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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut
Autoren: Carter Brown
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die Ausrüstung. Als ich noch überall nach
meiner Brieftasche suchte — ich hätte schwören können, sie oben auf die Kommode
gelegt zu haben — , klopfte es höflich, und Marcia
trat ein. Sie trug ein ärmelloses Baumwollkleid, das man hätte züchtig nennen
können — wäre nicht das sternförmige Loch direkt über dem Busen gewesen.
    »Suchen Sie etwas ?« erkundigte sie sich.
    »Meine Brieftasche. Ich könnte
schwören, sie...«
    »Oh! Entschuldigen Sie
tausendmal .« Vor Verlegenheit konnte sie fast nicht
sprechen. »Sie ist in meinem Zimmer. Ich hole sie sofort .«
    »Und wie, zum Teufel, kommt sie
dahin ?« fauchte ich.
    »Ich wollte Sie heute morgen
nicht wecken, als ich Daddy anrief«, erläuterte sie. »Und ich wußte, er würde
mir jede Menge Fragen über Sie stellen, wo Sie in New York wohnen, und so weiter.
Der einfachste Ausweg schien mir, Ihre Brieftasche kurz zu entleihen. Und ich
fürchte, dann hab ich vergessen, sie zurückzugeben .«
    »Und — hat ihn meine Adresse am
Central Park West gebührend beeindruckt ?«
    »Ich glaube schon«, sagte sie
ernsthaft. »Hab ihm erzählt, das ganze Haus gehört Ihnen, und Sie hätten die
beiden obersten Wohnungen zusammengelegt, damit Sie genug Platz zum Strecken
bekamen. Übrigens besitzen Sie auch ein Sommerhaus in Southampton .«
    »Ich werde stündlich reicher .« Hilflos hob ich die Schultern. »Holen wir meine
Brieftasche, und dann auf zum Essen .«
    Das ein paar Ecken vom Hochhaus
entfernte kleine Lokal strahlte jene dezente Eleganz aus, die eine Kreditkarte
zum Ausfransen bringt. Das Menu war ein kleines italienisches Kunstwerk, und der
Chianti hatte diese klare herbe Blume, die den Gaumen zu dem momentanen Trugschluß verleitet, einem Nichtraucher zu gehören. Drei
Stunden verflogen, ohne daß ich sonderlich darauf achtete, und dann stellte
Marcia ihre unvermeidliche Frage.
    »Etwa halb elf«, antwortete ich
ihr.
    »Dann müssen wir aufbrechen«,
sagte sie entschlossen. »Am frühen Abend — erinnern Sie sich ?«
    »Na gut«, meinte ich. »Ich
lasse die Rechnung kommen .«
    »Rechnung?« Begriffstutzig starrte sie mich an. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Danny, das kommt alles
auf mein Monatskonto .«
    »Also, jetzt hätte ich fast
einen Moment geglaubt, das Lokal gehört Ihnen«, grollte ich.
    »Ja, Daddy hat wirklich einmal
mit dem Gedanken gespielt, es zu kaufen, aber dann habe ich ihn daran erinnert,
daß er italienische Küche nicht ausstehen kann«, meinte sie leichthin. »Beim
Essen ist er sehr konservativ. Ich habe ihn mal überredet, ein
halbdurchgebratenes Steak zu bestellen, und als es dann kam, schwor er, es
zuckte noch .«
    »Verschonen Sie mich mit
weiteren Einzelheiten«, flehte ich. »Ich will doch keinen Menschen hassen, den
ich noch nicht mal gesehen habe .«
    Daheim im Penthouse bekam Marcia Appetit auf einen Scotch mit Soda und erteilte mir
entsprechende Anweisungen, bevor sie in ihrem Schlafzimmer verschwand. Ich ging
zur Bar und machte einen Scotch für sie, einen Bourbon für mich. Ein paar
Minuten später schloß sie sich mir wieder an, in einer dünnen schwarzen
Seidenrobe, die gerade bis zu den halben Schenkeln reichte und in der Taille
von einem Rundgürtel mit Silberschnalle zusammengehalten wurde.
    »Wissen Sie was ?« fragte ich, als sie auf den Hocker neben mir glitt. »Sie
sind das erste Mädchen meines Lebens, das daheim in etwas Unbequemeres schlüpft .«
    »Das Kleid vorhin hab ich zum
erstenmal getragen«, erläuterte sie. »Und das verdammte Futter darin kratzt wie
verrückt .«
    »Sie hätten nur einen Ton zu
sagen brauchen«, meinte ich traurig. »Ich hätte das Kratzen sofort selber
besorgt — überall .«
    »Warum erlauben Sie sich nicht
den irren Luxus und machen es sich bequem ?« erkundigte
sie sich. »Legen vielleicht sogar Jacke und Krawatte ab ?«
    Keine schlechte Idee. Ich
gehorchte. Die ganze Zeit über beobachteten mich ihre Augen nachdenklich über
den Rand des Glases hinweg.
    »Habe ich Ihnen jemals erzählt,
was Dr. Layton über mich gesagt hat ?« fragte sie
plötzlich.
    »Nicht daß ich mich erinnerte .«
    »Er sagte, daß derjenige, der
für meine Erziehung verantwortlich sei, mich durch und durch verdorben hätte
und ohne Anruf erschossen werden müßte. Außerdem meinte er, wenn man meinen
Sexualtrieb durch sechs dividierte und auf sechs schüchterne kleine Jungfrauen
verteilte, wäre das Endresultat sechs wilde Nymphomaninnen. Außerdem entdeckte
er noch ein paar kleinere Nachteile:
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