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Dich und sehr viel Liebe

Dich und sehr viel Liebe

Titel: Dich und sehr viel Liebe
Autoren: Virginia Dove
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PROLOG
    Die siebzehnjährige Perri Stone stand vor dem Fenster. Vorsichtig öffnete sie das mit einem kleinen Diamanten besetzte goldene Medaillon, das sie an einer Kette um den Hals trug. Der Diamant glitzerte im Licht der Abendsonne. Immer wieder drehte Perri den Anhänger hin und her, um den funkelnden Stein zu betrachten.
    Schon bald würde sie Matts Foto hier aufbewahren. Dann konnten ruhig alle wissen, dass sie heiraten wollten. Sobald Matt seinen Eltern alles erklärt hatte, brauchten Perri und er ihre Beziehung nicht mehr zu verheimlichen.
    Mit einem Kuss verschloss Perri den Anhänger und wandte sich vom Fenster ab. Gledhill gehörte Gannie, die für Perri wie eine Großmutter war. Gannie kam Perri wie der gute Geist von Spirit Valley vor. Sie hatte sich schon besonders für Matt und Perri interessiert, noch bevor die beiden sich ineinander verliebten. Schon als Kinder waren sie beide davon überzeugt gewesen, dass Gannie sie liebte, als seien sie ihre leiblichen Enkel.
    Nachdenklich ging Perri zum Kamin und betrachtete alle Gegenstände auf dem Sims. Was soll ich jetzt tun, fragte sie sich. Vielleicht sollten sie schon heute Abend mit Gannie über alles sprechen. Gannie wäre bestimmt nicht überrascht, die Neuigkeit zu hören. Seit nunmehr einem Jahr trafen Matt und sie sich hier in Gledhill.
    Bald bin ich achtzehn, dachte sie, und dann wird alles gut. Sie nahm einen versteinerten Ammoniten vom Bord, den Matt einmal in der Nähe der Scheune gefunden hatte. Die Kanten waren immer noch scharf, aber die Oberfläche war glatt und anschmiegsam. Perri drückte sich die Kanten in die Handfläche. Bitte, flehte sie innerlich. Der alte Skandal und der Streit zwischen unseren Familien dürfen einfach nicht zwischen uns stehen.
    Mit geschlossenen Augen versuchte Perri sich vorzustellen, wie ihre Mutter auf die Neuigkeit reagieren würde. Janie Stone hatte ihre eigenen Gründe, warum sie nicht wollte, dass ihre Tochter in die Nähe von Matt Ransom kam. Aber Gannie würde sie umstimmen, da war Perri sich ganz sicher. Perri Ransom. Immer wieder versuchte sie, sich an diesen Namen zu gewöhnen: Mrs. Ransom.
    In der Auffahrt hielt ein Auto an, und Perri lief zurück zum Fenster. Ihr stockte der Atem, als sie Leila Ransom, Matts Mutter, aus dem Wagen steigen sah. Eine Weile musterte Mrs. Ransom nur das große alte Haus. Dann ging sie entschlossen zur Veranda und kam zur Haustür herein. Wie eine Raubkatze betrat sie das Wohnzimmer.
    “Bist du schwanger?”, fragte sie Perri leise, und ihre schönen grünen Augen glitzerten kalt wie Glas.
    Wortlos schüttelte Perri den Kopf.
    “Wenn du herausfindest, dass du es doch bist, bezahle ich dir die Abtreibung. Die wirst du brauchen, denn Matt wird dich nicht heiraten, egal, was er dir versprochen hat. Er hat schließlich seinen Stolz und kennt seine gesellschaftliche Stellung.” Leila blickte zur Uhr auf dem Kaminsims. Anscheinend hatte sie es sehr eilig. “Er ist mit dir fertig, Kleines”, fuhr sie fort, “glaub mir.”
    Perri konnte ihr Entsetzen nicht verbergen. Nie im Leben hätte sie mit einer Konfrontation mit Matts Mutter gerechnet. Dazu war sie viel zu sehr in Matt verliebt.
    “Hoffentlich hörst du mir zu”, warnte Leila sie, “denn ich sage es nicht zweimal. Wenn du dich weiterhin mit meinem Sohn triffst, werde ich dafür sorgen, dass du es bereust.” Leila sah aus dem Fenster, und die Sonne ließ ihr hellblondes Haar schimmern. “Ich könnte das Gerücht verbreiten, dass deine Mutter seit Jahren ein Verhältnis mit meinem Mann hat, und dann würden alle vermuten, dass sie sich deswegen hat scheiden lassen. Man wird mir glauben, darauf kannst du dich verlassen.”
    Fast belustigt blickte sie Perri durchdringend an. “Zweifle niemals an meiner Entschlossenheit, Perri. Auch wenn es eine Lüge wäre, ich würde nicht zögern, deine Mutter zu Grunde zu richten. Das könnte mir direkt Spaß machen.” Leila lächelte kühl. “Am besten nimmst du das Angebot deines Daddys an und gehst auf diese tolle Highschool, mit der deine Mutter ständig prahlt. Zieh nach Raleigh um und verbring das letzte Schuljahr bei deinem Vater und seiner neuen Familie. Auf jeden Fall musst du dich von meinem Sohn fernhalten.” Nachdenklich strich Leila mit einem ihrer gepflegten Fingernägel über die Armbanduhr.
    Bei dem leicht kratzenden Geräusch zuckte Perri zusammen.
    “Möglicherweise gibt es dort auch Sommerkurse.” Erfreut über diese Idee lächelte Leila. “Dann könntest du
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