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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf
Autoren: TVB1
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waren von den Medien in Dokumentationen verbreitet worden, sogar die von der Regierung eingeleitete Untersuchung hatte man bis ins kleinste Detail der Öffentlichkeit präsentiert und trotzdem...
    Trotz vieler nachfolgender Diskussionen mit Stephen Howard wurde Pender das Gefühl nicht los, dass etwas verheimlicht worden war.
    Er stellte den Wagen auf dem Firmenparkplatz ab und betrat das rote Backsteingebäude. Im Vorbeigehen winkte er der Empfangsdame hinter ihrem Schreibtisch zu.
    »Wie war's in Cheshire?« fragte sie.
    »Eisig.« Er grinste. »Ist Stephen Howard in seinem Büro?«
    »Ja, aber nicht mehr lange. Ein paar Herren aus dem Landwirtschaftsministerium haben sich angesagt, und er will ihnen vor dem Essen die Labors zeigen.«
    »Schön, dann versuche ich ihn vorher zu erwischen.«
    Pender stieg die Stufen hoch und folgte einem langen Gang zum hinteren Gebäudetrakt. Auf der einen Seite gaben etliche Fenster den Blick auf Wiesen und Felder frei, auf der anderen befanden sich die Türen zu den Büros. Durch eine offene Tür drang das Klappern von Schreibmaschinen auf den Gang heraus.
    »Hallo, Jean, ist er drinnen?« fragte Pender und trat ein.
    Howards Sekretärin schaute auf und schenkte Pender ein strahlendes Lächeln. »Guten Tag, Luke, wie war die Reise?«
    »Ganz nett«, antwortete er ausweichend. Mit dem Kopf deutete er auf die Bürotür des Forschungsdirektors und zog fragend die Brauen hoch.
    »Nein, er ist nicht da. Er wollte sich selbst davon überzeugen, dass in den Labors alles glattläuft. Wir bekommen Besuch von...«
    »Ich weiß - Landwirtschaftsministerium.«
    Sie nickte.
    »Ich schaue nur mal schnell die Post durch und suche ihn dann. Ich glaube, er wollte mich sehen.«
    »Ja. Soviel ich weiß, hat er wieder einen Reiseauftrag für Sie.«
    »Jesus, ich bin doch gerade erst zurückgekommen. Außerdem muss ich unbedingt den Bericht über den letzten Auftrag schreiben.«
    »Ich glaube, es ist nur eine kleine Sache, Luke.«
    Pender seufzte. »Und dafür sollte ich wohl noch dankbar sein, wie? Was macht der Freund?«
    »Der treibt sich irgendwo herum. Zum Lunch wäre ich noch frei.«
    Grinsend ging er zur Tür. »Ich werde Ihnen Bescheid geben.« Rasch drückte er sich durch die Tür und duckte sich, um dem Bleistift zu entgehen, den sie ihm hinterher-warf. Noch auf der Treppe kicherte er über das Schimpf-wort, das sie ihm nachschleuderte.
    In dem großen Büro der schnellen Eingreiftruppe von Ratkill traf er auf zwei Kollegen. Zwei weitere gingen irgendwo im Land Beschwerden über Landplagen nach, und der sechste hatte im Monat vorher das Handtuch geworfen, weil ihm die >haarigen kleinen Biester< inzwischen bis sonst wo standen.
    Die beiden Männer - der eine wie Pender ein Entomologe, der andere ein Biologe - winkten ihm zu und hämmerten weiter auf ihre Schreibmaschinen ein. Auch sie hassten den Papierkrieg, der ein Teil ihrer Arbeit war, wussten aber nur zu gut, dass er sich nicht von selbst erledigte.
    Pender entnahm seinem Aktenkoffer einige Blätter mit handschriftlichen Notizen und legte sie auf die Schreibunterlage. Dann machte er sich auf die Suche nach Stephen Howard. Er durchquerte die ebenerdigen Labors, blieb gelegentlich stehen und warf einen Blick in die Käfige mit den gefangenen Ratten und Mäusen. Viele wirkten schläfrig, weil man ihnen ständig kleine Dosen verschiedener Gifte verabreichte, um ihre Reaktionen zu testen. Andere dagegen sahen putzmunter aus, hatten glänzende Augen und schoben ständig ihre bebenden Schnauzen durch die dünnen Gitterstäbe, als witterten sie die Freiheit. Pender betrachtete mehrere Ultraschall-Generatoren, die neben-einander auf einer Werkbank an der Laborwand standen.
    Hersteller aus aller Welt schickten Ratkill ihre Muster und rissen sich darum, das Gütesiegel des Unternehmens auf ihren Produkten zu haben. Die Arbeitsweise der Maschinen war unterschiedlich: einige sollten die Plagegeister verscheuchen, statt sie anzulocken, und die Produzenten behaupteten, sie seien zur Bekämpfung der Ratten- und Mäuseplage in Fabriken, Läden und anderen gewerblichen Gebäuden unverzichtbar.
    An der Werkbank traf Pender auf einen Techniker, der das Innenleben einer solchen Maschine sorgfältig studierte.
    »Taugt sie was?« fragte Pender.
    Überrascht schaute der Techniker auf. »Oh, hallo, Mr.
    Pender. Ich habe Sie gar nicht bemerkt.« Er senkte wieder den Kopf und schaute ins Innere des Gerätes. »Nein, keine von denen da könnte viel bewirken.
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