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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut
Autoren: Carter Brown
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1
     
    Gegen fünf Uhr nachmittags
erwachte ich, das Gehirn voller Spinnweben, und erinnerte mich mit Schrecken an
den Vorabend, an die Party draußen in der Kanehoe Bay. Es mußte etwa sieben Uhr morgens gewesen sein, als der Hausherr mich
eigenhändig hinauswarf, dabei herzlos meine Beteuerungen ignorierend, daß ich
die Frau des Hauses nur irrtümlich für eine Nymphomanin unter vielen auf
dieser glorreichen Party gehalten hatte. Aber da mir von meinem Hawaii-Urlaub
nur noch drei Nächte blieben, durfte ich mit Trübsinn keine Zeit mehr
vergeuden. Also auf und einen neuen blonden Traum gesucht — eine, die genug
Grips hatte, um ihren Göttergatten abends daheim zu lassen .
Ich stieg aus dem Bett und in meine Tartan-Shorts, und drückte dann die
Schiebewand der Strandhütte beiseite.
    Grelles Sonnenlicht stach mir
in die Augen, als ich geblendet zum Rand des Swimmingpools taumelte und mich
ins Wasser fallen ließ. Zwei Runden ums Becken, und ich hatte genug, floh
zurück in meine Hütte. Dort duschte und rasierte ich mich, putzte mir die Zähne
und zog eine Strandhose an, die mein neues Hawaii-Hemd prachtvoll ergänzte: Es
zeigte auf rot-orange kariertem Grund schwarze, wild sich umschlingende
Schlangen. Während ich noch die Hand nach dem Telefon ausstreckte, klopfte es
schon an die Tür, und selbst mir leuchtete ein, daß die Zimmerkellner des Hawaii Village unmöglich mit telepathischen Fähigkeiten
ausgestattet sein konnten. Ich griff zum Türknauf, und einen Sekundenbruchteil
später versetzte mein unbekannter Besucher der Tür von außen einen ungeduldigen
Stoß. Das massive Holzpaneel knallte mir gegen die Stirn und warf mich
rückwärts ins Zimmer, wo ich mit markerschütterndem Plumps am Boden landete.
    »Boyd ?« fragte es brüsk aus dem bläulichen Nebel über mir.
    Ich blinzelte angestrengt, und
plötzlich sah ich wieder klar. Direkt vor meiner Nase standen ein Paar rassiger
Beine, gehüllt in durch und durchsichtige, medaillon -gemusterte
Pyjamahosen. Ruckartig hob ich den Kopf, aber es wurde eine Enttäuschung:
weiter oben war alles von einer schenkellangen, hochgeschlossenen weißen Tunika
verhüllt. Ein Paar kobaltblauer Augen starrten auf mich herab, voll eines
Ausdrucks, der sich nur als gletscherkalte Verachtung definieren ließ.
    »Was ist denn mit Ihnen los ?« fragte sie. »Akuter Anfall von Starrkrampf?«
    Gemessen erhob ich mich und
unterzog die Dame, die da vor mir stand, einer eingehenden Musterung. Von einem
zentralen Punkt ausgehend, ringelte sich ihr kupferrotes Haar in alle
Himmelsrichtungen; ein Teil fiel vor die Ohren, ein anderer sammelte sich zu
einem Pferdeschwanz, der ihr bis in den halben Rücken hinunter reichte. Die strahlend
blauen Augen waren weitgesetzt, die Nase dazwischen wirkte aristokratisch und
sehr entschlossen, genau wie das Kinn. Ihr Mund war ein Bild für sich: die
breite Ober- ruhte fest auf einer eher zu vollen Unterlippe, was zusammen eine
Linie schmollender Sinnlichkeit ergab. So wie sich ihre üppigen Brüste gegen
das enge Tunika-Oberteil preßten, verrieten sie sofort, daß ihre Besitzerin
eine Freiheitsfanatikerin war, die sich Beschränkungen, wie zum Beispiel die
eines Büstenhalters, niemals auferlegte. Angesichts all dieser Aspekte beschloß
ich, ihr den tätlichen Angriff auf meine Schädeldecke großmütig zu vergeben.
    »Ich bin Danny Boyd, ja«,
klärte ich sie auf und wandte ein wenig das Haupt, so daß sie in den vollen
Genuß meines linken Profils kam; dann wartete ich gelassen auf ihre
Entzückensseufzer.
    »Wissen Sie das ganz genau ?« Es klang ungläubig.
    »Aber gewiß.« Den Kopf wieder
in Ausgangsstellung, bedachte ich sie auch noch mit dem Anblick meines rechten
Profils — eine bewährte Doppelattacke, die normalerweise selbst die
hartnäckigste Jungfrau zu fieberhaftem Striptease zwingt.
    »Haben Sie deshalb so
verdattert auf dem Boden gesessen ?« erkundigte sie
sich. »Weil Sie diesen schrecklichen Tick im Hals haben ?«
    »Nein, sondern weil Sie mir
diese verdammte Tür vor den Kopf geknallt haben !« fauchte ich. »Die meisten Leute klopfen erst an und warten dann ab .«
    »Ich bin aber nicht wie die
meisten Leute«, parierte sie. »Und im Augenblick hätte ich einen Drink bitter
nötig. Ihr Anblick macht einen ja ganz fertig !«
    Sie schritt zum nächsten Sessel
und ließ sich nieder, dabei behutsam ein Bein übers andere schlagend. Der
durchsichtige Stoff ihrer Hosenbeine wisperte mir dabei Dinge ins Ohr, die
meine Phantasie
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