Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen

PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen

Titel: PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
1.
    „Es ist nicht gerade ein erhebendes Gefühl, wenn man
weiß, daß man im nächsten Augenblick in seine Atome
zerlegt und als Bündel hyperstrukturierter Energie durch den
Pararaum gejagt wird“, bemerkte Roger McKay mürrisch.
    Die Whiskyfahne aus seinem Mund traf Jean Pierre Marat voll ins
Gesicht. Marat rümpfte die Nase und erwiderte:
    „Man sollte endlich mal etwas erfinden, um deinen Rausch
beim Transmitterdurchgang auszufiltern, Großer.“
    McKay grinste. Er schlenkerte mit den langen Armen, während
er neben seinem Partner auf den Transmitterkreis zuging. Der
energetische Torbogen war noch nicht aktiviert; so früh am
Morgen wurde der kleine Transmitter von Isla aufTenerife kaum
benutzt.
    Jean Pierre Marat gähnte verhalten. So zeitig hatte er nicht
aufstehen wollen, nachdem er und sein Partner den gestrigen Tag und
die halbe Nacht in der Luxusvilla ihres Freundes gefeiert hatten, mit
auserlesenen Delikatessen, unzähligen Flaschen uralten Bourbons,
einer gemieteten Combo und einigen Verehrerinnen der beiden berühmten
Detektive. Genaugenommen, hatten weder McKay noch Marat ein Auge voll
Schlaf genommen, als derVisiphonanrufHomer G. Adams' sie erreichte.
    Marat schnipste ein kaum sichtbares Stäubchen vom Ärmel
seines glitzernden Jacketts, als die Warnplatte des Transmitters in
grellem Rot erglühte.
    Brummend sprangen die verborgenen Aggregate an; aus den
halbkugelförmigen Projektionspolen schoß gleißende
Energie und vereinte sich in vier Metern Höhe zu einem Tor.
Dahinter - oder, exakter ausgedrückt, dazwischen -wirbelten die
wesenlosen Schleier des Pararaums.
    Jean Pierre Marat trat entschlossen auf die Warnplatte. McKay
folgte ihm. Als die beiden Männer zwischen den Energiepolen
anlangten, zuckte ein greller Blitz auf.
    Danach waren wieder nur die wesenlosen Schleier des Pararaums zu
sehen...
    Marat spürte das charakteristische Ziehen des
Wiederverstofflichungsvorgangs. Im nächsten Moment fand er sich
in der großen Gegenstation im Hauptgebäude der General
Cosmic Company, SUC New York, wieder.
    „Jetzt könnte ich einen Schluck vertragen“, sagte
McKay neben ihm. Er steuerte auf den erleuchteten Eingang der
Nonstop-Bar zu, die sich rechts an die Transmitterhalle anschloß.
    Marat eilte ihm hinterher, packte ihn am Arm und schob ihn auf die
Kolonne der Antigravschächte zu. „Nichts da, Großer!
Du trinkst nicht eher wieder, bis wir dem Finanzminister des
Imperiums unsere Aufwartung gemacht haben. Wenn Homer Gershwin Adams
ruft, hat auch die Agentur für interstellare Ermittlungen zu
gehorchen.“
    Roger McKay ergab sich seufzend in sein Schicksal. Schweigend
folgte er Marat in einen der aufwärts gepolten Schächte und
ließ sich von dem sanften Zug nach oben tragen.
    Wie es sich für den mächtigen Chef der GCC gehörte,
residierte Homer G. Adams im obersten Stockwerk des
dreihundertstöckigen Rundhauses. Von hier aus hatte man einen
unvergleichlichen Ausblick über ganz Manhattan bis nach Nassau
und auf den Atlantik. Hochhaus reihte sich an Hochhaus, meist im
bereits klassischen Turmbaustil,jedes eine kleine Stadt für
sich, dazwischen Parkanlagen, Forschungsinstitute, Häfen für
Fluggleiter und metallisch schimmernde Schneisen für die
Bodengleiter.
    Ein Privatsekretär erwartete die Detektive im Vorzimmer des
Finanzgenies, ein unscheinbares Männchen im grauen,
konventionell geschnittenen Anzug.
    Bei McKays Anblick schien er ein wenig außer Fassung zu
geraten. Er räusperte sich einige Male, dann fragte er:
    „An, habe ich die Ehre mit den Chefs der AIE, meine Herren?“
    Roger McKay blickte mitleidig auf ihn herab. Immerhin maß er
1,97 Meter, und seine grobknochige

    Gestalt mit den lang herabhängenden Armen, den großen
Ohren, Händen und Füßen mochte gelinde Zweifel daran
aufkommen lassen, daß er einer der Chefs der größten
und erfolgreichsten DetektivAgenturen des Solaren Imperiums war.
    Marat reichte dem Privatsekretär wortlos seine Legitimation.
    Der unscheinbare Mann studierte sie pedantisch genau, dann drückte
er die Schaltplatte eines Visiphons und sagte:
    „Sir, die beiden Herren von der AIE!“
    „Ich lasse bitten!“ erscholl die Antwort. Die Stimme
klang für einen Mann zu hoch, aber die Detektive erkannten sie.
Es war Homer G. Adams' Stimme.
    „Wenn Sie mir bitte folgen wollen“, sagte der
Sekretär.
    Er ging auf eine antiquiert wirkende massive Holztür zu und
drückte den Öffnungsknopf. Zischend fuhren die Türhälften
in die Wände; wenigstens in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher