Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
verdienen können .«
    Schnell nahm ich einen Schluck mai- tai , und die diversen Rumsorten wärmten meinen Magen,
scheiterten aber an meinem eingefrorenen Verstand. »In bar ?« konnte ich mich immerhin noch erkundigen.
    »Reiseschecks«, entschied sie.
»Zweitausend jetzt gleich, den Rest am Ende des Monats in Australien.
Einverstanden?«
    Ich sagte mir, daß fünftausend
Dollar sogar einen Monat in Gesellschaft dieser verdrehten Lady wert waren.
Danach konnte ich geradewegs hierher nach Hawaii zurückfliegen und von vorn mit
dem Urlaub beginnen.
    »Abgemacht«, sagte ich deshalb.
»Und wenn wir schon bald ein Paar werden sollen, wäre es auch ganz praktisch,
wenn ich Ihren Namen wüßte .«
    »Marcia Burgess.« Sie musterte
mich milde überrascht. »Sagte ich das nicht schon ?«
    »Meiner Schätzung nach sieht’s
in Ihrem Kopf genauso aus wie darunter«, sinnierte ich. »Ein bißchen
durchsichtiger Flitterkram und sonst rein gar nichts.«
    »Vergeuden Sie Ihre Zeit nicht
mit Beleidigungen, Boyd«, meinte sie leichthin. »Das haben schon intelligentere
Leute als Sie vergeblich versucht. Wie spät ist es jetzt ?«
    Ich sah auf die Uhr. »Zwanzig
nach sechs.«
    »Das läßt Ihnen reichlich Zeit
zum Packen, und danach führen Sie mich zum Dinner aus. Natürlich auf meine
Rechnung.«
    »Packen?«
    »Ich habe zwei Plätze in der
Mitternachtsmaschine nach Sydney gebucht. Übermorgen ist Daddys Geburtstag, und
ich brauche ein bißchen Zeit, um die Wohnung wieder auf Vordermann zu bringen .«
    «Wozu ?« stammelte ich.
    »Weil ich die letzten vier
Monate auf Reisen war und...«
    »Nicht so !« fuhr ich sie an. »Wozu bezahlen Sie mir fünftausend Dollar, nur damit ich einen
Monat lang Ihren zukünftigen Ehemann spiele ?«
    Die weißen, ebenmäßigen Zähne
nagten ein paar Sekunden lang an der prächtig vollen Unterlippe. »Weil ich
meiner Sache sicher sein will .«
    »Welcher Sache?«
    »Das erzähle ich Ihnen beim
Essen .« Sie trank aus und erhob sich flink. »Zunächst
muß ich noch ein paar Telefonate erledigen. Sie packen am besten und treffen
sich mit mir in einer Stunde .«
    »Wo?«
    »Hier.« Ihr Zeigefinger deutete
auf die Wand. »Ich habe die Hütte neben Ihnen. Bis Sie fertig sind, werde ich
uns beim Zimmerkellner irgendwas bestellt haben. Falls ich etwas nicht leiden
kann, dann überfüllte Restaurants .«
    Das Telefon läutete, und
halbbetäubt griff ich danach. Eine höfliche Stimme gab sich als die Flugbuchung
zu erkennen und bestätigte mir meine Vorbestellung in der Mitternachtsmaschine
nach Sydney.
    »Danke«, sagte ich und wollte
schon aufhängen, als mir ein Einfall kam. »Das sind die Plätze, die Miss
Burgess für mich gebucht hat ?«
    »Ganz recht, Mr. Boyd .«
    »Sie erinnern sich nicht
zufällig, wann sie angerufen hat ?«
    »Hier steht es — um halb vier
Uhr heute nachmittag , Mr. Boyd .«
    Ich legte auf und funkelte
wütend in die kobaltblauen Augen hinein. »Sie müssen sich meiner aber verdammt
sicher gewesen sein, wenn Sie den Flug schon buchten, ehe wir uns überhaupt
kannten .«
    »Das ist eben die Zuversicht,
mit der stinkreiche Leute gesegnet sind«, meinte sie glatt. »Und eine Figur,
nach der sich die meisten Männer den Hals verrenken, kommt einem dabei
ebenfalls zupaß .«
    »Also mache ich mich ans
Packen«, grollte ich.
    »Bis später.« Sie öffnete die
Tür und hielt kurz inne. »Am besten, Boyd, Sie gewöhnen sich gleich an mich,
denn wir werden in nächster Zukunft viel zusammensein .
Also: Verspäten Sie sich nicht, ich hasse Unpünktlichkeit !«
    »Ich bin schon pünktlich«,
beruhigte ich sie. »Aber sagen Sie mir nur eines, ehe Sie gehen...«
    »Was?«
    »Als ich Sie fragte, warum es
Ihnen fünftausend Dollar wert ist, daß ich einen Monat lang Ihren zukünftigen
Gatten spiele, sagten Sie, Sie wollten Ihrer Sache ganz sicher sein. Was, in
aller Welt, soll das heißen ?«
    »Darüber sprechen wir beim
Essen .«
    »Bis dahin sterbe ich vor Neugier .«
    »Also gut.« Wieder dieses
ungeduldige Schulterzucken. »Wenn Sie’s also unbedingt wissen müssen: Ich will
mich vergewissern, daß die beiden anderen nur zufällig starben .«
    »Die beiden anderen — was?«
    »Verlobten.« Ihr Blick wurde
geistesabwesend. »Der erste erlag einen Monat vor der Hochzeit einem
Verkehrsunfall, und der zweite stürzte zu Tode — acht Tage vor dem Polterabend .« Die Andeutung eines Lächelns kräuselte die vollen Lippen.
»Drüben in der Heimat nennen mich meine Freunde schon die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher