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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii
Autoren: A. A. Fair
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dir wie in einem Trödlerladen aus. Die Manschettenknöpfe habe ich überhaupt nicht gefunden. Du kannst dir hier an Bord welche kaufen. Sonst ist alles da.«
    »Und was wird Bicknell sagen?« fragte ich.
    »Mit Bicknell habe ich die Angelegenheit schon bereinigt. Ich habe ihm gesagt, daß ich dich unbedingt brauche. Wir haben uns so geeinigt, daß ich allein den Kontakt zu Miriam Woodford herstelle und drüben die Sache in die Hand nehme. Du sollst hier an Bord die Dinge einfädeln und dich mit Norma Radcliff anfreunden. Du wirst als mein Assistent auftreten.«
    »Aber warum diese Geheimnistuerei?« fragte ich. »Warum hast du mir nicht einfach gesagt, ich soll mitkommen?«
    »Weil ich sehr wohl wußte, daß du es nicht getan hättest. Du hast ja selbst gesagt, das sei meine Angelegenheit und Bicknell wolle nicht, daß du deine Nase hineinsteckst. Hast du nicht deutlich genug erklärt, du dächtest nicht daran hinüberzufahren, um dich dort von mir herumhetzen zu lassen?«
    »Der Meinung bin ich auch jetzt noch.«
    »Na, bitte schön«, funkelte Bertha mich wütend an, »dann spring über Bord und schwimm zurück.«
    Ich sah durch das Bullauge und schätzte die Entfernung ab.
    »Mach dich nicht lächerlich«, rief Bertha, sehr friedlich.
    »Ich fürchte nur, das wird dich deine Freundschaft mit Bicknell kosten«, gab ich warnend zu bedenken.
    »Keine Sorge. Ich habe ihm gesagt, daß du dich hundertprozentig sachlich verhältst, wenn du an einem Fall arbeitest. Und ich werde die ganze Zeit dabeisein und darauf achten, daß du auch wirklich sachlich bleibst. Wenn du das Mädchen auch nur einmal ansiehst, werde ich dir persönlich das Genick brechen.«
    Ich grinste sie an. »Und wenn sie mir nun Hoffnungen macht?«
    Bertha schnaufte verächtlich. »Sie wird es nicht tun«, meinte sie schließlich. »Du wirst gar nicht erst in ihre Nähe kommen. Ich selbst werde den Kontakt zu ihr herstellen. Und glaube mir: Ich habe dich als völlig unempfänglich gegenüber allen weiblichen Reizen geschildert, habe Bicknell gesagt, daß du bei deiner Arbeit von der Sache selbst so sehr gepackt bist, daß du ein Mädchen nicht einmal dann bemerken würdest, wenn es splitternackt über das Promenadendeck liefe.«
    »Na, da hast du mich aber als schönen Detektiv hingestellt.«
    »Du weißt schon, wie ich das meine, Donald.«
    »Ich weiß es nicht, aber vielleicht hat Bicknell dich besser verstanden.«
    Bertha kramte in ihrer Tasche herum, fischte einen grünen Umschlag heraus und sagte: »Hier hast du deine Fahrkarte.« Dann warf sie einen gelben Zettel auf den Tisch: »Und hier ist deine Tischkarte - ich habe Himmel und Hölle in Bewegung setzen müssen, um dich an einen Tisch mit Norma Radcliff zu bekommen. Übrigens - dieser Bicknell ist doch ein widerlicher Typ. Er ist bis über beide Ohren in Mira Woodford verliebt und meint, das merke niemand. Die reinste Hundeliebe. Dabei ist er ein altersschwacher Köter mit Rheumatismus.«
    »So alt ist er noch gar nicht«, erinnerte ich sie. »Sein Rheumatismus plagt ihn und läßt ihn älter erscheinen.«
    »Er ist alt«, widersprach sie. »Abgekämpft. Ausgemergelt.« Plötzlich lenkte sie ein: »Nun ja, mag sein, daß er wirklich erst in meinem Alter ist. Aber die Art, wie er so umherschleicht...«
    »Schon gut<, antwortete ich. »Was gibt’s sonst noch?«
    »Du ißt mit der zweiten Gruppe, Donald. Um halb acht im Waikiki-Speisesaal. Mein Gott, wie ich den Gedanken hasse, fünf Tage lang an Bord essen zu müssen.«
    »Warum? Die Küche der Matson-Reederei gilt bei Feinschmeckern als Weltklasse.«
    Sie starrte mich entsetzt an.
    »Warum siehst du mich so ängstlich an? Was ist los?«
    »Du weißt doch sehr gut, daß ich das ganze Zeug essen werde, das sie mir vorsetzen.«
    »Dazu ist es ja da.«
    »Und ich werde noch fetter werden.«
    »Na, dann ißt du eben nicht soviel!«
    »Bist du verrückt? All das schöne Essen! Und ich habe dafür bezahlt. Auf See werde ich hungrig; es wäre zuviel für mich, einfach mit meinem Appetit dazusitzen und das Gefühl zu haben, daß die Reederei auf meine Kosten billig davonkommt. Ich werde essen wie ein Scheunendrescher.«
    »Na also, dann ist ja alles in Ordnung«, lachte ich. »Wer sitzt an deinem Tisch?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich war der Ansicht, daß du die Sache mit Norma Radcliff einfädeln solltest. Auf diese Weise habe ich Bicknell auch dazu gebracht, seine Zustimmung zu deiner Mitfahrt zu geben. Aber mach dich nicht zu schnell an sie
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