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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii
Autoren: A. A. Fair
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bezahlt werden soll.«
    »Hm, ja.«
    »Und fordert er auch etwas anderes als Geld?«
    »Er hat seinen Preis noch nicht genannt.«
    »Vielleicht hat seine Forderung etwas mit der Freundin zu tun, die Sie in Honolulu besuchen wollen.«
    Sie antwortete: »Die Angelegenheit meiner Freundin möchte ich lieber nicht diskutieren.«
    »Sie können aber nicht erwarten, daß ich Sie richtig berate, wenn Sie nicht bereit sind, mir die Tatsachen mitzuteilen.«
    »Vielleicht haben Sie recht.«
    »Ich möchte wissen, ob ich recht habe oder nicht.«
    »Also ja«, sagte sie impulsiv. »Ich fürchte, Sie haben recht.«
    »Dann noch einmal: Was will Selma?«
    »Ich glaube, es betrifft etwas, was meine Freundin angeht, Miriam Woodford.«
    »Und was ist es?«
    »Donald, ich weiß es nicht, und ich kann es auch nicht erraten. Es ist etwas, was - ich weiß, es mag so aussehen, als ob ich Ihnen gegenüber nicht fair spiele, aber schließlich - nein, ich kann es nicht.«
    »Wer ist Miriam Woodford?« erkundigte ich mich.
    »Sie ist eine junge hübsche Witwe.«
    »Sie fahren hinüber, um ihr Gesellschaft zu leisten?«
    »Ja.«
    »Und warum?«
    »Weil sie einsam ist und Gesellschaft braucht.«
    »Sonst noch ein Grund?«
    Norma schüttelte den Kopf.
    Ich gab es auf. »Wenn Sie doch einmal Lust haben sollten, mir die Geschichte zu erzählen, werde ich aufmerksam zuhören.«
    »Ich kann Ihnen die Sache nicht erzählen, Donald. Und dennoch möchte ich gern Ihren Rat.«
    »Ein Rat, der sich nicht auf Tatsachen, stützt, taugt nichts.«
    Etwa zwei Minuten saß sie schweigend da. Dann drehte sie sich ganz plötzlich zu mir um: »Donald, haben Sie einen schlanken Mann von etwa fünfzig Jahren bemerkt, der sich immer ziemlich ängstlich gegen den Wind abschirmt? Er sitzt dort drüben in einer Ecke des A-Decks.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Er heißt Stephenson Bicknell und kommt aus Denver. Er war der Partner von Miriam Woodfords Ehemann, und dem Testament nach ist er Treuhänder von Miriams Erbschaft.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Ich bin ihm persönlich nie begegnet. Ich weiß von ihm nur aus Miriams Briefen.«
    »Und weiß er von Ihnen?«
    »Kann ich nicht sagen, Donald. Ich wünschte, ich wüßte es. Ich habe versucht herauszufinden, ob er mich kennt. Er gehört nicht zu den Leuten, die viel umherwandern. Er hat Rheumatismus und bleibt meistens für sich. Da ist noch ein weiblicher Passagier, eine Mrs. Cool. Mit der spricht er gelegentlich. Sie kennen sie. Ich habe gesehen, daß Sie manchmal mit ihr gesprochen haben.«
    »Cool?« sagte ich langsam, als versuchte ich, mich zu erinnern.
    »Die Dame von etwa fünfzig Jahren mit den breiten Schultern, die mit dem breiten Oberbau und den kleinen Füßen.«
    »O ja, jetzt erinnere ich mich«, gab ich zu.
    »Bicknell fährt nach Honolulu, um Miriam zu beschützen«, fuhr sie fort. »Miriam will ihn aber gar nicht um sich haben; sie will nur, daß er ihr Geld gibt, damit sie sich aus einer Verlegenheit befreien kann. Und jetzt kommt dieser gräßliche Selma und fordert von mir, daß ich mit ihm zusammenarbeite. Wenn ich nur wüßte, was da eigentlich vor sich geht. Ich bin völlig ratlos!«
    »Vielleicht will Selma doch nur Ihren schönen braunen Körper«, bemerkte ich.
    »Oh, den will er natürlich auch. Er will alle schönen braunen Körper.«
    »Aber dafür allein will er die Briefe nicht herausrücken?«
    »Natürlich nicht. Er will etwas anderes. Ich soll ihm irgendwie behilflich sein.«
    »Und was soll ich dabei tun?«
    »Mir einen Rat geben.«
    »Sagen Sie Selma, er soll sich zum Teufel scheren.«
    »Aber er hat doch die Briefe.«
    »Er wird keinen Gebrauch davon machen.«
    »Warum sollte er das nicht tun? Er ist völlig rücksichtslos.«
    »Was würde es ihm schon nützen, die Briefe zu verwenden?«
    Sie zögerte einen Augenblick lang. »Er könnte sie an die Ehefrau verkaufen.«
    »Ist der Ehemann wohlhabend?«
    »Er besitzt ein paar tausend Dollar.«
    »Und die will die Frau haben?«
    »So ist es.«
    »Wenn Selma die Briefe wirklich verkaufen wollte, hätte er es schon längst getan. Er hätte sich nicht all die Mühe und Kosten gemacht, um auf das gleiche Schiff zu kommen. Nein, da steckt etwas ganz anderes dahinter. Und der einzige Weg, es herauszufinden, ist, Selma einfach ins Gesicht zu lachen und ihm zu sagen, er könne mit den Briefen tun, was er wolle.«
    Sie dachte darüber nach und meinte dann: »Ich glaube, Sie haben recht, Donald.«
    »Würden die Briefe Ihnen Schaden zufügen?«
    »Mir
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