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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut
Autoren: Carter Brown
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Verdacht...«
    »Ich sage doch, er stürzte ins
Meer«, unterbrach sie mich scharf. »An einer besonders tiefen Stelle mit
starker Strömung. Es dauerte drei Tage, ehe sie den Wagen mit Ralphs Leiche
gefunden hatten. Er war auf einen Felsen aufgeschlagen und völlig demoliert .« Sie schluckte. »Der einzige, der Ralph noch
identifizieren konnte, war sein Zahnarzt .«
    »Ich habe ja nur überlegt«,
meinte ich lahm. »Angenommen, er wurde ermordet? Und Kevin auch? Warum sollte
irgend jemand zwei Morde auf sich nehmen, nur um Sie am Heiraten zu hindern ?«
    »Aus unglücklicher Liebe?«
    »Bei allem Respekt vor dem
herrlichen Körper, den Sie Ihr eigen nennen — aber da müssen Sie mir schon
bessere Gründe nennen«, brummte ich.
    »Vielleicht doppelt unglückliche
Liebe — für mich und all das herrliche Geld, das ich auf der Bank habe ?«
    »Klingt schon besser«, gab ich
zu. »Und denken Sie dabei an jemand bestimmten ?«
    »Johnny Fareham!« Sie brach in
Kichern aus.
    »Wer ist denn das ?«
    »Tut mir leid, Danny, allein die
Idee ist schon komisch. Aber wenn ein Mädchen das fortgeschrittene Alter von
vierundzwanzig erreicht hat und immer noch ledig ist, gibt es stets irgendeinen
Johnny Fareham in ihrem Leben. Einen netten, ungeschlachten, verläßlichen Johnny Fareham , der
so unerträglich langweilig ist, daß man schon nach fünf Minuten in seiner
Gesellschaft kurz vor einem Schreikrampf steht. Aber Johnny beharrt ehern
darauf, mir seine immerwährende Liebe zu versichern, und daß er mich heiraten
wird, wenn ich mich erst mal ausgetobt habe. Die Johnny Farehams dieser Welt sind untadelig und durch nichts zu beleidigen .«
    »Wie geht es ihm finanziell ?«
    »Da scheint er keinerlei
Probleme zu haben .« Nachdenklich zog sie die Brauen
zusammen. »Wenn ich’s recht bedenke, habe ich keine Ahnung. Er ist irgendein
Geschäftspartner von Daddy und führt ein behagliches Leben, das kann man wohl
sagen .« Ihre Stirn hellte sich wieder auf. »Aber die
Vorstellung von Johnny als Mörder ist absolut lächerlich. Der könnte keiner
Fliege was zuleide tun .«
    »Wird er morgen auch unter den
Gästen sein ?«
    »Aber natürlich!« Ihre Augen
funkelten. »Als treuer Gefolgsmann, der irgendwo im Hintergrund vor sich
hinbrütet. Ein Stoiker mit Stehvermögen, im Inneren zutiefst davon überzeugt,
daß alles Lug und Trug sei — und wann käme ich endlich zu Verstand und von
diesem losem Lebenswandel ab ?«
    »Leidet sonst noch wer an
unerwiderter Liebe zu Ihnen und Ihrem Bankkonto ?«
    Schnell schüttelte sie den
Kopf. »Nicht daß ich wüßte .«
    »Das ergibt aber eine magere
Verdächtigenliste«, stellte ich fest.
    »Ist das ein Plus? Ich meine,
wenn man nur einen Verdächtigen hat ?«
    »Zwei«, korrigierte ich.
    »Johnny Fareham — und wen noch ?« fragte sie erstaunt.
    »Sie.«
    »Hätte ich mich doch niemals
auf diese verdammte Couch gelegt !« explodierte sie.
»Wenn Sie auch nur etwas von einem Gentleman an sich hätten, wäre ich dort stante pede von Ihnen verführt
worden — statt analysiert !«
    »Es ist der Fluch meines
Lebens«, seufzte ich. »Die falschen Triebe packen mich immer im richtigen
Moment .«
    Sie lächelte mich über ihr Glas
hinweg an. »Womit das Thema erschöpft wäre. Was machen wir heute abend ? Ein paar Ecken weiter gibt es ein nettes
ruhiges Lokal, das sich auf italienische Küche versteht. Vielleicht sollten wir
dort essen und früh zu Bett gehen. Die Lieferanten beginnen um zehn mit den
Vorbereitungen zum Lunch .«
    »Sagten Sie nicht, es würde nur
ein Essen im kleinen Kreis ?«
    »Stimmt .« Ungeduldig zuckte sie mit den Schultern. »Aber schließlich können Sie nicht
erwarten, daß ich wie die strahlende Braut dastehe und gleichzeitig für dreißig
Leute koche, oder ?«
    Darauf gab es kein
Gegenargument, also konzentrierte ich mich auf meinen Drink.
    »Wie spät ist es ?« fragte Marcia.
    »Kurz vor sechs.«
    »Dann dusche ich jetzt wohl am
besten und ziehe mich um .«
    »Muß ich mich für dieses Dinner
besonders herausstaffieren ?«
    »Jacke und Krawatte wären schon
zu empfehlen .« Sie musterte mich kritisch. »Sie
besitzen doch hoffentlich auch ein Hemd, das einfarbig ist ?«
    Ich vertrieb mir die nächste
halbe Stunde mit einem vorläufig letzten Drink und gelangte dann zu dem
hoffnungsfrohen Schluß, daß sie fertig sein könnte. Mein Hawaii-Hemd wich einem
konservativeren, das ich kürzlich von den Gebrüdern Brooks erstanden hatte,
Jacke und Krawatte vervollständigten
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