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Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Titel: Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)
Autoren: Abby Green
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übers Herz gebracht, den goldenen Parfüm-Flakon zurückzulassen. Doch jedes Mal, wenn sie daran schnupperte, kamen die Bilder ihrer glücklichen Tage mit Nadim aus ihrem Gedächtnis zurück – und quälten sie.
    Entschlossen warf sie die warme Bettdecke zurück. Das Märchen war vorbei. Mrs O’Brien hatte vor Freude geweint, ihr Vater hatte sie beim Umarmen fast zerquetscht, und Murphy hatte ihr glücklich übers Gesicht geschleckt. Das Gestüt hatte sie zurück. Nur, dass sich hier sehr zu ihrer Freude in der Zwischenzeit um einiges zum Besseren gewendet hatte. Nichtsdestotrotz war sie von morgens bis abends in Arbeit eingespannt. Und genau das würde ihr durch die schwere Zeit ohne Nadim helfen.
    An diesem Abend, nach früh einsetzender Dunkelheit und bei Wind und Regen, ging Iseult noch einmal zu den Ställen, um nach dem Rechten zu sehen. Sie trug ihre alte Reitkappe auf dem Kopf, schlammige Gummistiefel, Jeans und Regenjacke und watete durch die Pfützen, als sie plötzlich aus dem Augenwinkel einen Lichtschein bemerkte. Sie drehte sich um und vernahm fast im gleichen Augenblick das Geräusch eines näherkommenden Fahrzeugs. Ein dunkler Geländewagen brauste die kurvige Landstraße entlang in Richtung Gestüt. Iseults Herz klopfte bis zum Hals. Sie erwarteten heute keinen Besuch mehr.
    Der Wagen passierte die Einfahrt zu ihrem Grundstück. Er hatte getönte Scheiben, fast wie das Modell, das Nadim immer bevorzugt hatte. Mit offenem Mund starrte Iseult zu dem Fahrzeug, das mittlerweile wenige Meter vor ihr zum Stehen gekommen war. Den Fahrer kannte sie nicht, und er machte auch keinerlei Anstalten auszusteigen. Da öffnete sich endlich eine der hinteren Türen …
    Nadim!
    Er trug eine schwarze, abgetragene Lederjacke, dunkle Jeans, T-Shirt. Sein Gesicht sah, trotz der gebräunten Haut, fahl und müde aus.
    „Ich wollte dich sehen.“
    Beinahe hätten seine Worte ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Sie errötete, der Schweiß brach ihr aus. Was wollte er wirklich? Und was wollte sie?
    „Ich will dich aber nicht sehen.“ War das wirklich ihre Stimme gewesen?
    Sekundenlang standen sie einander schweigend gegenüber, nur der Wind war zu hören und das Prasseln des Regens auf dem Scheunendach. Kurz bevor Iseult so weit war, dass sie einfach weggehen und ihn stehen lassen wollte, setzte Nadim an: „Vom ersten Moment an, war ich von dir wie verzaubert. Auch in mir sind Gefühle gewachsen, die ich so bisher nicht gekannt habe. Meine Eltern hatten eine Zweckehe. Sie haben sich nicht geliebt, doch sie hatten großen Respekt voreinander. Das war auch alles, was ich mir von meiner Ehe erhofft hatte. Doch Sara, meine Frau, hat sich tatsächlich in mich verliebt. Das habe ich aber nicht erwidern können. So kam es dazu, dass sie, obwohl sie schwanger war, damals aufs Pferd gestiegen ist. Mit allen Mitteln wollte sie versuchen, mich zu beeindrucken. Oder auch meine Liebe zu ihr zu entfachen. Doch alles, was in mir aufkam, war ein Gefühl der Verantwortung. Und ein Gefühl von Schuld, weil ich sie weder lieben, noch ihren Tod und den unseres gemeinsamen Kindes verhindern konnte.“
    Iseult hatte sich, seit er begonnen hatte zu sprechen, nicht vom Fleck gerührt. Sie atmete kaum vor Nervosität.
    „Vom ersten Moment an hast du in mir tiefere Gefühle ausgelöst, als Sara es je geschafft hat. Und das hat meine Schuldgefühle ihr gegenüber nur noch verstärkt.“
    Iseult betrachtete aufmerksam Nadims Gesicht. Diesen Ausdruck hatte sie an ihm noch nie gesehen: Verletzlichkeit.
    „Was meinst du damit?“
    Er schnitt eine Grimasse. „Ich will damit sagen, dass meine Schuldgefühle fast die Kontrolle über mein Leben übernommen hätten. Sie haben es mir nicht möglich gemacht, zu meiner Liebe zu stehen. Wenn ich dir gesagt habe, dass du dich nicht in mich verlieben sollst, dann habe ich in Wahrheit zu mir selbst gesprochen. Ich wollte mir verbieten, mich in dich zu verlieben. Doch es war schon zu spät. Nur eingestehen konnte und wollte ich mir das nicht. Verstehst du?“ Er sah sie an, seine Augen hatten einen liebevollen Glanz, den Iseult noch nie in ihnen gesehen hatte.
    Meinte er das wirklich ernst? Auch er hatte sich in sie verliebt? Der Scheich und das arme Mädchen vom Land?
    So unglaublich das alles schien, Iseult konnte nicht anders, sie musste lächeln. Und im selben Moment schossen ihr auch schon die Tränen in die Augen, und sie lachte und weinte und nickte gleichzeitig.
    Endlich trat Nadim ganz
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