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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht
Autoren: Elizabeth Boyle
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abzustreiten. Ich sehe dir an, dass du ärgerlich bist. Ist es dieser Unsinn, dass du glaubst, wieder bei Lady Finch wohnen zu müssen? Ich würde dich heute Nacht in Bridwick House einquartieren, aber es wird Fragen geben, bis ich unsere Heirat arrangieren kann ...«
    »Wäre das bevor oder nachdem du deine Verlobte darüber informierst, dass du dich anders besonnen hast?«
    »Meine - was?«, stammelte er.
    »Deine Verlobte. Lady Diana. Offenbar hast du sie irgendwo zwischen der Straß e von Gibraltar und der italienischen Küste vergessen.« Sie hielt die Sondergenehmigung und das Medaillon hoch. »Hilft dir das, dich zu erinnern?«
    Colin wurde das Herz schwer. »Georgie, ich kann das erklären«, begann er. »Ja, ich war verlobt mit ihr, aber sie hat die Verlobung aufgelöst.«
    »Wann?«
    Er zuckte zusammen. Oh, verdammt! Er hatte ihr in den vergangenen drei Monaten von Lady Diana erzählen wollen, doch es war anscheinend nie der richtige Zeitpunkt gewesen. Und jetzt...
    »Bist du dir sicher, dass sie die Verlobung aufgelöst hat, Captain Danvers?«, fragte Georgie.
    »Natürlich bin ich mir dessen sicher«, sagte er. »Sie sagte mir, sie wolle mich nie mehr wiedersehen.«
    Georgie straffte die Schultern, ging zur Reling und schaute zum Kai, als die Sybaris anlegte. »Dann solltest du sie daran erinnern, denn sie ist hier, um dich zu begrüßen.«
    »Was?« Colin eilte zu ihr und klammerte sich an die Reling.
    Da stand tatsächlich Lady Diana auf dem Kai, flankiert von ihrem Vater, dem Earl of Lamden, und Colins Großvater, dem Duke of Setchfield. Hinter diesem Trio lehnte lässig Temple an der auf Hochglanz polierten Kutsche das Großvaters.
    Colin konnte nicht glauben, was er sah. Lady Diana zu sehen, war schon schockierend genug. Aber auch noch seinen Großvater? Temple hatte ihm erzählt, dass sein Großvater ihn, Colin, von den Grundstücken der Setchfields verbannt und seinen Namen aus den Familienannalen gestrichen hatte, nachdem sich die Kunde von seiner Verurteilung vor dem Kriegsgericht in Windeseile in der Londoner Gesellschaft verbreitet hatte.
    Und da war der alte Kauz in all seiner königlichen Pracht, zusammen mit Lamden und Diana, als ginge es zu einer glücklichen Hochzeitsfeier.
    Colin sah, dass sein Großvater lächelte, und es traf ihn bis ins Mark. Der Duke of Setchfield lächelte?
    Das war kein gutes Vorzeichen.
    Nachdem ihr Vater sie mit dem Ellbogen angestoßen hatte, begann Lady Diana Colin mit einem Taschentuch zuzuwinken, wenn auch mit wenig Begeisterung.
    Georgie schnaubte, machte auf dem Absatz kehrt und stürmte über das Achterdeck. Die Männer der Crew wichen eilig zur Seite. Nachdem sie jetzt ein paar Monate mit ihr zusammen gesegelt waren, wussten sie gut genug, dass es besser war, ihr aus dem Weg zu gehen, wenn sie wütend war.
    Colin lief ihr nach. »Er ist tapferer als wir«, sagte einer seiner Männer. »Georgie, bleib sofort stehen. Dies ist nicht das, was es scheint.«
    »Dass deine geliebte Verlobte auf dem Kai steht, glücklich und bereit, dich kurzfristig zu heiraten?« Georgie blickte finster zurück zu der Willkommensgesellschaft auf dem Kai. »Jetzt wird mir klar, wie dumm ich gewesen bin. Und wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss zu Ende packen.«
    »Captain?«, rief Mr Livett.
    »Nicht jetzt«, sagte Colin.
    »Leider muss es sein«, sagte Mr Livett. Er warf Georgie einen Blick zu, wagte sich jedoch nicht näher. »Der Steuereinnehmer und der Hafenmeister wollen Euch sprechen.«
    Colin fluchte in sich hinei n un d ging, um die Hafenbeamten zu empfangen. Hin und wieder warf er einen Blick zu seinem Großvater, der zu ihm aufstrahlte, während der Earl of Lamden erfreut wirkte, als hätte er soeben die Schlüssel zum Schatzamt geschenkt bekommen.
    Als Colin mit den Hafenbeamten fertig war, hielt er nach Georgie Ausschau. Er sah, dass sie mit Kit, Chloe und Mr Pymm von Bord ging.
    »Georgie«, rief er. »Wohin, zum Teufel, willst du?«
    »Ich bezweifle, dass dich das noch etwas angeht«, stieß sie mit der verletzten Miene einer Märtyrerin aus.
    »Und ob mich das etwas angeht! Ich werde dich heiraten, nicht sie. Sofort, wenn ich dies in Ordnung gebracht habe.«
    »Willst du sie wegwerfen, um mich zu heiraten?« Georgie schüttelte den Kopf. »Und wenn du meiner überdrüssig wirst, was dann?«
    »Sei nicht albern«, sagte Colin und versuchte, sie am Arm festzuhalten, doch sie riss sich los.
    Sie drehte sich ihm zu und starrte ihn wütend an. »Sag mir eines,
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