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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf
Autoren: TVB1
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Monster aus ihren Verstecken trieb?
    All diese Fragen schossen Pender durch den Kopf, während er gleichzeitig die tödliche Stille wahrnahm, die sich wieder über den Keller gelegt hatte. Er sah die dunklen, zitternden Leiber, die den Boden bedeckten, wohin er auch schaute, und die größeren, rötlichen Mutanten, die sich um den reglosen Leichnam von Whittaker versammelt hatten. Und jetzt drang aus der dunklen Ecke, vor der Whittaker wenige Minuten früher entsetzt zurückgewichen war, ein schleifendes, schabendes Geräusch.
    Das Biest schob sich aus der Dunkelheit in den Lichtfleck. Ein Augenpaar blinzelte in der ungewohnten Heiligkeit, das andere im zweiten Kopf war weiß und blicklos.
    Pender fühlte, wie die Knie unter ihm nachgaben. Sein Rücken schrammte über die rauhe Wand. Er stemmte die Hände gegen das Mauerwerk, um nicht zu stürzen.
    Das Wesen schob sich weiter über den Boden. Seine beiden Köpfe schwankten durch die Luft, die Nasenspitzen bebten. Aus dem Oberkiefer des einen Kopfes ragten lange, stumpfe Zähne und hielten das Maul ständig geöffnet. Die normalen dolchartigen Nagezähne des zweiten, augenlosen Kopfes waren in rasendem Zorn gebleckt.
    Aus beiden Mäulern quollen seltsam krächzende Laute.
    Das Monster schien zu wittern, den frischen Blutgeruch auszukosten. Die anderen Mutanten zogen sich zurück, machten dem Ungeheuer Platz, damit es seinen ungefügen Leib zu dem toten Menschen schieben konnte. Als es den Leichnam erreichte, verharrte es sekundenlang bewegungslos. Nur ein Kopf schwankte über den Toten hinweg, aus seinen Nüstern drangen schnelle, kurze Schnuppergeräusche. Eine der größeren Ratten kroch mit an den Boden gepresstem Leib vor, als ob sie sich nur in Demutshaltung ihrem Meister zu nähern wagte. Was danach geschah, ließ Pender beinahe die Sinne schwinden.
    Die Schwarze Riesenratte umrundete den Kopf des Lehrers und riss ihr Maul weit auf. Mit einem Satz sprang sie vorwärts und schlug ihre rasiermesserscharfen Zähne hart in die Schädeldecke des Toten. Schnell hatte sie ihr furchtbares Werk beendet und zog sich zurück - während die zweiköpfige Bestie näherkam und den Kopf mit dem normalen Gebiss tief in die Öffnung des Schädels bohrte...
    Penders Beine ertrugen das Gewicht seines Körpers nicht mehr, er rutschte an der Wand zu Boden.
    Er wusste, jetzt war er an der Reihe.

20. Kapitel

    Verzweifelt schaute Pender zu dem riesigen Loch in der Decke empor und fragte sich, wie er dort hinaufgelangen konnte. Er ließ seine Blicke umherwandern, versuchte, das entsetzliche Schmatzen aus der Mitte des Kellerraumes zu überhören. Links im Halbdunkel erkannte er ein unförmiges, eckiges Objekt, dessen Oberfläche von dunkelrotem Rost überzogen war. Er hatte es schon früher bemerkt, ihm aber weiter keine Beachtung geschenkt, weil er nur nach einer Treppe Ausschau gehalten hatte. Es sah aus wie ein alter Wassertank oder etwas Ähnliches. Ihn interessierte auch nicht, wozu es benutzt worden war, wenn es sich nur in die Mitte des Raumes rücken ließ. Er konnte hinaufklettern und von dort aus den Rand der eingestürzten Decke erreichen. Das Problem war, das Ding -
    falls es überhaupt bewegt werden konnte - zu verschieben, ohne die Ratten aufzuscheuchen.
    Inzwischen hatten sich die anderen nackten Mutanten über den Körper Whittakers hergemacht und fraßen sich die Bäuche voll. Das Leittier war immer noch mit seiner fürchterlichen Mahlzeit beschäftigt. Die kleineren schwarzfelligen Kreaturen wurden unruhig, konnten ihre Gier nach Menschenfleisch kaum unterdrücken. Sie wagten sich näher heran, doch ihre beiden größeren Artgenossen stießen warnende Laute aus, zogen die Hinterläufe an und duckten sich zum Sprung. Pender erkannte, dass diese beiden und die dritte Bestie, die Whittaker getötet hatte, die Leibwächter des Leittieres sein mussten. Diese drei waren über Whittaker hergefallen, als er sich versehentlich dem zweiköpfigen Ungeheuer genähert hatte.
    Eine Schwarze Ratte schoss vorwärts und stieß die rötlich-grauen Leiber beiseite, um an den Leichnam heranzukommen. Eine weitere Schwarze Ratte folgte ihrem Beispiel. Die Wächter sprangen kurzerhand auf ihre Rücken und zerrten sie von dem menschlichen Körper weg.
    Pender bemerkte - fast zu schnell, um mit den Blicken folgen zu können - aus den Augenwinkeln, wie eine Ratte vorwärtssprang und sich im Nacken eines Leibwächters verbiss. Ein wütender Kampf entbrannte, und der zweiköpfige Mutant drehte
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