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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut
Autoren: Carter Brown
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angekommen, und bis Marcia endlich mit der hastigen
Vorstellung fertig war, hatte ich alle Namen wieder vergessen. Die Konversation
bewegte sich zwischen Klischee und Klatsch, und ich brauchte zwanzig Minuten,
um einer vertrockneten alten Jungfer klarzumachen, daß ich ihrem Vetter in
Birmingham, Alabama, noch nie begegnet war.
    »Sie böser Junge !« murmelte eine rauhe Stimme in
mein Ohr und ließ mich meinen Drink vor Schreck übers Balkongeländer kippen.
»Sich so abzusondern !«
    Wenig entzückt drehte ich mich
um und sah in ein Paar wissende, veilchenblaue Augen. Sie gehörten einer
Blondine, die etwa Marcias Größe hatte und bestimmt eine ebenso phantastische
Figur. Der Wind spielte in ihrem weizengoldenen, schulterlangen Haar, und ich
wunderte mich nur, wieso sie sich hier draußen nicht den Erkältungstod holte:
Sie trug nämlich nur einen weißen Hosenanzug aus einer Spitze, in deren Gewebe
die Löcher weitaus überwogen. Mit einem Blick ließ sich feststellen, daß sie
darunter nichts anhatte, bis auf einen winzigen schwarzen Bikini, der beim
nächsten Waschen bis zur Unsichtbarkeit zusammenschrumpfen mußte.
    »All diese gräßlichen Leute da
drin...« Vielsagend zuckte sie die Schultern. »Ich kann Ihnen nachfühlen, daß
Sie kneifen, Danny, wirklich .« Sie schüttelte sich so
gekonnt, daß ihr Busen noch eine Weile weitervibrierte. »Aber es ist kalt hier
draußen .« Dann lächelte sie langsam. »Na ja, bin
selber schuld, wenn ich praktisch nackt herumlaufe .«
    »Es steht Ihnen aber«, gab ich
zu.
    »Ja?« Ihre Augen weiteten sich
vor Vergnügen. »Er sieht nicht nur sexy aus — er redet auch so. Marcia ist zu
beneiden, daß sie die Alleinrechte auf Sie hat, Danny. Wahrscheinlich haben
Sie’s schon wieder vergessen — ich bin Sonia Sheppard .«
    »Marcias beste Freundin«,
erinnerte ich mich. »Sie hat mir alles über Sie erzählt .«
    »Nicht wirklich alles,
hoffentlich?« Vorübergehend verrieten ihre Augen etwas Nervosität. »Doch nicht
diese lächerliche Geschichte von jener Nacht, als ich...« Schnell schüttelte
sie den Kopf. »Bestimmt nicht. Lassen Sie mich Ihnen Glück wünschen, Danny .«
    Ich nahm ihre ausgestreckte
Hand und spürte, wie sie mit den Fingerspitzen meine Handfläche streichelte.
»Danke«, sagte ich und zog mit einiger Willensanstrengung die Hand zurück.
    »Ja, Marcia hat wirklich Glück
gehabt«, vertraute sie mir heiser an. »Viel Glück! Die Hälfte davon würde mir
schon reichen. Ich sage schon immer, es ist eine Schande, daß sie Bigamie unter
Strafe gestellt haben. Meinen Sie nicht auch ?«
    »Schätze, daß ich mit einer Frau alle Hände voll habe«, antwortete ich ausweichend. »Marcia hat so viel
Vitalität, da werde ich meine ganze Energie brauchen, um sie — eh — beschäftigt
zu halten .«
    Sie lächelte in stiller
Zustimmung. »Tja, manchmal sagt man aber auch, Abwechslung frischt genauso auf
wie ein Päuschen . Falls Sie zu derselben Ansicht
gelangen, Danny — ich stehe im Telefonbuch .«
    »Sie suchen wohl nach weiteren
fünf Punkten ?«
    »Zehn!« Ihr Lächeln wurde
plötzlich ausgesprochen pikant. »Ich beherrsche Tricks, von denen Marcia nicht
mal träumen kann .«
    »Ich habe seit Jahren keine
Karten mehr gespielt«, versicherte ich ernsthaft.
    »Eine Stunde mit mir, und ich
habe Sie soweit, daß Sie Männchen machen, Sie Bastard«, sagte sie leise.
    Ich lachte verlegen, und nach
einer Weile stimmte sie mit ein.
    »So ist’s schon besser«,
schnurrte sie. »Nichts für ungut, und Sie wissen, wo Sie mich finden können,
wenn es Ihnen mal langweilig wird .«
    »Will mir’s merken«, versprach ich.
    Plötzlich wurde sie sachlich.
»Wenn Sie das jetzt für bösartig halten, Danny, tut mir’s leid, ich mein’s nicht so. Aber Sie wissen doch über
Marcia Bescheid ?«
    »Daß ich der dritte Ehekandidat
bin und den beiden anderen etwas zugestoßen ist ?« Ich
nickte. »Sie hat es mir erzählt .«
    »Nach Kevins Tod war sie in
ganz schlechter Verfassung .« Automatisch huschte ihr
Blick zum Balkongeländer. »Und wer könnte ihr auch Vorwürfe machen, der
Ärmsten. Es ging das gemeine Gerücht, er sei nicht gestürzt, sondern
gesprungen, und Marcia hätte ihn dazu getrieben. Natürlich alles Lüge, aber es
hat auf ihrem Gemüt doch ein paar Beulen hinterlassen. Sie ist immer noch
schrecklich empfindlich, also seien Sie nett zu ihr .«
    »Ich kenne die ganze Geschichte
von den Vorfällen jener Nacht«, sagte ich beiläufig. »Alle hatten sich mit
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