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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht
Autoren: Elizabeth Boyle
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töte sie vor deinen Augen.«
    »Wie dein Vater deine Mutter getötet hat«, sagte Georgie über die Schulter zu ihm.
    Hinchcliffe kniff die Augen zu Sch li tzen zusammen.
    »Ja. Du hast richtig gehört«, fuhr sie fort. »Dein Vater hat deine Mutter ermordet. Ich habe alles gesehen. Er hat sie umgebracht, weil sie ihm mit Papieren davonlief, die bewiesen, dass er ein Spion war. Und dann erschoss er meinen Vater und ermordete auch noch meine Mutter, als sie dort auftauchte.«
    »Sie lügt«, schrie Mandeville. »Sie kann nicht dort gewesen sein. Ich war...«
    »Allein?«, fiel ihm Georgie in Wort. »Kaum. Ich war versteckt in einer Mulde hinter einer Eiche. Ich habe alles gesehen. Ihr habt Eure Frau erschossen!« Sie drehte sich zu Hinchchffe. »Er hat deine Mutter getötet, nicht mein Vater. Er hat dich angelogen, als du eingetroffen bist. Du hast eine kleine Laterne getragen. Als du zu dem Feuer gehen wolltest, hat dich dein Vater daran gehindert, und als du protestiert hast, hat er dich geschlagen. Ins Gesicht. Ich war dort!«
    Colin sah Zweifel in Hinchcliffes Augen, Unsicherheit in seinem wilden Blick. Jetzt brauchte er nur noch ein bisschen abgelenkt zu werden, dann hatte Colin eine Chance.
    Und plötzlich bekam er sie.
    Der Tumult draußen in der Halle wurde lauter und wilder.
    »Ich sage Euch, meine Nichte ist dort drin, und ich will sie jetzt sofort sehen!«, brüllte jemand.
    Die Tür flog auf, prallte gegen Hinchcliffe und ließ ihn vorwärts taumeln.
    Colin stürzte sich auf Hinchc li ffe zu und riss Georgie aus seinem Griff, noch während der Pistolenschuss krachte.
    Colin und Georgie stürzten zu Boden. Für einen schrecklichen Moment befürchtete Colin, dass Georgie getroffen worden war. Seine Liebe, sein Leben, die einzige Frau, die er hatte heiraten wollen.
    »Georgie, Georgie, meine Liebste, bist du verletzt?« Er tastete sie entsetzt ab, suchte nach Blut.
    »Mir ist nichts passiert, Colin«, sagte sie.
    Sie starrten einander an, und Colin hatte nie einen schöneren Anblick gesehen, als ihren ärgerlichen Blick.
    »Lass mich jetzt los, du gemeiner Schuft.«
    »Nie«, erwiderte er und küsste sie hart und fordernd. Zuerst kämpfte sie gegen ihn, aber schließlich gab sie langsam auf, kapitulierte vor ihm.
    Als sie sich um Luft ringend aufrappelten, sahen sie Hinchchffe schluchzend vor dem Stuhl seines Vaters knien. Die Kugel, die Georgie gegolten hatte, war in dessen Herz gedrungen.
    Und auf der Türschwelle stand Onkel Phineas und starrte offenen Mundes auf das Chaos.
    »Verdammt, Mädchen«, stieß er aus, »wo hast du dich die ganze Zeit herumgetrieben?«

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    Epilog
    Die Sybaris 1814
    » G eorgie! Verdammt, wo bist du?«, donnerte Colin und schritt unruhig auf dem Deck der Sybaris auf und ab. Er wandte sich an seinen Ersten Offizier, Mr Livett. »Ich weiß, dass sie hier ist. Ich weiß es einfach. Ich habe sie beim Lauschen erwischt, als Temple mich gestern Nacht mit Pymm besuchte. Ich wette mein letztes Stück Segel, dass sie an Bord ist.«
    »Die Männer haben überall nach ihr gesucht, Captain. An all den üblichen Stellen und an einigen, an denen ich sie nicht vermutet hätte«, sagte Livett mit der resignierten Miene eines besiegten Mannes. »Vielleicht hat Ihre Ladyschaft sich entschlossen, Euch bei dieser Mission allein zu lassen.«
    Colin schnaubte. »Und Ihr habt alle Laderäume durchsuchen lassen?«
    Livett nickte.
    Colin ließ seinen Blick über den Fluss gleiten. Wenn er jetzt nicht absegelte, würde er den Vorteil der Flut verlieren. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als die Segel setzen zu lassen.
    So gab er die Befehle. Dabei blickte er immer wieder zum Kai, wo seine Frau stehen und ihm zum Abschied winken sollte. Stattdessen hielten sich nur ein paar Arbeiter und das übliche Gesindel dort auf, das man immer in den Londoner Docks fand.
    Die Sybaris glitt aus dem Hafen hinaus, ihre Segel blähten sich im Wind.
    Für den Rest des Tages wartete Colin ungeduldig darauf, dass seine Frau aus irgendeinem Versteck kommen würde, doch sie ließ sich nirgendwo blicken.
    Vielleicht hatte er sie dieses Mal tatsächlich ausgetrickst und war abgesegelt, bevor sie sich an Bord hatte schleichen können.
    Nicht, dass es ihm gefiel, ohne sie zu segeln, denn er liebte es, sie bei sich zu haben. Sie verstand seine Liebe zur See; das war eines der vielen Dinge, die sie teilten. Aber diese Fahrt war etwas anders. Es gab Gerüchte, dass Napoleon, sicher gefangen gehalten auf Elba, seine
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