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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii
Autoren: A. A. Fair
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erpreßt.«
    »Weswegen?«
    »Wegen einiger Briefe.«
    »Was für Briefe sind das?«
    »Von der Art, wie man sie nicht gern im Gerichtssaal vorlesen läßt.«
    »Ist Ihnen nichts Besseres eingefallen, als solche Briefe zu schreiben?«
    »Heute schon, damals nicht.«
    »Wer ist der Erpresser?«
    »Unser beider lieber Freund!« rief sie haßerfüllt.
    »Sie meinen doch nicht etwa Sidney Selma?«
    Sie nickte.
    »Was will er?«
    Sie zuckte hilflos mit den Schultern.
    »Wann haben Sie erfahren, daß er die Briefe besitzt?«
    »Heute morgen.«
    »Kannten Sie ihn schon, bevor Sie an Bord kamen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Und Sie wissen nicht, was er von Ihnen dafür haben will?«
    »Er möchte meinen schönen braunen Körper, wenn’s das ist, worauf Sie hinauswollen. Aber das ist nicht alles, was er will.«
    »Sie sagten, es sei Erpressung?«
    »Ja.«
    »Dann hat er Ihnen wohl gesagt, Sie müßten die Briefe zurückkaufen?«
    »Es kommt ungefähr darauf hinaus.«
    »Aber hat er keinen festen Preis genannt?«
    »Nein.«
    »Dann sondiert er erst Ihre Möglichkeiten. Der Preis kommt später.«
    »Das denke ich auch.«
    »Da kann ich Ihnen nicht viel raten.«
    »Wie schade! Und ich dachte, Sie könnten es.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil Sie mir den Eindruck machen, als seien Sie - nun ja, Sie haben Köpfchen und wissen, wie Sie die Dinge anzupacken haben. Womit verdienen Sie eigentlich Ihren Lebensunterhalt, Donald?«
    »Sie würden überrascht sein«, lachte ich sie an.
    »Sind Sie Rechtsanwalt?«
    »Nicht ganz.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ach, nichts Besonderes.«
    Sie verzog das Gesicht, als sehe sie ein, daß weitere Fragen überflüssig waren.
    Ich sagte: »Wie wär’s, wenn ich jetzt mal ein paar Fragen stelle? Wann haben Sie sich entschlossen, nach Honolulu zu fahren?«
    »Erst vor kurzem.«
    »Soviel ich weiß, ist die Lurline auf Monate hinaus ausgebucht.«
    »Ich weiß. Doch es gibt Leute, die in letzter Minute zurücktreten.«
    »Ja, aber die freigewordenen Kabinen werden laut Warteliste verteilt.«
    »Schon, doch ich glaube, verschiedene Reisebüros haben ein Abkommen mit der Reederei, wonach sie für eine Anzahl Buchungen Anspruch auf freigewordene Plätze haben.«
    »Und?« forschte ich.
    »Ich habe es jedenfalls geschafft, aufs Schiff zu kommen.«
    »Warum fahren Sie nach Hawaii?«
    »Können Sie ein Geheimnis für sich behalten?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich treffe dort jemanden.«
    »Mann oder Frau?«
    »Eine Frau.«
    »Wie lange kennen Sie sie schon?«
    »Seit Jahren. Sie ist ein nettes Persönchen und in Schwierigkeiten.«
    »Was für Schwierigkeiten?«
    »Ich wollte nicht über ihre Schwierigkeiten mit Ihnen sprechen, sondern über meine.«
    »Besteht nicht vielleicht ein Zusammenhang?«
    »Wie kommen Sie darauf, Donald?«
    »Nun, sehen wir uns die Dinge doch mal objektiv an. Sie wissen erst seit kurzem, daß Sie nach Honolulu fahren werden.«
    Sie nickte. »Das stimmt.«
    »Sie hatten ein paar Briefe geschrieben. An wen?«
    »Ich möchte keine Namen- nennen.«
    »An einen verheirateten Mann?«
    »Ja.«
    »Und dessen Frau will die Briefe haben?«
    »Seine Frau will ihm um jeden Preis den letzten Cent aus der Tasche ziehen.«
    »Und Sidney Selma hat diese Briefe?«
    »Er behauptet, er habe sie.«
    »Wo?«
    »Wo er sie jederzeit erreichen und Gebrauch von ihnen machen kann.«
    »Sie mögen Selma nicht?«
    »Ich verfluche und verachte ihn.«
    »Wann erfuhren Sie, daß er die Briefe hat?«
    »Heute früh.«
    »Hat er Ihnen da zum erstenmal davon erzählt?«
    »Ja.«
    »Dann scheint mir die Sache doch ziemlich klar. Er hat die Briefe. Er wußte, daß Sie nach Honolulu fahren, und ist ganz offensichtlich an Bord gekommen, um deswegen mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Aber trotzdem scheint das nicht logisch.«
    »Warum nicht?«
    »Es kostet ihn Geld, nach Hawaii zu fahren. Außerdem kostet es ihn Zeit. Er hatte diese Briefe doch schon vor Antritt der Reise. Er hätte nichts weiter zu tun brauchen, als Ihnen mitzuteilen, daß er die Briefe hat, und Sie wären dann schon zu ihm gegangen. Wollen Sie mir etwa einreden, daß er nur deshalb an Bord gekommen ist, um Sie kennenzulernen und seine geplante Erpressung vorzubereiten, und daß er volle drei Tage wartet, ehe er die ersten Schritte unternimmt? Das wäre doch wirklich recht seltsam.«
    »Aber so ist es gewesen.«
    »Das bekommt nur durch eine andere Theorie eine gewisse Logik.«
    »Und diese Theorie wäre?«
    »Daß die erpreßte Summe in Honolulu
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