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Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas
Autoren: Jacqueline Baird
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fremd war – Angst –, und schließlich eiskalte Wut. Das würde nie passieren, nicht, wenn er es verhindern konnte!
    Er schloss die Augen und holte Luft. „Das Mädchen überlass ruhig mir, Carl. Wenn sie etwas weiß, werde ich es herausfinden. Ich gehe gleich mit ihr essen.“
    „Bist du verrückt geworden?“ Carls Stimme wurde hektisch. „Du hast sie allein gelassen? Sie könnte schon verschwunden sein. Um Brown zu warnen. Dann ist der ganze Plan hinfällig!“
    „Reg dich nicht auf, Carl. Ich bin sicher, Liza wird brav darauf warten, dass ich sie zum Essen abhole. Hast du je gehört, dass der Menendez-Charme versagt hätte?“, meinte Nick lässig. „Bisher ist noch keine Frau vor mir davongerannt, und Liza bildet da keine Ausnahme, glaub mir.“ Sie sollte nicht in die Hände der Polizei fallen, auch nicht in Carls, ob nun Freund oder nicht.
    Ein trockenes Lachen erklang am anderen Ende. „Du hast recht. Dennoch … das hier ist verdammt wichtig. Lass dir diese Frau nicht durch die Finger schlüpfen. Wir müssen herausfinden, wo Brown ist und wann er zurückkommt.“
    „Nur keine Sorge.“ Nick fuhr sich nervös durchs Haar und dankte dem Schicksal, dass niemand ihn sehen konnte. „Ich tue alles mir Mögliche, um an die Informationen zu kommen. Sobald ich etwas Neues weiß, melde ich mich sofort.“
    „So aufopferungsbereit“, frotzelte Carl. „Sie sieht wohl recht gut aus, was?“
    „Nun, große Überwindung wird es mich nicht kosten“, fiel Nick in den scherzhaften Ton mit ein. „Du hörst von mir“, verabschiedete er sich und legte auf.
    Mit grimmiger Miene ging Nick zum Barschrank und schenkte sich einen großzügigen Whisky ein. Die goldene Flüssigkeit brannte in seiner Kehle, doch den Knoten in seinem Magen löste sie nicht. Er war noch immer nicht sicher, ob Liza unschuldig war oder nicht. Früher war siegeradezu brutal ehrlich gewesen, doch inzwischen war sie erwachsen geworden. Vielleicht setzte sie ihr Aussehen und ihre Intelligenz für Dinge ein, die sich nicht mehr im Rahmen des Legalen bewegten. Vielleicht nutzte sie ihren Job nur als Tarnung. Andererseits … sie konnte genauso gut völlig ahnungslos sein und nur die Anweisungen ihres Chefs befolgen.
    Ihm war klar, dass er sie heute Abend nach Henry Brown fragen musste. Und er würde seine Leute instruieren müssen, Lizas Finanzen zu überprüfen. Doch das brachte er nicht über sich. Wahrscheinlich wegen der Erinnerung an das Kind, das Liza einst gewesen war.
    Nick schnaubte angewidert. Wem wollte er hier etwas vormachen? Ein Blick auf Liza, und sein Körper hatte reagiert wie der eines hormongeplagten Teenagers. Er hatte sie heute den ganzen Tag aus der Schusslinie gehalten. Carl hätte sie bestimmt liebend gern schon heute Morgen festgenommen gesehen. Zugegeben, Liza war schön, doch das waren eigentlich alle Frauen, mit denen Nick zu tun hatte. Aber bei keiner von denen verspürte er diesen Beschützerinstinkt. Warum also bei Liza Summers?
    Er könnte natürlich argumentieren, dass es ihm hauptsächlich um seine Mutter ging. Weil er ihr die Peinlichkeit einer Gerichtsverhandlung ersparen wollte. Doch sich so etwas einzureden wäre unsinnig. Er wollte Liza, wie wahrscheinlich jeder Mann auf diesem Erdball. Den ganzen Tag war er in einem Zustand latenter Erregung herumgelaufen, und im Moment kümmerte es ihn keinen Deut, ob sie die berüchtigtste Diebin der Welt war oder nicht, solange er sie nur in sein Bett bekam.
    Da. Er hatte es sich endlich eingestanden. Nick kippte seinen Whisky hinunter und setzte das Glas hart ab. Einsicht half immer. Jetzt konnte er den Gedanken also getrost beiseiteschieben.
    Mit regloser Miene verließ er das Haus und stieg in den vor der Tür parkenden Wagen.
    Frisch geduscht kam Liza vom Bad zurück ins Schlafzimmer und sah die Garderobe durch, die sie mitgebracht hatte. Vorfreude prickelte in ihren Adern wie feinster Champagner. Es fiel ihr schwer, sich zusammenzunehmen, denn zum ersten Mal seit Jahren freute sie sich darauf, mit einem Mann auszugehen. In Gedanken malte sie sich aus, wie der Abend wohl verlaufen würde: ein romantisches Dinner bei Kerzenlicht mit amüsanter Konversation, ein wenig Flirten, ein paar vertrauliche Berührungen, vielleicht ein Kuss. Oder sogar mehr …
    Ein angenehmer Schauer lief Liza über den Rücken, während sie ein Kleid aus dem Schrank nahm und es kritisch begutachtete. Nick hatte ihr erklärt, warum er damals so unwirsch reagiert hatte – wegen ihres Alters,
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