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Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Titel: Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)
Autoren: Abby Green
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denn sie wollte es dem Scheich nicht zu einfach machen.
    Ihr Vater, der nur einige Schritte entfernt hinter dem Zaun stand, warf ihr flehende Blicke zu: Bitte benimm dich, Kind ! Doch ihr Herz war zu schwer, als dass sie sich hätte benehmen können. Dieser Mann war imstande ihr alles zu nehmen, woran ihr Herz hing: das Gestüt, ihr Zuhause, ihr geliebtes Pferd. Das Einzige, was sie tun konnte, war, diesem Mann nicht einen Millimeter entgegenzukommen.
    Der Scheich sah sie direkt an, und Iseult erkannte die Verärgerung auf seinem Gesicht, darüber, dass sie bisher nicht abgestiegen war. Und sich ihm quasi unterworfen hatte. Und obwohl Iseult ihm gerne ihre Abneigung gezeigt hätte, so war sie doch in erster Linie darauf bedacht, ihm nicht seine Wirkung auf sie anmerken zu lassen. Endlich hörte sie die Stimme ihres Vaters, angsterfüllt: „Iseult, steig endlich von dem Pferd herunter!“
    Mit weit weniger Grazie, als es ihr eigentlich möglich war, ließ Iseult sich zu Boden gleiten. Ungeschickt ging sie mit den Zügeln in der Hand auf den Scheich zu, ohne ihn dabei anzusehen. Ihre Knie wurden tatsächlich zu Pudding, als sie neben ihm stand und bemerkte wie groß und kräftig er wirklich war. Seine Schultern waren breit, und sein Körper strotzte nur so vor Männlichkeit, dass Iseult unmittelbar ein starkes Kribbeln in der Magengrube spürte.
    Und dann errötete sie auch noch. Gerade sie, die sich schon vor Jahren damit abgefunden hatte, dass ihre weibliche Seite nicht allzu stark ausgeprägt zu sein schien, sie stand hier neben ihm und zitterte! Dazu schossen ihr auch noch wirre erotische Bilder durch den Kopf. Das durfte doch alles gar nicht wahr sein. Dieser Mann war ihr Feind!
    „Bitteschön.“ War das ihre Stimme gewesen? Barsch hielt sie ihm die Zügel unter die Nase.
    In seinen dunklen Augen lag ein gefährliches Glitzern. Iseult betete, dass er ihr die Zügel aus der Hand nehmen möge, bevor ihre zitternden Hände ihre Erregung verrieten. Doch die Erleichterung mischte sich mit erneuter Hitze, als seine Finger ihre beim Übernehmen des Zaumzeugs berührten.
    Unmittelbar machte sie auf dem Absatz kehrt und stapfte durch das feuchte Gras in Richtung ihres Vaters. Bloß nicht noch einmal umschauen. Bloß nichts anmerken lassen.
    Noch niemals hatte Iseult sich so außer Kontrolle gefühlt. Ihr Körper schien ein wundersames Eigenleben entwickelt zu haben, mit dem sie ganz und gar nicht einverstanden war.
    Mit klopfendem Herzen betrachtete sie nun, wie Scheich Nadim um das Pferd herumging und die Steigbügel auf seine Größe einstellte. Seine Hand strich dabei ganz beiläufig über Devil’s Kiss’ Flanke. Und Iseult erbebte abermals.
    Dann bestieg er das Pferd mit einer unangestrengten Eleganz, wie sie Iseult noch nie zuvor bei einem Reiter gesehen hatte. Er schnalzte kurz, woraufhin der junge Hengst ohne zu zögern in einen leichten Galopp verfiel. Iseults Kehle fühlte sich plötzlich ganz trocken an. Devil’s Kiss war bestimmt kein einfaches Pferd. Doch er hatte nicht einmal den Hauch von Irritation oder Widerwillen gegenüber dem Scheich gezeigt. Er gehorchte seinem neuen Herrn widerspruchslos.
    Im Pferdezuchtgeschäft galt Scheich Nadim weit über die Grenzen seines Königreichs hinaus als eine Art Rebell. Es war bekannt, dass er einen Reitstall in Europa aufbauen wollte, doch wie und wo hielt er bis jetzt geheim. Genauso wenig wusste die Öffentlichkeit über die Pferde Bescheid, die er in seiner Heimat züchtete und hielt. Immer wieder jedoch kam eines seiner Tiere zu großem Ruhm, weil es als vermeintlicher Außenseiter eines der ganz bedeutenden Rennen gewann. Erst im letzten Jahr hatte ein dreijähriger Hengst seines Gestüts völlig überraschend das renommierte Rennen von Longchamp bei London gewonnen. Spätestens seither galt Scheich Nadims Name in den entsprechenden Kreisen als der eines ernst zu nehmenden Konkurrenten.
    Neben ihr lachte ihr Vater leise in sich hinein. „Das hättest du nicht gedacht, was? Dass Devil’s Kiss es dem Scheich so einfach macht?“
    Iseults Augen füllten sich mit Tränen, was bei ihr nur sehr selten vorkam. Rasch drehte sie sich weg. Nach allem, was geschehen war, fühlte sie sich einfach nur machtlos. Ihre letzte Hoffnung war es gewesen, dass Devil’s Kiss es dem Scheich nicht einfach machen würde – und jetzt das! Eine weitere Niederlage, die sie erst einmal verdauen musste.
    „Iseult, warte!“
    Doch sie hatte sich schon umgedreht und war voller Trauer
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