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Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Titel: Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)
Autoren: Abby Green
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sie wäre er niemals das Pferd geworden, das er heute ist.“
    Nadim runzelte die Stirn und betrachtete den rothaarigen Mann neben sich mit Verwunderung. Hatte er gerade von einer Frau gesprochen? Und wie war der Name gleich gewesen? Es hatte irgendwie irisch geklungen. „I… wie?“
    O’Sullivan deutete mit dem Kopf zu dem jungen Hengst und seinem Reiter. „Iseult ist der Name meiner ältesten Tochter. Sie ist eine sehr begabte Trainerin. Quasi seit sie laufen kann, versteht sie es mit den Pferden zu kommunizieren, sie zu führen.“
    Langsam dämmerte es Nadim. Der Reiter war eine Frau! Er verbesserte sich innerlich. Ein Mädchen! Unmöglich, dass dieses Geschöpf es geschafft hatte, das Fohlen zu trainieren. Nadim hatte schon mit vielen Frauen zusammen Pferde trainiert, doch diese hier war viel zu jung, auch wenn ihr das Talent dazu vielleicht in die Wiege gelegt worden war.
    Er schüttelte ungläubig den Kopf. Und während er die Überraschung innerlich verdaute, lenkte er seinen Blick noch einmal genauer auf die angebliche Trainerin. Es stimmte schon, für einen Mann war die Taille etwas zu schmal – beziehungsweise die Hüften doch etwas zu kurvig. Die Schultern waren sehr zart, der Nacken bildete eine sanft geschwungene Linie. Mehr deutete aber definitiv nicht auf eine Frau hin. Jeans und eine weite Fleecejacke, das Haar komplett von einer Mütze bedeckt.
    Beim Anblick dieser Kopfbedeckung krampfte sich sein Magen unwillkürlich zusammen. Schnell beruhigte er sich wieder. Er war hier nicht in Merkazad. Der Boden hier war weich – und nicht von tödlicher Härte.
    Dennoch sollte das Mädchen einen Helm tragen. Wenn das hier sein Gestüt wäre … Dann müsste sie sich jetzt auf eine angemessene Bestrafung gefasst machen.
    Obwohl ohnehin niemand in der Nähe war, bemerkte O’Sullivan mit plötzlich ganz leiser Stimme: „Es tut mir leid, wie Ihr Assistent hier empfangen wurde … Iseult hat sich mit dem Verkauf bisher noch nicht abgefunden … mit dem Verkauf des Gestüts und auch mit dem Verkauf von Devil’s Kiss.“ Nervös fuhr er fort. „Wissen Sie, sie hängt sehr an ihrem Zuhause und an ihrem …“ Er unterbrach sich und deutete auf den Scheich „An Ihrem Pferd“, verbesserte er sich rasch.
    Nadim spürte, wie sein Puls zu rasen begann. Wie bitte? Dieses Mädchen hatte seinen Assistenten Adil in die Flucht geschlagen? Was für eine Frechheit. Da, wo er herkam, hatten sich Töchter etwas mehr unter Kontrolle zu haben. Zugegeben, auch er hielt viel davon, dass Frauen unabhängig waren. Aber dem eigenen Vater in den Rücken zu fallen, das ging nun wirklich zu weit. Außerdem sahen die Frauen bei ihm zu Hause aus wie Frauen – und nicht wie Jungs. Nadim dankte dem Himmel, dass er die Weitsicht gehabt hatte, selbst nach Irland zu kommen. Nicht auszudenken, wenn ihm dieses Mädchen sein Geschäft kaputtgemacht hätte.
    Sie wäre durchaus in der Lage, den Verkauf zu vereiteln, daran hatte Nadim keinerlei Zweifel. Er traute ihr sogar zu, dass sie das Pferd sabotierte, nur damit er vielleicht doch noch von seinem Kaufangebot zurücktrat.
    All diese Überlegungen ließen Nadims Stimme autokratischer als sonst klingen, als er antwortete: „Er wird bald mir gehören, so wie Ihr gesamtes Gestüt – außer Sie haben es sich doch noch anders überlegt?“
    „Nein, nein“, entgegnete O’Sullivan hastig. „So hatte ich das nicht gemeint. Ich wollte ja nur erklären, dass meine Tochter sehr an unserem Gestüt und eben auch an Devil’s Kiss hängt. Sie hat ihn von Anfang an trainiert.“
    Nadim warf dem Iren einen finsteren Blick zu. Es stimmte also wirklich, dass dieses Mädchen das Pferd ausgebildet hatte. Und es sah ganz danach aus, als hätte sie ihre Arbeit gut gemacht.
    „Ich hoffe, dass die Tatsache, dass das Gestüt weiterhin auf Ihren Namen geführt wird und ich Sie auch als Manager behalte, genug Anreiz für Sie darstellt. Denn wenn mich nicht alles täuscht, wäre Ihre Alternative der totale Bankrott.“
    O’Sullivan knetete nervös an seinen Fingern, völlig zerknirscht, dass er seinen neuen Chef unabsichtlich verärgert hatte. „Natürlich, Scheich Nadim. Ich wollte ja nur darauf hinweisen, dass meine Tochter … manchmal etwas dickköpfig sein kann. Ich hoffe nur, dass sie Ihnen gegenüber nicht irgendwie ausfallend …“ Er verstummte augenblicklich, als Pferd und Reiterin direkt vor ihnen zum Stehen kamen.
    Nadim hatte erwartet, dass Iseult absteigen und sich ihm vorstellen würde,
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