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Mit dir ins große Glueck

Mit dir ins große Glueck

Titel: Mit dir ins große Glueck
Autoren: Daniela Buchholz
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    Daniela Buchholz
     
    Mit dir ins große Glück
     
    Romantischer Ladykrimi
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Impressum:
    Copyright:  2012  by Daniela Buchholz
     
    Co ver: shutterstock  Bild 147031568
     
     
     
       "Man sollte gar nicht glauben, wie viele Stunden so ein Tag hat. Ich habe das Gefühl, die Ewigkeit dauert auch nicht viel länger." Francis Torleif blickte seufzend auf ihre Armbanduhr und drehte sich dann mitsamt ihrem Sessel zum Fenster um. "Es gießt wie aus Kübeln. Sicher hilft das auch noch mit, die Stimmung zu drücken. Und dann diese langweilige Post! Manchmal habe ich die Rubrik Kummerkasten wirklich über. Es ist geradezu lachhaft, welche unsinnigen Geschichten ich in der letzten Zeit auf den Schreibtisch bekomme."
       "Es steht dir jederzeit frei, mit mir zu tauschen, Francis", antwortete Gary Wollbach, der, wie immer in der Frühstückspause, mit Butterbrot und Thermoskanne bewaffnet, ins Büro der Kollegin und Freundin gekommen war. "Ich finde es reizvoll, Menschen in Not wenigstens mit einem guten Rat zu helfen."
       "Denen kannst du ohnehin nicht helfen", konterte die Lektorin, die als 'Tante Frieda' bei der Frauenzeitung 'Deine Freundin' den Kummerkasten bearbeitete. Ärgerlich nahm sie einen der Briefe zur Hand. "Schau dir nur diesen Unsinn an. Eine alte Frau, sie muss schon weit über siebzig sein der Schrift nach zu urteilen, bittet mich, einen Platz für ihren Hund 'Schätzchen' zu suchen. Sie muss ins Altenheim und kann das Tier nicht mitnehmen. So etwas kann ich doch nicht einmal in der Zeitung veröffentlichen. Was denkt die Frau sich dabei? Ich habe weder ein privates Tierheim noch eine Tiervermittlung."
       "Reg dich doch nicht auf, Francis." Gary bemühte sich, sanft und freundlich zu bleiben, obwohl er ganz genau spürte, wie Ärger und Aggressionen in ihm aufstiegen. Liebend gern hätte er der Lektorin die Antwort gegeben, die ihm auf der Zunge lag, doch er kannte Francis' überschäumendes Temperament und ihre Zornausbrüche, die er sich, so gut es ging, ersparte. "Um was für einen Hund handelt es sich denn?"
       "Es muss wohl irgendeine kleine Promenadenmischung sein." Die blonde Frau schüttelte den Kopf. Ihre langen Haare fielen in gepflegten Locken bis weit über ihre Schultern herab, und ihr etwas zu stark geschminktes Gesicht glich einer Maske. "Sag bloß, du willst den Hund haben."
       "Kann ich natürlich nicht", wehrte Gary ab, "und doch ist der Gedanke gar nicht so abwegig. Ich werde einmal in meinem Bekanntenkreis herumfragen, und vielleicht auch..." Er überlegte einen Augenblick. "Das ist es! Ich werde versuchen, diese Bitte in meiner Spalte unterzubringen. Ich bin sicher, Paulchen hat nichts dagegen. Er hat mir noch nie Steine in den Weg gelegt, wenn ich einmal irgendetwas Neues bringen wollte. Vielleicht könnte man ja..." Er furchte die Stirne. "Zeig mir den Brief, Francis. Es müsste mir irgendetwas Zündendes einfallen."
       "Jetzt bist du ganz übergeschnappt." Wütend warf die Frau ihm den Brief über den Tisch zu. "Mach dir ein warmes Feuer damit", schimpfte sie.
       Gary, der in Wirklichkeit Gerd hieß, betrachtete lange das Blatt Papier, und die schöne Schrift der alten Dame berührte ihn zusätzlich. "Schätzchen heißt der Hund", sagte er leise, und ein Lächeln umspielte seinen Mund. "Ein Plätzchen für Schätzchen - das ist es." Hastig nahm er ein Blatt Papier zur Hand und einen Stift. Wie von selbst flossen ihm die Worte nur so zu.
       "Lies laut, Gary", tat Francis gönnerhaft. "Ich will auch wissen, was für ein Unsinn dir jetzt wieder eingefallen ist."
       Unberührt schrieb der Mann weiter. Dann machte er den letzten Punkt und schaute auf. "Ich bin zufrieden", stellte er fest und biss herzhaft in sein Butterbrot. "Willst du es wirklich hören?" fragte er und fuhr fort, als die Frau nickte:
       "Ein kleiner Hund, er heißt 'mein Schätzchen', sucht für die nächste Zeit ein Plätzchen. Das Frauchen muss ins Altenheim, doch Schätzchen soll nicht einsam sein. Drum schicket möglichst heute schon, die Bitte an die Redaktion. Und wer dann hat das schönste Plätzchen, bekommt den Hund, genannt 'mein Schätzchen'".
       Nach einer kurzen Pause nahm der Mann einen kräftigen Schluck Kaffee aus seiner Tasse. "Und? Was sagst du dazu, Francis? Eigentlich habe ich tosenden Applaus erwartet."
       "So ein Quatsch. Mir scheint, du bist ganz übergeschnappt, Gary."
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