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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier
Autoren: Elaine Cunningham
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Eintrag ins
    Königliche Buch des Wissens
    am 22. Tag
    des Mondes der roten Flut
    im 73. Jahr
    der Regentschaft Zalathorms
     
    W enn jedes Vieh ein Barde wäre, wäre jeder Metzger ein Verbrecher. Dieses Sprichwort der Jordaini erinnert daran, daß jede Geschichte von ihrem Erzähler geformt wird. Ich bin Matteo, der neu bestimmte Ratgeber König Zalathorms, ein Jordain, der geschworen hat, der Wahrheit, Halruaa und den herrschenden Magiern zu dienen.
    Bis vor kurzem hätte ich gesagt, diese drei Herren sprächen mit einer Stimme. Doch nun rufen hundert Stimmen meinen Namen, alle verlockend und viele davon widersprüchlich. Sei dem, wie es sei, dies ist nicht die Zeit der Rückbesinnung oder des Philosophierens. Zu viele Aufgaben liegen noch vor mir, daher werde ich meine Geschichte kurz fassen.
    Die Geschichte Halruaas beginnt in Netheril, einem alten Reich im Norden, das berühmt war für seine extravagante Magie. Ehe der Ruhm Netheril zum Verhängnis wurde, verließ eine Gruppe von Magiern ihr Heimatland und reiste weit bis in den Süden, um sich in einem wunderschönen Hafen niederzulassen, der von den Bergen und von der See geschützt wurde. An diesem Ort, Halruaa, haben wir die für Netheril so schädlichen Exzesse vermieden, indem Gesetze und Protokolle erlassen und zahlreiche Schutzmaßnahmen ergriffen wurden. Die Jordaini, die Ratgeber der Magierherren, sind eine solche Schutzmaßnahme.
    Wir sind ein Orden von Kriegerweisen, stark in Geist und Körper, dazu bestimmt, nie von Mystras Kunst erfüllt zu werden. Die Herrin der Magie hat uns kein Zaubertalent geschenkt, sondern uns statt dessen gegen Magie höchst unempfindlich gemacht. Wir Jordaini werden noch vor der Geburt erkannt, als Säuglinge von unserer Familie getrennt und in der Kunst der Kriegsführung sowie in der Geschichte unseres Landes unterrichtet. Mangels Magie können wir unsere Magierherren nur beraten, sie aber nie zum Handeln zwingen. Ebenso wenig kann ein Magier auf uns Einfluß nehmen. Die Geheimnisse, die uns anvertraut werden, kann man mit magischen Methoden weder uns entreißen noch manipulieren.
    Die treuen Dienste der Jordaini werden zusätzlich durch Gesetze und Gebräuche gesichert. Wir können uns nicht von Ehrgeiz leiten lassen, da wir weder Land noch Titel haben. Uns sind Vorlieben untersagt, die den Verstand beeinflussen könnten, und es wird davon abgeraten, persönliche Bindungen einzugehen, die die Gefahr bergen, unsere Urteilsfähigkeit zu trüben. Zu den mächtigsten Wächtern über die Jordaini zählen die Bluthunde, Magier, die als Inquisitoren im Dienst der Azuth-Kirche dem Herrn der Magier huldigen.
    Bluthunde erhalten Zauber und magische Gegenstände, die so mächtig sind, daß sie selbst die Widerstandskraft eines Jordain durchdringen können. Wenn ein Bluthund einen Jordain für dienstuntauglich erklärt, ist dessen Dienst beendet. Wenn ein Bluthund behauptet, ein Jordain sei von Magie beschmutzt, ist dies sein Todesurteil. Es mag brutal klingen, doch das Vertrauen zwischen Magier und Ratgeber gestattet keine Zweifel.
    Im vergangenen Frühling besuchte eine Bluthündin, die Elfe Kiva, das Jordaini-Kolleg. Sie fällte ihr Urteil über Andris, den vielversprechendsten aller Studenten der letzten Zeit. Sein »Ende« wurde auf der Stelle herbeigeführt. Doch die Bluthündin war eine Verräterin. Sie brachte Andris fort und nutzte ihre Stellung, um heimlich eine Armee magieresistenter Soldaten aufzustellen. Sie führte sie in Akhlaurs Sumpf, so benannt nach dem berüchtigten Nekromanten, der dort vor über 200 Jahren verschwand. Hier lauerte der Laraken, ein Monster, das sich von Magie ernährt. Meiner Meinung nach wollte Kiva ihn nicht vernichten, sondern auf das Land loslassen. Soweit ich das beurteilen kann, war es ihre Absicht, Chaos über die Magier Halruaas hereinbrechen zu lassen.
    Kiva hätte damit Erfolg haben können, wäre da nicht eine junge Frau namens Tzigone gewesen, ein Straßenbalg, gänzlich untrainiert in der Kunst der Magie. Tzigone besaß ein ungeschliffenes Talent für Beschwörungen. Ihre Stimme war das Lockmittel, damit sich der Laraken von seiner magischen Nahrungsquelle entfernte: einer kleinen Quelle, die ihren Ursprung in einem Leck auf der Elementarebene des Wassers hatte. Was Tzigone angeht, so verläuft bei ihr allerdings kaum etwas so, wie man es erwarten sollte.
    Tzigone rief den Laraken und hielt ihn in ihrem Bann, während wir Kämpfer ihn angriffen. Wir hätten das Ungeheuer vernichten
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