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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht
Autoren: Elizabeth Boyle
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Captain Danvers, bist du noch rechtmäßig mit dieser Frau verlobt?«
    Colin holte tief Luft. »Nun ja, äh ... gewissermaßen, aber...«
    Georgie hob die Hände, um jede weitere Erklärung abzuwehren. »Das ist alles, was ich wissen muss. Guten Tag, Sir. Und Lebewohl.«
    Damit stapfte sie den Kai hinauf, vorbei an Colins Großvater, Lady Diana und dem Earl, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Als sie an Temple vorbeimarschierte, stutzte sein Cousin. Er blickte zuerst zu Colin, dann zu Chloe, die jetzt unglücklich auf den Armen ihrer Mutter weinte, und schließlich schaute er wieder zu Georgie. Seine Augen verengten sich, und sein Mund klaffte auf.
    Unterdessen drängte Georgie Mr Pymm und ihre Schwester in eine Kutsche und gab dem Fahrer Anweisungen, welche Gepäckstücke ihr gehörten und wohin er sie bringen sollte.
    »Georgie!« Colin wollte ihr nachlaufen, doch plötzlich blockierte sein Großvater ihm den Weg.
    »Mein lieber Junge«, sagte der Duke, nicht bereit, Colin passieren zu lassen. »Nelson hat befürchtet, du seist umgekommen, und ich hatte diese Sorge ebenfalls. Aber da bist du, gesund und munter. Ich kann dir nicht sagen, mein Junge, wie erleichtert ich gewesen bin, als der Bote der Admiralität vor einer Stunde mit der Botschaft kam, dass dein Schiff in den Hafen einläuft. Und wie du siehst, habe ich die Dinge mit dem Earl und seiner reizenden Tochter, deiner lieben Verlobten, in Ordnung gebracht.« Der alte Mann grinste breit.
    Unterdessen schlenderte Temple heran. »Das ist doch nicht die Dame vom ...«
    »Doch, das ist sie, wenn du es schon wissen musst«, fiel im Colin ins Wort. »Fahr ihr nach. Sorge dafür, dass sie ihr Ziel sicher erreicht.«
    »Na klar«, sagte Temple. »Aber ich erwarte einen vollen Bericht.«
    Colin blickte seinen Cousin finster an.
    Temple lachte nur. »Mach dir keine Gedanken. Ich erfahre die Geschichte schon von Pymm. Der nimmt immer alles ganz genau. Volle Berichte, du weißt ja.« Nach einer schwungvollen Verbeugung tippte er an seinen Hut, zwinkerte Lady Diana skandalös zu und ging zu der Kutsche. Er begrüßte Pymm und bestand darauf, ihn und seine Begleitung in die Stadt zu bringen.
    Georgie warf noch einen pikierten Blick auf Colin, bevor sie sich von Temple in die Kutsche helfen ließ. Temple stieg ebenfalls ein, und das Gefährt setzte sich in Bewegung.
    »Großvater«, sagte Colin, »was hat das alles zu bedeuten?«
    Der Duke senkte seine für gewöhnlich dröhnende Stimme zum Flüsterton. »Lord Nelson schrieb mir einen vertraulichen Brief und einen an den Earl und erklärte die Gründe deine Verurteilung vor dem Kriegsgericht betreffend. So erfuhr ich, dass du mit all der Ehre gehandelt hast, die ich von meinem Enkel erwarte, und Lamden hier ist derselben Meinung. Deine Hochzeit kann stattfinden wie geplant.« Er klopfte Colin auf den Rücken und wandte sich an Lady Diana. »Er ist sprachlos, mein Mädchen. Ich habe Euch ja gesagt, dass er das sein wird.«
     
    Die Kutsche des Duke of Setchfield war nicht die einzige, die bei der Ankunft der Sybaris wartete. Gleich hinter dem Kai stand eine schlichte, unauffällige Droschke. Die Vorhänge waren nur einen Spalt geöffnet, doch die Insassen hatten einen ausgezeichneten Blick auf Captain Danvers Ankunft.
    »Zum Teufel mit Bertrand, diesem verdammten Dummkopf«, murmelte Mandeville. »Er hat Danvers entkommen lassen. Ich hätte den Mann erledigen sollen, als ich die Chance hatte.«
    Dann kam eine Frau über die Gangway an Land, und er sprang fast vom Sitz auf. Kaum die Gefangene, wie sie behauptet hatte, erschien Madame Saint-Antoine - sofern das ihr richtiger Name war als sei sie auf dem Londoner Kai daheim. Und bei ihr war der Schiffsarzt Phillips.
    »Pymm«, flüsterte Mandeville. »Er muss es sein.«
    »Wer ist das?«, fragte Mandevilles Gefährte und strengte sich an, um ihr Opfer besser zu sehen.
    »Pymm. Ich weiß nicht, warum ich ihn nicht eher erkannt habe, aber ich hätte nie gedacht, dass das Außenministerium ausgerechnet ihn nach all diesen Jahren ins Feld geschickt hat.« Mandeville lehnte sich auf seinem Sitz zurück. »Ich nehme an, er wird mit meinen Dokumenten zu Lord Sutton fahren. Sutton ist der beste Geheimschrift-Entschlüssler, den sie haben. Macht nichts. Bis sie herausfinden, was wir vorhaben, wird es geschehen sein.« Er klopfte gegen das Dach der Kutsche und wies den Fahrer an, der anderen Droschke in diskreter Entfernung zu fol-gen.
    »Und was ist mit der Frau?«, fragte der Mann
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