Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas
Autoren: Jacqueline Baird
Vom Netzwerk:
freiließ. Er drehte sie in die Richtung, in die er mit dem Kopf zeigte, „… spuckten einernach dem anderen Lava aus, wie ein chinesisches Feuerwerk. Es war der größte Ausbruch aller Zeiten. Die letzte Eruption in den 1820er Jahren zerstörte die Vegetation komplett.“
    Liza hatte das Gefühl, gleich selbst zu explodieren. In ihrem ganzen Leben war sie sich noch keines Mannes so bewusst gewesen. Natürlich hatte sie Freunde gehabt. Einen Mann hatte sie sogar zu lieben geglaubt. Doch das „erste Mal“ war eine Katastrophe gewesen – zumindest für Liza –, und die Beziehung war in die Brüche gegangen. Und kein anderer hatte je eine solche Wirkung auf sie gehabt wie Nick. Die harmloseste Berührung von ihm, und sie musste mit aller Kraft das Verlangen niederdrücken, das sie dann erfasste.
    Sie wandte ihm das Gesicht zu. „Es ist faszinierend.“
    Mit halb gesenkten Lidern schaute er auf ihr Gesicht herunter. „Genau wie du.“
    Seine Worte ließen die Luft plötzlich drückend erscheinen. Liza spürte, wie sein Griff an ihrer Taille fester wurde, und war sicher, dass er sie jetzt küssen würde. Doch da ließ er die Hand sinken und trat von ihr zurück.
    „Dabei hast du nicht einmal ein Viertel gesehen“, sagte er nur. Zum Teufel! Fast hätte er sie geküsst! Wie konnte er überhaupt daran denken, sich mit Liza Summers einzulassen, bevor er nicht genau wusste, welche Rolle sie spielte? Das unangenehme Ziehen in seinen Lenden allerdings war Erklärung genug. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und drehte sich zum Jeep um. „Komm, lass uns weiterfahren.“
    Liza wusste nicht, ob sie enttäuscht oder erleichtert sein sollte. Auf jeden Fall war die Atmosphäre zwischen ihnen von diesem Moment an entspannt und locker wie früher. Nick war ein exzellenter Führer und fuhr mit Liza zu einigen anderen Ausflugszielen weiter. Auf einer Anhöhe hober ein paar Kiesel auf und legte sie Liza auf die Handfläche, und mit einem erschreckten Aufschrei zog sie die Hand zurück, weil die Steine so überraschend heiß waren. Sie sahen über den Rand eines drei Meter tiefen Loches, in das ein Touristenführer einen Zweig warf, der sofort in Flammen aufging. Schließlich wanderten sie zu dem Restaurant, dem einzigen Gebäude im ganzen Umkreis.
    „Ich glaub’s einfach nicht.“ Liza lachte auf, ihre blauen Augen strahlten Nick an, als sie an einer Öffnung im Boden des Hauses standen, über der Hähnchenteile auf einem Rost wie auf einem offenen Grillfeuer geröstet wurden.
    „Glaub es ruhig.“ Nick nahm ihren Arm und führte sie in den Speisesaal weiter. „Du kannst nicht auf Lanzarote gewesen sein und kein vulkangegrilltes Hühnchen gegessen haben.“
    Er hatte recht. Gemeinsam genossen sie das Essen, und Liza war erstaunt, wie zwanglos Nick sich unter die Touristen mischte. Ansonsten sah man ihn wohl eher in der Gesellschaft des Jetsets, wenn man der Regenbogenpresse Glauben schenken wollte.
    Schließlich besuchten sie noch die „Jameos del Agua“, eine unterirdische Lagune, in der kleine weiße Krebse lebten, die sonst nur tief unten am Meeresboden vorkamen.
    Wieder im Jeep zurück, wandte Liza sich mit leuchtenden Augen an Nick. „Jetzt verstehe ich, wieso du eine Villa hier besitzt. Diesen Ort muss man einfach lieben.“ Die Stunden mit ihm waren wie im Flug vergangen, der Abend brach herein, und die Sonne ging unter.
    „Ja, ich komme oft her. Die Seismologie ist übrigens eines meiner Hobbys“, ließ Nick sie wissen. Wenn er mehr von sich preisgab, würde sie ihm eher vertrauen. Dann würde sie vielleicht auch die eine oder andere Andeutung über ihre Beteiligung an den Diebstählen fallen lassen. Falls es die überhaupt gab. Je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto unwahrscheinlicher schien es ihm, sie könnte in kriminelle Machenschaften verwickelt sein. Viel eher glaubte er, dass sie von ihrem aalglatten Boss ohne ihr Wissen als Botin benutzt worden war.
    „Das bietet sich hier wohl an.“ Liza grinste ihn an. Diese zufällige Begegnung hat durchaus auch etwas von einer seismologischen Aktivität an sich, dachte sie bei sich. Und vielleicht hatte Nick ja das Auskundschaften von Extremsportarten gegen das Erforschen von extremen Naturereignissen eingetauscht. Immerhin war er inzwischen fünfunddreißig. „Aber in einem Tag hat man doch sicherlich nicht alle Sehenswürdigkeiten auf der Insel besucht, oder?“ Es war der sprichwörtliche Wink mit dem Zaunpfahl, hoffentlich würde Nick verstehen und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher