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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht
Autoren: Elizabeth Boyle
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als würde die Falschheit anderer ihr Verderben sein. Wenn sie nur noch am Leben wären! Dann hätte sie einen Mann ihrer Wahl nehmen dürfen wie andere Mädchen auch.
    Oh, eine Partnersuche in London! Nicht, dass sie jetzt jemals eine erleben würde, doch es war ein schöner Traum. Die Chance zu haben, einen eleganten Ballsaal zu betreten, den Blick über die Menge kultivierter Menschen schweifen zu lassen, um einen teuflisch gut aussehenden Mannes zu sehen und einfach zu wissen, das ist der Richtige.
    Einfach zu wissen, dass er derjenige ist, der alle ihre Geheimnisse verstand. All ihre Wünsche. All ihre Hoffnungen.
    »Warum ist es unmöglich für dich, entjungfert zu werden?« fragte Kit und riss Georgie aus ihren wehmütigen Gedanken. »Du siehst nicht so schlecht aus, dass du einen dieser furchtbaren Lebemänner abschreckst, vor denen Lady Finch dich in ihrem letzten Brief gewarnt hat.«
    Georgie seufzte. »Wie oft muss ich dir noch sagen, dass man nicht anderer Leute Korrespondenz lesen soll?«
    »Du hättest diese Briefe nicht erhalten, wenn ich sie nicht aus Onkel Phineas' Arbeitszimmer gestohlen hätte«, maulte Kit.
    Da hat sie Recht, dachte Georgie. Wie konnte sie sich ernsthaft beklagen, wenn sie durch Kits Diebstahl von ihrer bevorstehenden und ungewollten Heirat erfahren hatte?
    »Ich halte es trotzdem für die beste Lösung, dich entjungfern zu lassen«, sagte Kit.
    »Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll, Kit. Lord Harris' Arzt kommt morgen früh. Es wäre unmöglich, so kurzfristig einen geeigneten Mann zu finden. Wir dürfen nicht mal gesellschaftliche Besuche machen, geschweige denn die Art Ball oder Gesellschaft besuchen, wo ich vielleicht einen willigen Kandidaten fände.«
    Das schien Kits Begeisterung zu dämpfen, wenigstens für einen Augenblick. Plötzlich setzte sich ihre Schwester auf. »Was ist denn mit diesem Ball, von dem Lady Finch geschrieben hat?« Sie hielt die letzte Seite des Briefes hoch.
    »Du meinst den Hurenball?« Diesmal nahm Georgie ihr den Brief endgültig ab.
    »Ja, den.« Kit nickte, sprang von der Fensterbank und begann, durch das Zimmer zu tanzen. »Der ist perfekt. Und laut Lady Finch, findet er heute Nacht statt. Du könnest binnen einer Stunde entjungfert sein, oder wie lange das dauert, und zurückkehren, bevor du vermisst wirst. Nach dem, wie es klingt, wird jeder Mann der Stadt dort sein, und das schließt bestimmt diejenigen ein, die im Entjungfern junger Frauen erfahren sind.«
    Während der nächsten fünf Minuten hielt Georgie ihrer Schwester eine Predigt darüber, weshalb solch ein Gedanke nicht mal erwogen werden durfte. Doch ihr Herz hämmerte, wenn sie an die Möglichkeiten dachte, die Londons berüchtigtste Orgie bot.
    Der Hurenball.
    Es war ein verrückter, unmöglicher Gedanke. Lady Finch hatte den Hurenball, diese skandalöse Veranstaltung, nur erwähnt, um sie davor zu warnen. Eine Frau, die dort hinging, endete elend und verkommen. Dennoch war solch ein Schicksal die einzige Möglichkeit, Georgie zu ersparen, diesen schrecklichen Mann zu heiraten.
    Für einen kurzem wilden Moment erwog Georgie Kits Vorschlag, um ihn dann genauso schnell zu verwerfen.
    Nein, das konnte sie nicht tun. Sie konnte nicht mal mit dem Gedanken spielen.
    Und doch ...
    »Du könntest dich durch die Hintertür aus dem Haus stehlen«, sagte Kit und stützte ihr Kinn mit der Hand, während sie die Möglichkeit des Entkommens darlegte. »Das heißt, du musst warten, bis das Küchenmädchen von dem Madeira eingeschlafen ist, den sie aus Onkels Keller gestohlen hat. Wenn sie erst schnarcht, kannst du leicht die hintere Treppe nehmen und dann durch die Gartenpforte schlüpfen. Laut Küchenmädchen ist die nie abgeschlossen, weil Onkel vor Jahren den Schlüssel verloren hat und meint, niemand weiß davon.« Sie verdrehte die Augen, um zu zeigen, dass sie ihren Onkel für den dümmsten Mann der Welt hielt. »Von dort aus«, setzte sie ihren Plan fort, »kannst du direkt zum Park gehen und eine Mietdroschke anhalten. Niemand wird jemals erfahren, dass du weg bist.«
    »Kit!«, sagte Georgie und bemühte sich abermals um einen strengen Tonfall. Sie sollte wirklich schockiert sein, weil ihre junge Schwester so leicht einen raffinierten Plan entwickeln konnte und so viel Kenntnisse über den Haushalt ihres Onkels hatte, obwohl sie erst seit drei Wochen unter seinem Dach wohnte. »Wie kommst du auf solche Ideen? Woher weißt du solche Dinge?«
    Ihre Schwester hatte die Frechheit, sie
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