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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii
Autoren: A. A. Fair
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ich Notizen mache«, erbot sich Elsie.
    »Nein. Donald, komm mit.« Bertha öffnete ihre Handtasche, gab Elsie Brand einen geschlossenen Umschlag und sagte: »Hier sind noch schriftliche Anweisungen für Sie. Lesen Sie sie inzwischen.«
    Ich folgte Bertha die Gangway hinauf.
    Ein breitschultriger Matrose stellte sich uns in den Weg. »Besucher sind nicht mehr zugelassen. Das Schiff wird in ein paar Minuten ablegen...«
    »Halten Sie den Mund!« fuhr Bertha ihn an. »Wir sind Passagiere.« Sie führte mich ins Innere des Schiffes, in die Lobby.
    »Du mußt unbedingt noch Bicknell sprechen«, sagte sie.
    »Aber dazu ist doch keine Zeit mehr«, wandte ich ein. »Er ist doch oben auf dem A-Deck und...«
    »Es ist noch Zeit«, wehrte Bertha energisch ab. »Du kommst mit mir!« Während sie das sagte, hämmerte sie auf dem Fahrstuhlknopf herum.
    Ich versuchte sie zu stoppen: »Nimm doch Vernunft an, Bertha. Es ist jetzt Abfahrtszeit und...«
    Doch inzwischen war der Fahrstuhl angekommen, und der Boy öffnete die Tür.
    »Zum A-Deck!« befahl Bertha.
    Ich folgte ihr das A-Deck entlang bis zu einer Reihe komfortabler Einzelkabinen nahe dem Vorschiff. Bertha schob einen Schlüssel ins Schloß, öffnete die Tür und sagte: »Schnell, Donald, wir müssen die Sache richtig anpacken, weil das Schiff in zehn Minuten abfährt.«
    Ich betrat die Kabine und sah mich in dem geräumigen Einbettsalon um. Dann hörte ich plötzlich, wie die Tür zugeschlagen und der Schlüssel umgedreht wurde.
    Ich warf mich gegen die Tür. Sie war verschlossen.
    »Bertha!« rief ich laut.
    Von der anderen Seite der Tür kam kein Laut. Ich sah mich um. Der Koffer unter dem Bett kam mir sehr bekannt vor. Ich riß ihn hervor - es war mein Koffer! Ich entdeckte einen zweiten Koffer, der sich ebenfalls als mein Eigentum entpuppte.
    Dann öffnete ich die Tür zum Wandschrank. Mehrere meiner Anzüge waren sorgfältig auf Bügeln aufgereiht.
    Mit wenigen Schritten war ich am Bullauge und sah nach draußen. Musik erklang aus den Lautsprechern. Papiergirlanden hingen an den Schiffswänden herunter. Die Menge unten auf dem Pier schaute lachend und winkend nach oben.
    Ich versuchte zu telefonieren. Das Telefon war abgeschaltet. Wieder probierte ich, die Tür zu öffnen. Es war vergebene Liebesmühe. Zum Teufel, wenn man auf diese Weise mit mir scherzen wollte, von mir aus. Ich streckte mich auf die Couch, schob mir ein Kissen unter den Kopf und zündete mir eine Zigarette an.
    Ein langer Sirenenton klang durch das Schiff. Ich befand mich also auf dem Wege nach Hawaii.

4

    Es war schon nach halb sechs, und das Schiff schaukelte leicht in der nur mäßig bewegten See, als ich hörte, wie sich ein Schlüssel im Schloß drehte.
    Die Tür öffnete sich, und Berthas kompakte Figur stand auf der Schwelle. Der Blick, mit dem sie mich ansah, war eine Mischung von Unsicherheit und Herausforderung.
    »Guten Tag«, begrüßte ich sie seelenruhig.
    »Na, nun schieß schon los«, erwiderte Bertha zögernd. »Rede dir alles Von der Seele.«
    »Was soll ich mir von der Seele reden?«
    »Alles. Wir wollen es schnell hinter uns bringen.«
    »Ich habe aber nichts, was ich loswerden müßte. Komm her und setz dich, Bertha. Du siehst so abgespannt aus.«
    »Geh zum Teufel, Donald!« fauchte sie. »Sag einer Frau nie, sie sehe abgespannt aus.«
    »Also du hast nie besser ausgesehen als heute, liebste Bertha. Und nun setz dich endlich.«
    Sie gab der Tür mit dem Fuß einen Stoß, so daß sie ins Schloß fiel, setzte sich und gab einen tiefen Seufzer von sich. Dann zog sie sich die Schuhe aus und massierte ihre Füße.
    Eine kleine Weile war es ganz still.
    »Bist du eigentlich noch wütend?« fragte Bertha plötzlich.
    »Warum sollte ich wütend sein?«
    »Über deine Entführung.«
    »Ich hoffe, du hast dafür gesorgt, daß Elsie Brand wieder zurück in die Stadt kommt. Du weißt doch, daß ich die Wagenschlüssel habe.«
    »Keine Sorge. Ich habe ihr schriftliche Anweisungen und den zweiten Wagenschlüssel gegeben. Ich habe an alles gedacht. Mein Gott, das war vielleicht eine Hetzerei! Ich mußte doch zu dir in die Wohnung und all das Zeug zusammenpacken. Übrigens solltest du deine Wohnung nicht immer in solchem Durcheinander zurücklassen. Da ist doch überhaupt kein System drin. Warum bewahrst du, um ein Beispiel zu nennen, deine Smokinghemden zusammen mit den bunten und den andern weißen Oberhemden auf?«
    »Weil ich nicht genug Platz in den Schubladen habe.«
    »Das sah ja bei
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