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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii
Autoren: A. A. Fair
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heran. Sie soll auf keinen Fall argwöhnisch werden. Vermutlich ist es außerdem besser, wenn wir beide nicht erkennen lassen, daß wir zusammengehören. Wir können so tun, als hätten wir uns auf dem Schiff kennengelernt.«
    »Wo ist deine Kabine?«
    »Ungefähr zehn Meter hier den Gang entlang«, erklärte Bertha. »Meine Güte, ich glaube, Stephenson Bicknell hat so ziemlich alle Einzelkabinen auf dem Schiff für sich reservieren lassen. Und das muß ihn einige Mühe gekostet haben. Soweit ich weiß, ist dieses Schiff für zehn Monate im voraus ausgebucht. Natürlich gibt es auch laufend Abbestellungen, aber die Warteliste ist so lang wie dein Arm.«
    »Glaubst du, Bicknell hat diesen Ausflug nach Hawaii schon so lange im voraus geplant?«
    »Ich weiß nicht, was er geplant hat. Aber ich werde dir mal etwas über Bicknell erzählen, Donald: Jedesmal, wenn man ihm Fragen stellt, wird er verteufelt nervös. Er mag nicht ausgefragt werden. Das ist auch einer der Gründe, warum du bei ihm nicht gut angekommen bist. Du hast gleich begonnen, ihn in ein Kreuzverhör zu verwickeln.«
    »Ich habe ihn nicht verhört«, widersprach ich, »ich habe nur versucht, gewisse Dinge herauszufinden.«
    »Schön, aber er mag das nicht. Irgend etwas ist mit Mira los, was er zu verbergen sucht.«
    Ich sah Bertha entschlossen an. »Bicknell wird sich wohl oder übel daran gewöhnen müssen, daß Fragen an ihn gestellt werden. Ich spiele nicht gern Blindekuh. Ich habe mir schon ein paar Fragen zurechtgelegt, die er unbedingt beantworten muß.«
    »Bitte, Donald, laß das. Du solltest deine Ungeduld etwas im Zaume halten. Solange er Honorar und Spesen zahlt, ist er ein Klient. Und jetzt zieh dich schick an, damit Norma Radcliff dich auch bemerkt. Versuch es mal auf die schüchterne Tour. Auf einem Schiff wie diesem sind nicht viele Männer, die für einen Flirt in Frage kommen. Du wist hier so etwas wie das große Los sein, und wenn Norma dich nur dreißig Sekunden umherspazieren läßt, ohne dich mit Beschlag zu belegen, dann wird irgendein anderes Mädchen seine Angelhaken nach dir auswerfen und dich einfangen. Norma wird das wissen. Du brauchst also von dir aus gar nicht aktiv zu werden. Spiel einfach den Schüchternen und Uninteressierten und überlaß ihr die Initiative.«
    »Wenn sie nun aber nichts unternimmt, was dann?«
    »Quatsch! Jedes nur halbwegs ehrgeizige Mädchen wird sofort seine Angelhaken nach dir auswerfen.«
    Mit diesen Worten war Bertha an der Tür angelangt. Sie riß sie auf und prallte auf der Schwelle mit einem Steward zusammen, der sie fragte: »Sind Sie Mrs. Cool?«
    »Ja. Warum?«
    »Ich habe hier ein Paket für Sie.«
    Der Mann zeigte auf einen riesigen Geschenkkorb voller Früchte und Süßigkeiten.
    »Ich werde ihn in Ihren Salon tragen, wenn Sie es wünschen«, sagte er. Bertha griff nach dem Briefumschlag, der am Bügel des Korbes hing, riß ihn hastig auf, zog die Karte heraus, starrte eine Weile darauf und sagte dann hastig: »Lassen Sie ihn zunächst mal hier. Sie können ihn später zu mir hinüberbringen.«
    Dann schlug sie die Tür zu und stammelte verdattert: »Donald, jetzt sitzen wir in der Tinte.«
    »Was ist denn jetzt schon wieder los?«
    Sie gab mir die Karte zu lesen: >Mit besten Empfehlungen der Polizei Denver<.
    Ich versuchte ein möglichst ausdrucksloses Gesicht zu machen, aber irgend etwas an meinem Verhalten muß Bertha auf den richtigen Gedanken gebracht haben.
    »Donald!« fauchte sie mich an. »Das ist doch wieder einer deiner verrückten Scherze. Du...« Sie ergriff den Korb und begann ihn zu schwingen, als wollte sie den gesamten Inhalt auf den Boden meiner Kabine schmettern.
    »Das kostet vierundzwanzig Dollar und siebzehn Cent, einschließlich Steuern«, sagte ich.
    Bertha hielt sofort still, starrte auf mich und den Korb und sagte dann ruhiger: »Du mit deinen ausgefallenen Scherzen.«
    »Beruhige dich«, antwortete ich. »Das kann man alles essen.«
    Bertha riß die gelbe Cellophanverpackung auf und begann die Früchte, Süßigkeiten, Nüsse und Marmeladengläser auszupacken.
    »Pack das doch nicht hier aus«, riet ich ihr. »Das gehört doch dir.«
    Bertha ließ sich nicht stören.
    »Ich esse doch nichts. Das geht alles über Bord«, sagte ich.
    Bertha packte weiter aus.
    »Schade um das schöne Geld«, fuhr ich fort. »Wunderbare Früchte und Süßigkeiten, die...«
    Bertha seufzte tief, warf die Verpackung auf den Boden, packte die Früchte und alles andere wieder in den
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