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Helmut Schmidt - Der letzte Raucher seinen Bewunderern erklärt

Helmut Schmidt - Der letzte Raucher seinen Bewunderern erklärt

Titel: Helmut Schmidt - Der letzte Raucher seinen Bewunderern erklärt
Autoren: Herder
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Verbinden die Deutschen mit ihm eine realistische oder eine verlorene Hoffnung?
    Dieses Buch porträtiert die aktuelle Rolle von Helmut Schmidt in der Politik. Es handelt weniger von seiner Lebensleistung. Diese Lebensleistung ist vielfach dokumentiert und gewürdigt worden: sein Krisenmanagement in wechselnden Situationen, seine Fortsetzung der sozialliberalen Koalition und das publizistische Wirken nach seinem Ausscheiden aus dem Kanzleramt.
    Dieses Buch handelt von dem Menschen und Politiker Helmut Schmidt, der gerade im hohen Alter eine moralische und politische Instanz verkörpert wie nie zuvor in seinem Leben – und das, obwohl er sich selbst überhaupt nicht vorbildhaft verhält! Er kann von seinem Laster, dem Rauchen, nicht lassen, ja bekennt sich sogar dazu. „Willen braucht man. Und Zigaretten.“
    Die Verehrung, die Helmut Schmidt zuteilwird, sagt viel über die politische Persönlichkeit Helmut Schmidt aus, aber nicht weniger über die Gefühlslage jener, die ihm diese Verehrung zuteilwerden lassen. So handelt dieses Buch auch von einer Republik, deren Bürgerinnen und Bürger einen „außer Dienst“ stehenden Politiker hoch schätzen, während sie die Riege des aktiven Politikbetriebes verdrossen macht. Die Bürgerinnen und Bürgerwünschen sich Persönlichkeiten, die Halt geben in einer weltpolitisch wechselvollen Zeit. Sie sind nicht nostalgisch veranlagt, verfallen nicht aus grundloser Wehmut dem alten Mann Helmut Schmidt.
    Helmut Schmidt steht in einem so hohen Alter, dass er die wissenschaftliche Aufarbeitung seiner persönlichen und politischen Biografie seit Langem selbst begleiten kann. Er hat diese Aufarbeitung nach Kräften gefördert. Es gibt schon viele Bücher über sein Leben, über die Felder seiner politischen Arbeit, auch ich habe hierzu in den letzten zwei Jahrzehnten Beiträge geleistet. Mit diesem Buch kommt ein weiterer hinzu.
    Das Interesse an einem Politiker, der während meines politischen Erwachsenwerdens Bundeskanzler war, hat meinen Werdegang ganz schön beeinflusst. Ich war nach einem Volontariat bei einer Tageszeitung Redakteur in einer Lokalredaktion, tippte meine Artikel in die „Olympia“ und sollte stellvertretender Vorsitzender in einem Tennisklub werden. Allerdings wollte ich mich unbedingt noch mit Helmut Schmidt beschäftigen, dieser facettenreichen, eckigen Persönlichkeit. Von dieser Beschäftigung erhoffte ich mir, etwas über meine Großväter- und Vater-Generation zu erfahren und letztlich auch über meine eigene. Ich gab die Redakteursstelle auf und verzichtete aufs Funktionärsamt in kurzen Hosen, um unter anderem Politikwissenschaft zu studieren. In Ludger Kühnhardt fand ich einen aufgeschlossenen Professor, der mein Thema, die „geistigen Grundlagen“ bei Helmut Schmidt, akzeptierte. Dass ein unionsnaher Lehrer ein „SPD-Thema“ betreute, war seinerzeit keineswegs selbstverständlich!
    Aus der Dissertation wurde auf Anregung des Verlegers Ulrich Frank-Planitz eine politische Biografie. Der Arbeitsaufwand sorgte dafür, dass ich meinen Tennisschläger nach einer ohnehin wenig sportlichen Performance auf dem roten Sand an den Nagel hängte. Mein persönlich liebstes Buch wurde mir eine Studie über die SPD-„Troika“ Herbert Wehner, Willy Brandt und Helmut Schmidt, von der sich allerdings gerade so viele Exemplare verkauften, wie ein kleiner Tennisklub Mitglieder hat. Zum 90. Geburtstag von Helmut Schmidt habe ich die politische Biografieaktualisiert, und damit sollte Schluss sein mit dem Thema. Es gab scheinbar nichts Neues mehr über Helmut Schmidt zu sagen.
    Das Neue trat mit der fortwährenden Wirkung von Helmut Schmidt hervor – und dem Internet, mit dem diese Wirkung einen zusätzlichen Schub erfuhr. Schmidt blieb und bleibt unverändert präsent. Er nimmt zum Beispiel auf der Internet-Plattform „StudiVZ“ einen wichtigen Platz ein. Viele Gruppen darin widmen sich Helmut Schmidt, dem altgedienten Politiker und Kettenraucher! Zugleich ereignen sich in der politischen Welt, der er nach wie vor als mahnende Stimme angehört, Patzer und Ausfälle. Ein deutscher Bundespräsident tritt mit einer schwachen Begründung abrupt von seinem Amt zurück. Der FDP-Vorsitzende und Bundesaußenminister schafft es innerhalb eines Jahres, die Sympathien für sich und seine Partei gründlich zu verspielen. Helmut Schmidt nimmt solche Entwicklungen kopfschüttelnd zur Kenntnis und kommentiert sie in markigen Worten. Ihm geht es dabei nicht vorrangig um
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