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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf
Autoren: TVB1
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er den Konvoi von Armeefahrzeugen erblickte, die auf der Straße hinter dem Tor den Hügel hinaufrollte. Er sah zu Jenny hinüber. »Wie...?«
    »Denison fand in seinem Rotwild-Gehege die abgeschlachteten Tiere und benachrichtigte über Funk das Center. Ich war gerade in der Operationszentrale, als seine Meldung hereinkam.« Vorsichtig steuerte sie den Wagen durch das offene Gatter unterhalb des Feldes und fuhr dicht an Penders geparktem Audi vorbei. »Da ich wusste, dass du mit Vic hierher wolltest, fuhr ich euch nach. Ich wartete nicht erst, bis sie dort alles organisiert hatten, denn ich fühlte instinktiv, dass hier etwas nicht stimmte.«
    »Gott sei Dank!« Pender betrachtete ihr Profil, das er so liebte.
    »Als ich losfuhr, dirigierten sie den Helikopter zu eurem letzten gemeldeten Standort. O Luke, bin ich froh, dass ich nicht länger gewartet habe.«
    Pender versuchte, ihre Schulter zu berühren, doch entweder schwankte der Wagen zu stark, oder seine Hand zitterte zu sehr.
    Plötzlich stieg Jenny voll auf die Bremse. Pender flog vorwärts, doch sie presste ihren Arm gegen seine Brust und drückte ihn zurück. Er wandte den Kopf und schaute zu ihr herüber. Die Fahrertür flog auf, und Captain Mathers wütendes Gesicht erschien neben Jenny. »Großer Gott!« flüsterte er und schluckte, als er Pender erkannte.
    Der Rattenfänger beugte sich über Jennys Schenkel zu ihm hinüber. Sein Gesicht war nur noch eine blutige, hassverzerrte Grimasse. Von einer Wange baumelte lose ein Fetzen Haut. »Sie müssen die Ruine einebnen, Mather«, drängte er. »Dort verbergen sich die - die übrigen Ratten.
    Unter der Erde. Im Keller. Dort haben Sie sie in der Falle.«
    »Luke!« rief Jenny plötzlich. »Wo ist Vic? Immer noch im Haus?«
    Pender zögerte mit der Antwort und schaute Jenny in die Augen. »Er ist noch dort, hatte aber keine Chance. Er lebt nicht mehr.«
    »Wie viele Bestien sind noch am Leben?« fragte Mather.
    »Ich weiß es nicht - einige Hundert, schätze ich.« Mit leiser Stimme fügte Pender hinzu: »Auch der Mutant ist dort unten - oder das, was von ihm übrig blieb. Die Kreatur, die wir in den Kanälen gesucht haben.«
    Mather fiel der Unterkiefer herunter. »Also dort war ihr Versteck.«
    Pender nickte. »Das Nest. Nur die Haupthorde verbarg sich in der Kanalisation. Sie müssen sich beeilen, Mather -
    Sie müssen sie jetzt endgültig zur Strecke bringen!«
    Wortlos drehte sich der Offizier um, und wenige Sekunden später raste der ganze Konvoi zu der verfallenen Ruine hinauf.
    Jenny legte den Gang ein. »Ich werde dich ins Krankenhaus bringen, Luke. Du bist schwer verletzt.«
    Er streckte die Hand aus, legte sie über ihre Finger auf dem Schalthebel und zog ihn sanft in den Leerlauf zurück.
    »Noch nicht. Ich möchte zusehen, wie sie die Ruine zerstören - wie sie das Nest vernichten. Erst dann ist für mich alles vorüber, Jenny. Keine Ratten mehr, kein Hass mehr.
    Nur noch wir beide - für immer.«
    Sie lächelte. Es war ein trauriges Lächeln, voller Tränen.
    Sie hob die Hand und streichelte sanft, um ihm nicht weh zu tun, sein Gesicht, wischte ihm etwas Staub aus den Augen. Dann nickte sie langsam.
    Sie beobachteten, wie die Panzer die Wände der Ruine eindrückten, bis sie mit lautem Donnern nach innen sanken. Dann bohrten sich Granaten in die Überreste, bis von dem Gemäuer nichts mehr übrig blieb als Schutt und Staub. In sicherer Entfernung hatten Soldaten mit Flammenwerfern und Maschinengewehren einen dichten Ring um das Haus gebildet, bereit, jedes Tier sofort zu töten, das durch Flucht der Vernichtung zu entgehen versuchte.
    Doch kein einziges tauchte auf, keines entkam seinem Verhängnis.
    Als die Kanonen schwiegen, als der Rauch sich verzog und die Staubwolken ineinander sanken, legte sich eine wohltuende Stille über den Wald. Der Motor des Lieferwagens heulte auf, langsam rollte er über den holprigen Pfad durch den Kiefernwald auf das Haupttor des Anwesens zu.
    Ein leichter Wind kam auf, und Pender, der durch das geöffnete Seitenfenster zum Flammengrab der Rattenplage zurückblickte, erschien es fast so, als würden sogar die Bäume erleichtert aufatmen.

Epilog
    Der Regen, der vom nächtlichen Himmel herabrauschte, tauchte den Wald in einen schweren, glitzernden Schleier.
    Der Mann in dem blauen Trainingsanzug, der sich hinter ein Gebüsch neben dem Asphaltweg duckte, zitterte. Er war lange Zeit nicht mehr hier gewesen, hatte den Wald gemieden, seit er in der Mulde, in die er durch
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