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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut
Autoren: Carter Brown
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zurückkam, stellte ich fest, daß Tony Walters
bereits gegangen war und daß es die beiden anderen auf der Couch miteinander
trieben. Also zog ich mich ins Schlafzimmer zurück — um Kevin mit Sonia im Bett
zu überraschen, wie er gerade seine Belohnung kassierte .«
    »Und als die Dame, die Sie
sind, haben Sie sich bloß umgedreht und taktvoll zurückgezogen ?«
    »Man hätte meinen können, es
sei schon Ehebruch gewesen, so voller Angst sprang Kevin aus dem Bett in seine
Kleider«, sagte sie bitter. »Aber Sonia fing an zu lachen, und ich verpaßte ihr
eine. Kevin mußte die anderen beiden aus dem Wohnzimmer zu Hilfe rufen, ehe sie
uns trennen konnten. Dann brachten die beiden Sonia heim, und Kevin und ich,
wir bekamen Streit. Es war ziemlich schlimm. Ich warf ihm an den Kopf, daß ich
ihn dafür am liebsten umbringen würde, und wenn ich ihn jemals wieder mit einer
anderen erwischte, würde ich’s auch tun, so wahr mir Gott helfe. Daran erinnere
ich mich noch...« Die Stimme versagte ihr. »Aber was danach kam, ist mir völlig
entfallen .«
    »Wollen Sie sagen, daß bei
Ihnen mitten in dem Streit der Film riß ?«
    »Ich erinnere mich noch, daß
wir mitten im Zimmer standen und uns anschrien«, sagte sie gepreßt. »Aber
danach an nichts mehr. Als ich wieder zu mir kam, lag ich ohne einen Faden am
Leib in meinem Bett, und in den Ohren gellte mir noch ein schrecklicher Schrei.
Aber selbst dessen bin ich mir nicht ganz sicher. Vielleicht bildete ich mir
alles nur ein? Als ich aufstand, tat mir alles weh, und ich entdeckte, daß ich
über und über zerkratzt und blaugeschlagen war. Ich zog einen Morgenrock an und
ging ins Wohnzimmer. Und dann zwang mich irgend etwas ,
auf den Balkon hinauszutreten. Ich blickte übers Geländer und sah unten einen
kleinen Menschenauflauf. Da wußte ich alles, Danny! Irgendwie wußte ich, daß es
Kevins Leiche war, um die sich all diese Leute drängten...«
    »Und wie erklären Sie sich, daß
Sie so zerkratzt und zerschlagen waren ?«
    »Zunächst dachte ich, wir wären
bei unserem Streit doch noch tätlich geworden und Kevin hätte mich so
zugerichtet. Aber dann...« Ihre Stimme wurde schrill vor Angst. »Dann mußte ich
mich fragen, ob ich ihn dabei vom Balkon gestoßen hatte !«
    »Da kam Ihnen dieser
Gedächtnisschwund aber wie gerufen«, meinte ich. »Sie kippen ihn vom Balkon,
der Film reißt, und Sie legen sich ein paar Minuten hin .«
    »Wissen Sie denn nicht, daß
fast jede Art von Amnesie wie gerufen kommt ?« flüsterte sie wild. »Damit wehrt sich der Verstand gegen ein unerträgliches
Trauma !«
    »Sagt Dr. Layton das ?«
    »Ach, lassen wir’s«, erwiderte
sie. »Ich habe sowieso keine Lust, darüber zu sprechen .« Sie fand zu ihrem gewohnten knappen Ton zurück. »Vergessen Sie’s, Boyd. Machen
Sie Licht und schenken Sir mir noch ein Glas ein .«
    Ich gehorchte, und als ich ihr
das volle Glas brachte, saß sie wieder aufrecht auf der Couch, mit einer Hand
ihre Frisur zurechtrückend.
    »Danke .« Sie nahm mir das Glas ab. »Wie spät ist es ?«
    »Viertel vor zehn.«
    »Möchten Sie ein Nembutal ? Dann könnten Sie in der Maschine schlafen .«
    »Da bringt mich nichts zum
Schlafen«, grunzte ich.
    Sie musterte mich abschätzend.
»Danny, Sie sind nervös. So unter Druck wie ein Sektpfropfen.«
    »Ein schmeichelhafter
Vergleich«, sagte ich bitter.
    »Sie brauchen etwas zur
Entspannung«, nickte sie weise. »Versuchen Sie’s doch mit noch einem Drink.«
    »Tu ich ja .« Ich hob das volle Glas in meiner Rechten.
    »Und hilft es gar nichts ?«
    »Ein bißchen«, gab ich zu. »Wenn
ich trinke, klappern mir wenigstens nicht die Zähne .«
    » Nembutal wollen Sie nicht, und Alkohol ist zu schwach ?« Ein
paar Sekunden lang überlegte sie, dann lächelte sie mich plötzlich an. »Ich
hab’s! Möchten Sie mit mir schlafen? Wir haben noch ein bißchen Zeit, ehe wir
zum Flughafen müssen .«
    »Aber gewiß möchte ich mit
Ihnen schlafen«, sagte ich. »Bloß nicht auf therapeutischer Basis, als Kur
gegen meine Agoraphobie, sozusagen.«
    »Warum denn nicht ?« fragte sie überrascht.
    »Wo bleibt denn da die
Leidenschaft ?«
    Heiser und lasziv lachte sie
tief im Hals. »Wenn’s nur das ist — die kann ich Ihnen jederzeit vorspielen !«
    »Tausend Dank«, beschied ich
sie. »Aber wer will schon mit einer halbverrückten Australierin schlafen — mit
Hühnerbrust, Rheumaknien und Hasenscharte ?«
    »Sie, hätte ich gedacht«,
schmunzelte sie. »Sie sind doch nicht zufällig
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