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Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Titel: Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)
Autoren: Abby Green
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zusammen.
    Zuvor hatte Lina ihr in einen Traum von einem Abendkleid hineingeholfen: Es war aus petrolfarbener Seide, mit einer Pfauenfeder auf der einen Schulter. Der Ausschnitt war tief, und obwohl das Kleid weich hinabfiel und bodenlang war, betonte es ihre weiblichen Rundungen eher, als dass es sie versteckte. Iseult war hin und her gerissen. Einerseits gefiel ihr die Frau, die ihr aus dem Spiegel entgegensah. Andererseits kam sie sich immer noch vor wie Iseult O’Sullivan vom Lande, das Mädchen, mit dem niemand zum Abschlussball gehen wollte.
    Als Nadim kam, um sie abzuholen, wehrte sie seine Komplimente sogleich ab. „Ich fühle mich so fremd in dem Kleid. Ich bin es nicht gewohnt, derart herausgeputzt zu werden. Am wohlsten fühle ich mich in meinen alten Stallklamotten …“
    Sanft legte er ihr einen Finger auf die Lippen. „Du bist so wunderschön, Iseult. Siehst du das denn nicht selbst?“
    Sie schüttelte verständnislos den Kopf, den Mund spöttisch zur Seite gezogen.
    „Nun, eines Tages wirst auch du es erkennen“, versicherte er im Brustton der Überzeugung und reichte ihr eine kleine, hölzerne Schatulle.
    „Für mich?“
    Er nickte nur.
    Sie öffnete die rote Schachtel mit den goldenen Kanten. Zum Vorschein kam ein kleiner Flakon aus echtem Gold, auf weißen Samt gebettet. „Was ist das?“
    „Al-Omar ist bekannt für seine Parfums. Und dieses hier habe ich speziell für dich anfertigen lassen. Ich finde, es passt zu dir: wilde Rosen, erotisierender Moschus, feinste Gewürze. Und Ambra, weil mich die Farbe an deine Augen erinnert.“
    Ein Geschenk von Nadim! Und dazu noch ein so persönliches. Voller Rührung schnupperte Iseult an dem kleinen Fläschchen. Und tatsächlich, der Duft gefiel ihr auf Anhieb. Nadim war ihr dabei behilflich, das Parfum aufzutragen. Er betupfte damit ihre Armbeugen, ihre Handgelenke und die Stelle unterhalb ihrer Ohrläppchen. Iseult fühlte sich wie eine Königin im alten Ägypten. Wo sollte das alles noch hinführen?
    Plötzlich bekam sie es mit der Angst zu tun. „Vielen Dank für das wundervolle Parfüm, Nadim. Aber das hättest du nicht … das wäre wirklich nicht nötig gewesen.“
    Nun war es Nadim, der vor Rührung schlucken musste. Noch nie hatte sich eine seiner Geliebten derart für ein Geschenk bedankt. Schon gar nicht für ein schlichtes Parfum. Die Tatsache, dass Iseult sich so ehrlich darüber freute, war in seinen Augen nur ein weiteres Indiz dafür, dass sie eine ganz besondere Frau war. Und obwohl seine Alarmglocken laut schrillten, verstand er es, sie zu ignorieren. „Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät.“
    Als sie den Saal erreichten, staunte Iseult nicht schlecht. Nur die Familie und enge Freunde? Hier tummelten sich mindestens 200 Menschen. Und selbst Iseult erkannte unter ihnen zwei weltberühmte Hollywood-Schauspieler. Noch vor dem Essen stellte Nadim sie Sultan Sadiq Ibn Kamal Hussein vor. Er war ein Mann, aus dem gleichen Holz geschnitzt wie Nadim: jung, groß, gutaussehend, gebildet. Auch er trug einen perfekt sitzenden schwarzen Smoking. Seine lebhaften, überraschend blauen Augen strahlten aber einen gewissen Zynismus aus. Und Iseult gefiel es nicht, wie er sie und andere gut aussehende Frauen im Raum damit taxierte.
    Auch Nadim schien sein Blick nicht entgangen zu sein. Demonstrativ legte er einen Arm um Iseults Schultern und zog sie näher an sich heran. Doch Iseult maß dem keine große Bedeutung zu. Auch Nadim hatte vor ihr andere Geliebte gehabt und eines Tages würde er auch ihrer überdrüssig werden und sich nach einer neuen Frau umsehen. So war das eben in dieser Welt.
    In dem Moment entdeckte sie ein bekanntes Gesicht in der Menge: „Nadim, sieh nur, da drüben ist Jamilah!“
    Nadim runzelte die Stirn. „Tatsächlich. Ich wusste gar nicht, dass sie kommen wollte.“
    Jamilah kam zu ihnen herüber. Sie lächelte freundlich, doch Iseult bemerkte sofort, dass der jungen Frau etwas fehlte. „Jamilah? Was ist los?“
    „Nichts“, wehrte die junge Frau energisch ab, als hinter ihr ein unbekannter Mann auftauchte. Auf den ersten Blick war zu erkennen, dass es sich um einen engen Verwandten Nadims handeln musste. Und dieser stellte ihn auch sogleich Iseult als seinen Bruder Salman vor.
    Jamilah und Salman waren also als Paar gekommen? Aber scheinbar waren sie nicht glücklich. Darüber würde Iseult sich aber erst in der nächsten Woche mit ihr unterhalten können, Jamilah hatte nämlich eine Entschuldigung gemurmelt
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