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Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas
Autoren: Jacqueline Baird
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sie fast hinzugesetzt. In der Vergangenheit hatte er deutlich gemacht, wie wenig er von ihr hielt.
    „Bist du etwa noch immer verärgert über mich?“ Nick ahnte den Grund für ihre Ablehnung. „Weil ich dir als Kind eine Strafpredigt gehalten habe?“
    Strafpredigt?! So nannte er es also, dass er ihre Verliebtheit und aufblühende Sexualität mit Beschimpfungen und einem brutalen Kuss erstickt hatte? Allerdings war Liza auch älter geworden, und inzwischen fragte sie sich tatsächlich, ob sie der unschönen Episode nicht einfach zu viel Wichtigkeit beimaß. „Nein, natürlich nicht.“ Wenn er so locker darüber hinweggehen konnte, konnte sie es auch. Sie legte ihre Hand in seine und ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. „Wieso sollte ich?“
    „Eben.“ Er zog ihre Hand an seine Brust. „Was für ein sechzehnjähriges Mädchen unangebracht sein mag, gilt nicht mehr für eine erwachsene Schönheit“, sagte er rau.
    Sein Blick schien sich in ihre Augen zu bohren, und unwillkürlich versteifte Liza sich. An seiner Arroganz hatte sich nichts geändert. Niemals würde er sich an einen Teenager heranmachen, doch eine erwachsene Frau war da eine ganz andere Sache. In gewisser Hinsicht hatte Nick durchaus moralische Prinzipien.
    Schon zog er sie zu seinem Wagen. „Hast du noch etwas zu erledigen? Einkäufe vielleicht oder noch einen Auftrag für deinen Boss?“
    „Nein, nein.“ Sie hätte nicht einmal sagen können, was sie da so eifrig abstritt. Galt das Nein seiner Frage oder ihrer Hilflosigkeit ihm gegenüber? „Meine Arbeit ist beendet,seit ich heute Morgen für meinen Chef ein Päckchen bei Daidolas abgegeben habe.“
    „Daidolas, der Optiker?“, hakte Nick sofort nach.
    „Ja. Wahrscheinlich war es eine Brille“, plapperte sie weiter, um ihre Nervosität zu überspielen. Sie war sich seiner Nähe viel zu bewusst. „Jetzt kann ich mit meiner Zeit anfangen, was ich möchte. Also danke für die Einladung, Niculoso.“ Selbst in ihren Ohren klang das steif und förmlich, dabei war es nur der klägliche Versuch, ihre chaotischen Gefühle zu kontrollieren.
    Dann plötzlich schnappte sie leise nach Luft, als sie zwei Hände an ihrer Taille spürte, gleich darauf strichen warme Lippen über ihren Mund, und schon saß sie in dem Jeep.
    „So überaus höflich“, spöttelte Nick. „Meine Freunde nennen mich Nick, und wir sind doch alte Freunde, nicht wahr? Schnall dich an“, sagte er noch, bevor er um die Kühlerhaube herum auf die Fahrerseite kam.
    „Meine Freunde nennen mich Liza“, murmelte sie stockend. Dieser hauchzarte Kuss hatte sie völlig verwirrt.
    Mit einem breiten Grinsen wandte er ihr das Gesicht zu. „Das weiß ich, Liza.“ So, wie sie auf ihn reagierte, würde es ihn kaum Mühe kosten, die nötigen Informationen aus ihr herauszubekommen. „Ich muss noch einen Anruf machen.“ Er hielt sein Handy hoch. „Beim Fahren kann ich das nicht.“ Damit wandte er sich ab und ging ein paar Meter hinunter an den Strand.
    Er würde kein Risiko eingehen und Liza sein Gespräch mit Carl mithören lassen. Ein Päckchen mit einer Brille abgeben, ha! Also entweder war sie wirklich unschuldig, oder sie war eine brillante Schauspielerin.
    Es beunruhigte ihn leicht, wie erpicht er darauf war, an ihre Unschuld zu glauben.

2. KAPITEL
    „Das Feuergebirge.“ Mit großen Augen sah Liza sich um. „Ich kann verstehen, warum es so heißt.“
    Nach einem kurzen Aufenthalt auf der Baustelle war Nick mit Liza zum Nationalpark weitergefahren. Sie waren an Kamelen vorbeigekommen, die träge wiederkäuend auf die nächste Touristengruppe warteten. Nick war mit dem Jeep weiter über den ansteigenden Bergpfad gefahren, und so standen sie nun inmitten einer unwirklichen Mondlandschaft.
    Nick hatte Liza aus dem Wagen geholfen, jetzt hielt er noch immer einen Arm um ihre Hüfte geschlungen. Liza konnte nicht sagen, was sie mehr bewegte – der Mann oder die Berge. Weder hatte sie so etwas je gesehen noch hatte sie sich je so gefühlt. Unzählige Krater, violetter und roter Stein, sogar ein Schimmer von Grün, aber nicht einmal ein Grashalm wuchs hier, und die Stille war geradezu Ehrfurcht gebietend.
    „Beeindruckend, was?“, fragte Nick neben ihr. „Der Legende nach waren es die Götter, die zu laut lachten, als die Eruptionen 1730 begannen. Zweiunddreißig Vulkane entstanden neu, die fünf dort hinten …“, seine Finger lagen warm und fest auf Lizas bloßer Haut, die das sommerliche T-Shirt an ihrer Hüfte
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