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Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas
Autoren: Jacqueline Baird
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und der surrealistischen Landschaft aus erkalteter Lava. Er selbst besaß eine Villa hier, am Rande des Timanfaya-Nationalparks, wie auch der spanische König und einige illustre arabische Scheichs. Hier konnte er sich, fernab von der Öffentlichkeit, entspannen und tun und lassen, was er wollte.
    Heute allerdings nicht, dachte er grimmig und starrte mit gerunzelter Stirn aus dem Fenster. Er ließ den Blick überdie Szenerie mit dem Straßencafé, dem kleinen Kiosk und dem Taxistand wandern, und plötzlich stutzte er. Seine dunklen Augen blitzten auf, als er die Frau allein an einem der Tische sitzen sah.
    Das lange blonde Haar von einem Seidenschal zurückgehalten, hatte sie ein fein geschnittenes Profil und einen schlanken Hals. Sie trug ein kurzes blaues Top, das sich eng um verlockende feste Rundungen schmiegte. Die langen Beine steckten in weißen Sommerhosen, die Frau hatte sie unter dem Tisch ausgestreckt, die Füße lässig über Kreuz geschlagen.
    Nick verspannte sich unwillkürlich. Sieh an, seine Informationen waren also korrekt.
    Carl und die südafrikanische Polizei hatten die Spur der Diamantendiebe bis nach Lanzarote verfolgen können. Die afrikanischen Diebe hätte man stellen können, doch Carl lag daran, den europäischen Kopf der Bande zu finden, um dem Ganzen ein für alle Mal Einhalt zu gebieten.
    In dem Bericht war die Rede von einem gewissen Henry Brown gewesen, Direktor von „Stubbs and Company“ in London, einer angesehenen Investmentbank. Man hatte ihn beschattet und herausgefunden, dass er gestern mit seiner persönlichen Assistentin nach Lanzarote geflogen war.
    Nick konnte immer noch nicht so recht fassen, dass diese persönliche Assistentin niemand anders als Liza Summers war, das Mädchen, das er seit seinem achten Lebensjahr kannte, und die Frau, die jetzt in dem Café dort saß, als hätte sie nicht eine einzige Sorge auf der Welt.
    Nun, das würde sich bald ändern, auch wenn sie es noch nicht ahnte.
    Carl Dalk hatte den Bericht natürlich ebenfalls erhalten. Gestern hatte er bei Nick angerufen, voller Tatendrang, die Bande also nun zu stellen. Das einzige fehlende Glied warjetzt nur noch der Mittelsmann auf Lanzarote. Noch immer schockiert darüber, auf Lizas Namen gestoßen zu sein, hatte Nick hektische Überzeugungsarbeit geleistet, um Carl davon abzubringen, sofort zuzuschlagen. Er selbst würde sich einschalten, so hatte er seinem Freund versichert, und seine Verbindungen zur Inselpolizei nutzen, und schließlich müsse er so oder so geschäftlich auf die Insel.
    Ein Gewissenskonflikt, auf den Nick lieber verzichtet hätte. Carl gehörte seine hundertprozentige Loyalität, aber er wollte einfach nicht glauben, dass Liza etwas mit den Diebstählen zu tun hatte. Und selbst wenn sich herausstellen sollte, dass es so war, würde er versuchen, sie irgendwie aus dem Presserummel herauszuhalten. Das schuldete er der Familienfreundschaft und dem entzückenden Kind, das Liza einmal war.
    Während er zu ihr hinsah, nahm sie die Sonnenbrille ab und wandte das Gesicht in seine Richtung. Nein, nicht in seine, sondern zur Zugbrücke, wie ihm klar wurde. Der Griff seiner Finger um das Lenkrad wurde fester, als er ein vertrautes Ziehen in der Lendengegend spürte. Kein Zweifel, das dort war Liza Summers.
    Die prompte Reaktion seines Körpers überraschte ihn. Seit Langem hatte er nicht mehr so unvermittelt auf eine Frau angesprochen, viel eher war er für seine kühle Distanziertheit berüchtigt. Diese unwillkürliche Reaktion seines Körpers ärgerte ihn, doch Liza so schnell zu finden war immerhin das erste Quäntchen Glück, das er heute für sich verbuchen konnte. So ein Zufall wirkte wesentlich besser, als wenn er sie in ihrem Hotel angerufen hätte. Sechs Jahre lang hatte er sie nicht gesehen, und wenn überhaupt möglich, war sie noch schöner geworden. Vom Äußeren her, schränkte er zynisch ein, als er wieder an die Aufgabe dachte, die vor ihm lag.
    Nick parkte den Jeep am Straßenrand und sprang ausdem Wagen.
    „Liza? Liza Summers …?“
    Klappernd setzte Liza ihre Kaffeetasse zurück auf den Unterteller. Die lässige tiefe Stimme brachte ihre Hand zum Zittern. Oh nein! Innerlich stöhnte sie auf. Das durfte einfach nicht wahr sein! Diese Stimme hatte sie zuletzt als Teenager gehört. Und jetzt, auf dieser kleinen Insel im Atlantik, erschien sie ihr wie ein Geist aus der Vergangenheit.
    „Ich dachte mir doch, dass du es bist.“
    Ein großer dunkler Schatten fiel auf sie, als
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