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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut
Autoren: Carter Brown
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auf und trank
ihr Glas auf einen Zug leer; dann ließ sie sich zurücksinken und das Glas zu
Boden fallen.
    »Ah !« gähnte sie wohlig. »Jetzt habe ich gerade genug Alkohol intus, um den ganzen
Flug zu verschlafen .«
    »Was mich betrifft«, meinte ich
düster, »gibt es auf der ganzen Welt nicht Schnaps genug, um mich im Flugzeug
zum Schlafen zu bringen .«
    »Solche Angstzustände sind
weiter nichts als lächerliche Neuröschen«, tröstete sie mich. »In ein paar
Sitzungen kann jeder gute Psychiater Sie davon befreien .«
    »Mir gefällt mein Kopf aber im
Urzustand besser«, versicherte ich. »Ich kannte mal einen Mann in New York, der
immer solche schrecklichen Magenkrämpfe bekam, von denen ihn niemand kurieren
konnte. Zu guter Letzt ging er zu einem von diesen Seelenschustern, und der
nahm ihm zunächst ein paar tausend Dollar ab. Er hätte so ein hitziges
Temperament, hieß es dann, das er immer gewaltsam zu
beherrschen versuche. Aber der Dampf brauche eben ein Ventil, und daher kämen
die Magenkrämpfe, sagte der Doktor. Sowie mein Freund das begriff, war er sie
los .«
    »Faszinierend«, sagte sie mit Überzeugung.
»Und er war wirklich geheilt ?«
    »Von den Magenkrämpfen«, nickte
ich. »Jetzt hat er Migräne .«
    »Nachdem Ralph — mein erster
Verlobter — starb, war ich ein Wrack«, erzählte sie im Konversationston. »Aber
ich kam darüber hinweg. Ein Jahr darauf kam dann Kevin um, und ich wurde fast
verrückt. Sechs Monate lang mußte ich dreimal wöchentlich zum Psychiater, ehe
er mich lösen konnte .«
    »Aber dann waren Sie’s los ?«
    »Völlig.«
    »Wozu brauchen Sie mich dann
noch ?«
    Langsam wandte sie sich mir zu,
musterte mich kalt und verzog dann den Mund. »So dumm können Sie gar nicht
sein, Danny, selbst wenn Sie offene Türen einrennen. Wie gesagt, er löste das
Trauma auf. Vor der Behandlung brach ich schon in Tränen aus, wenn nur jemand
>guten Morgen< zu mir sagte. Meistens hatte ich nicht einmal die Energie,
das Bett zu verlassen. Dr. Layton hat Wunder an mir gewirkt, und ich bin ihm
sehr dankbar .«
    »Es könnte aber doch ein
verdammt unglückseliger Zufall sein, daß Ihre beiden Verlobten bei Unfällen ums
Leben kamen«, überlegte ich. »Was stört Sie an dieser Version ?«
    »Es ist so schrecklich hell
hier drin« klagte sie. »Können Sie dagegen nicht was tun, Danny ?«
    Auf dem Tisch brannte eine
einzige abgeschirmte Lampe. Ich stand auf und knipste sie aus, womit das Zimmer
im Dunkel lag — bis auf den schwachen Schein, der von draußen durch die
Jalousien hereinfiel. Vorsichtig tastete ich mich zum Sessel zurück.
    »Das ist schon viel besser«,
sagte Marcia. »Auch mit Dr. Layton konnte ich nicht frei sprechen, ehe er nicht
die Vorhänge zugezogen hatte. Irgendwie erleichtert es das Reden, wenn man das
Gesicht seines Partners nicht so deutlich sieht .«
    »Und wollen Sie mir jetzt meine
Frage beantworten ?« beharrte ich.
    »Nein, aber ich tu’s trotzdem .« Ihre Stimme sank fast zum Flüstern ab. »Nach Kevins Tod
konnte ich nicht mehr an einen lausigen Zufall glauben, wegen... Eben wegen der
Umstände.«
    »Wenn es also kein Unfall war,
dann muß es entweder Selbstmord gewesen sein — oder Mord«, offerierte ich.
    »Kevin hatte keinen Anlaß, sich
umzubringen, und außerdem war er überhaupt nicht der Typ dazu .«
    »Also glauben Sie, daß er
ermordet worden ist — wegen der Umstände«, wiederholte ich geduldig.
    »Ich gab eine kleine Party in
meinem Penthouse«, erzählte sie. »Ursprünglich war nur an ein zwangloses
Abendessen für uns sechs gedacht. Aber Sonia erschien mit einem Dutzend
Flaschen von diesem Roséwein aus dem Weinberg ihres
Vaters, und der muß an die hundert Volumenprozent oder so gehabt haben.
Jedenfalls waren wir alle nach dem Essen blau — aber wir tranken immer weiter.
Ich kann mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern. Aber ich weiß noch, daß
Tony Walters, der Freund, den Sonia angeschleppt hatte, plötzlich mit hambone anfing .«
    » Hambone ?« fragte ich verdattert.
    »Striptease auf männlich. Sonia
läßt sich auf einer Party nie die Schau stehlen, also begann sie ebenfalls zu
strippen. Auf dem Höhepunkt schmiß sie ihr Höschen auf den Balkon und schrie,
der erste Mann, der sie ergatterte, würde von ihr fürstlich belohnt. In dem
Augenblick wurde mir schlecht, und ich mußte ins Badezimmer. Ich hatte mich zum
erstenmal bis zur Übelkeit betrunken und weiß noch, wie mir vor mir selber
graute. Als ich ins Wohnzimmer
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