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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht
Autoren: Elizabeth Boyle
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antrieb.
    Georgie ignorierte die beiden Männer. Sie war viel zu aufgeregt und ungeduldig, um sich etwas aus deren Gedanken zu machen. Sie würden Mandeville gefangen nehmen und Lord Nelson retten.
    Endlich würde der Tod ihrer Eltern gerächt werden. Und dabei würde Englands größter Held gerettet werden ...
    Und vielleicht... würde sie sogar Colin sehen.
    O verflixt, dachte sie, während Elton durch die Straßen raste. Du bist eine schöne Spionin, wenn du nur an deinen untreuen Ge li ebten denken kannst. Und als sie aus Lord Templetons Kutsche ausstiegen, konnte Georgie nur an eine ähnliche abendliche Szene denken, bei der Colin ihre Hand gehalten hatte.
    Als sie sich dem Haus näherten, hörte Georgie eine vertraute Stimme:
    »Georgiana? Bist du das, du ungehöriges Mädchen? Komm sofort her!«
    Sie blickte die Straße entlang, und dort auf dem Bürgersteig nahten wütend Onkel Phineas und Tante Verena. Ihr Onkel schwang seinen Spazierstock wie ein Besessener, während Tante Verena ihre Augen mit einem Seidentaschentuch abtupfte.
    Georgie wandte sich von dem schrecklichen Gedanken ab, möglicherweise mit ihren Verwandten konfrontiert zu werden, und den Problemen zu, die Temple hatte, um Zutritt zu Lord Bothams Haus zu gewinnen. Offensichtlich begehrten jede Menge Mitglieder der sogenannten feinen Gesellschaft Einlass zu dem Fest, das Nelson angeblich besuchen sollte, nur um sagen zu können, dass sie Englands neuesten Held persönlich getroffen hatten. So waren Bothams Diener angewiesen worden, keine uneingeladenen Gäste einzulassen.
    Und der Haushofmeister nahm seine Aufgabe sehr ernst.
    »Mein guter Mann«, sagte Pymm pathetisch, »dies ist eine Sache von Leben und Tod. Habt Ihr mich verstanden? Tod!«
    Der Mann sah Pymm entgeistert an und schloss die Tür vor seiner Nase.
    »Hier entlang«, sagte Temple und bahnte sich einen Weg zurück durch die Menge und den Block hinunter. Lord Sutton erklärte, er werde vor dem Haus für den Fall warten, dass Mandeville noch eintraf.
    »Oh, wohin willst du, Mädchen?«, rief Onkel Phineas, eingekeilt zwischen zwei Kutschen. »Du wirst deiner Verantwortung für die Familie nicht entkommen können, du egoistisches Mädchen!«
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Temple und warf einen Blick über die Schulter, als Onkel Phineas den Kutscher, der ihm mit seinem Gefährt den Weg versperrte, beschimpfte und lauthals verlangte, es aus dem Weg zu schaffen.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, sagte Georgie. »An diesem Abend scheinen viele seltsame Typen unterwegs zu sein.«
    Sie gelangten an eine Gartenmauer und eine abgeschlossene Tür, die jedoch kein Problem für Temple darstellte. Er zog ein langes, dünnes Metallstück hervor und machte sich an dem Schloss zu schaffen.
    Georgie sah dem geschickten Mann mit großen Augen zu. Binnen weniger Sekunden schwang die Tür auf.
    Sie liefen durch den Garten und schlüpften in den Ballsaal. Niemand schenkte ihnen Beachtung, denn alle Blicke waren auf den Eingang gerichtet, wo Nelson eben erschien.
    »Wenigstens lebt er noch«, murmelte Pymm. »Jetzt müssen wir nur noch Mandeville finden.« Er wandte sich an Georgie. »Seht Ihr ihn?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Bei all diesen Leuten kann ich ihn nicht erkennen.«
    Temple zog einen Stuhl aus einem Alkoven und schob ihn zu ihr. »Es interessiert mich nicht, wie es aussieht. Steigt darauf und sagt, was Ihr seht.«
    George kletterte auf den Stuhl und schaute sich um. Bei all den Federn und Hüten der Damen und den Perücken der Herren, war es schwierig, eine Person von der anderen zu unterscheiden, doch plötzlich sah sie ihn.
    Mandeville. In der Gesellschaft als Lord Cunningham bekannt.
    »Er ist dort drüben«, sagte sie zu Temple. »Rechts von Nelson.« Sie blickte wieder hin und sah, dass der Mann zwei Gläser mit Wein hielt und geradewegs damit auf den Admiral zuging. Etwas an der Farbe des Weins und der Art, wie Mandeville lächelte, ließ Georgie erschauern. »O Gott. Ich glaube, er will Nelson vergiften. Stoppt ihn. Stoppt ihn sofort!«
    Temple und Pymm drängten sich rücksichtslos durch die Menge. Es entstand ein Tumult, und sowohl Nelson als auch Mandeville versuchten herauszufinden, welche Störung da nahte.
    Da entdeckte Mandeville Georgie auf dem Stuhl, und sein kaltes Lächeln wurde zu einer wütenden Grimasse. Er warf sich herum, um zu fliehen, doch es war zu spät.
    Pymm packte den Mann an einem Arm, Temple hielt ihn am anderen fest. Die Gläser mit dem Wein
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