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Helmut Schmidt - Der letzte Raucher seinen Bewunderern erklärt

Helmut Schmidt - Der letzte Raucher seinen Bewunderern erklärt

Titel: Helmut Schmidt - Der letzte Raucher seinen Bewunderern erklärt
Autoren: Herder
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einzelne Personen mit ihren Stärken und Schwächen, um ihr politisches Glück oder ihre Niederlage, sondern um die Wirkung solcher Pannen auf die Republik und letztlich auf die Demokratie.
    Mit der Persönlichkeit Helmut Schmidt ragt eine Führungsfigur aus einer vergangenen Zeit weit in die Gegenwart hinein. Helmut Schmidt macht mit seinem Rat nicht nur ein politisches und moralisches Angebot, dieses Angebot wird von seinen politischen Gesprächspartnern und von den Lesern seiner Beiträge mit großem Interesse abgefragt. Was sagt die „Hochkonjunktur“ der Persönlichkeit Helmut Schmidt über ihn und über die Lage der Bundesrepublik Deutschland aus? Was über ihre „politische Klasse“ und was über die Bürgerinnen und Bürger, die von ihr regiert werden? Um Antworten auf diese Fragen soll es in diesem Buch gehen. Es schließt an die Biografie, an das Jahrhundertleben von Helmut Schmidt unmittelbar an.
    Darf Helmut Schmidt die „politische Klasse“, wie er das Personal der vereinigten Bundesrepublik zu nennen pflegt, so hart kritisieren? Ist er letztlich der Vertreter einer vergangenen, nichtmehr als Maßstab zu nehmenden Zeit, oder kann und muss er für die Gegenwart und Zukunft gerade diesen Maßstab setzen?
    Es fällt auf, dass Helmut Schmidt, je älter er wird, „sein Ding macht“. Er schert sich immer weniger um die Kritik an seinem öffentlichen Rauchen und an den deutlichen Worten, die er über die nationale und internationale Politik verliert. Tagespolitisch orientierte Kritik perlt an ihm ab. Helmut Schmidt tut einfach, was er für richtig hält.
    „Ich mach‘ mein Ding, egal was die ander‘n sagen“, hat Udo Lindenberg auf seiner CD „Stark wie Zwei“ gesungen. Der gebürtige Hamburger Helmut Schmidt aus dem Neubergerweg und der Wahl-Hamburger Udo Lindenberg, der seit Langem im Hotel „Atlantic“ wohnt, sind einander sogar persönlich begegnet. Beide verbindet mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Udo Lindenberg hat bekanntlich Erich Honecker getroffen, Helmut Schmidt – wenngleich er nicht den „Sonderzug nach Pankow“ nahm – bei Gelegenheit auch. Beide, Udo Lindenberg und Helmut Schmidt, sind eigenständige, eigensinnige Persönlichkeiten. Beide haben auf jeweils ihren Feldern Wichtiges, Bleibendes geleistet. Und beide sind – wieder jeweils auf ihren Feldern – Kultfiguren. Helmut Schmidt und Udo Lindenberg stehen für eigene, mutige, konsequente Lebenswege. Jeder für sich steht für eine von ihm begründete Ära und wirkt über diese Ära hinaus.

Peter Stuyvesant – Der Duft der großen weiten Welt
    Es gab eine Zeit, als das Rauchen noch fröhlich machte. In dieser Zeit war Helmut Schmidt deutscher Bundeskanzler. Leserinnen und Leser von heute im mittleren Alter erinnern sich:
    Jede Ernte 23 ist eine leichte Minute lang.
    Milde Sorte. Geschmack, der Freude macht.
    Die Stunden genießen. Die leichte Krone aus Freude am guten Geschmack.
    Dunhill International. Eine der kostbarsten Cigaretten der Welt.
    Manche Dinge sind zu gut, um zu früh aufzuhören. York hat die schmackhaften Extra-Züge.
    Roth-Händle. Naturreiner Tabak.
    Marlboro. Der Geschmack von Freiheit und Abenteuer.
    Genuss im Stil der neuen Zeit. Lord extra.
    Lux-Filter. Die gute Art milde zu rauchen.
    Sie liebt das Geschmackvolle. Eve Filter Cigarettes.
    Der Duft der großen weiten Welt. Peter Stuyvesant.
    Ich gehe meilenweit für Camel Filter.
    Halt, mein Freund, wer wird denn gleich in die Luft gehen?
    Greife lieber zu HB – die ist mild und schmeckt.
    In dieser Zeit, von der hier die Rede ist, gehörte zum Aufwachen am Morgen eine Zigarette. Zur ersten Tasse Kaffee am Morgen gehörte eine Zigarette. Zum Weg zur Arbeit – im Bus, in der Straßenbahn oder im Auto – gehörte eine Zigarette. Zum Beginn des Arbeitstages gehörte eine Zigarette. In die Frühstücks- und in die Mittagspause gehörte eine Zigarette – mittags auch zwei. Nachmittags am „toten Punkt“, wenn der Blutdruck abfiel, stärkte eine Zigarette. Auf dem Heimweg, wieder im Bus oder in der Straßenbahn oder im Auto, genoss man eine Zigarette. Zu Hause angekommen, beim Öffnen der Briefpost, schmeckte eine Zigarette. Später, nach dem Abendessen im Familienkreis, war Zeit füreine Zigarette. Beim Treffen mit Freundinnen und Freunden reichte man sich eine Zigarette – und eine zweite oder dritte. Vor dem Schlafengehen war Gelegenheit zum Innehalten – bei einer Zigarette. Vor dem Einschlafen gab es manchmal Sex. Auf ihn folgte eine
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