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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow
Autoren: David M Pierce
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Empfehlungsschreiben an den Studio City Club für ledige jüdische Mitbürger über vierzig« begann. Es folgte ein weiteres, unangefordertes Angebot, diesmal über eine Buchreihe imitierter hand- und ledergebundener Bände, die die Geschichte des Alten Westens beschrieb. Mir war einfach so, als hätte ich schon genug Probleme mit dem Neuen Westen. Denselben Weg wanderte »Amerikas führender Katzenzeichner gibt sich stolz die Ehre, erstmals eine limitierte Ausgabe zu präsentieren...« Eine Exfreundin von mir, Mae Schroeder, mittlerweile jedoch Mrs. Lionel B. Jefferies , hatte freundlicherweise daran gedacht, mir von ihren Flitterwochen in Mazatlán eine Ansichtskarte von drei Pelikanen zu schicken, die in den pazifischen Sonnenuntergang davonflatterten . Ich hatte Mae im letzten Jahr ziemlich oft gesehen, dann hatte sie aus heiterem Himmel einen Wohnungsmakler geheiratet. Das lehrt uns etwas über etwas, aber ich weiß nicht genau was, oder über wen. Und dann, o glücklicher Tag, noch eine fröhliche Postkarte von einer Schwachsinnigen, die ich kannte, einer debilen Punkerin, einem Strohkopf namens Sara, die in Nordkalifornien eine Freundin ihrer verstorbenen Mutter besuchte. »Mir geht’s herrlich«, stand da drauf, »bin froh, daß Du nicht hier bist .«
    Das Telefon klingelte, ich ging prompt ran. Es war mein Vermieter, mein Büro-Vermieter Elroy .
    »Falls es um die Miete geht, ich hab schon bezahlt«, sagte ich. »Hör auf, mich zu schikanieren, oder ich hol die Bullen .«
    Er lachte. Er lachte viel, der Elroy . Er war ja auch sehr reich und meistens sehr bekifft, was die Sache einfacher machte.
    »Haste mal ‘n Minütchen Zeit für mich, Kumpel ?« fragte er. »Wenn ja, ich hab nämlich ein kleines Problem .«
    »Denk mal an, ich hab ‘n Minütchen «, sagte ich und mischte den Rest der Post durch. Keine Rechnungen, aber auch keine neuen Aufträge. »Soll ich vorbeikommen ?«
    »Okay, aber benutz bitte den Hintereingang, ja ?«
    »Klar«, sagte ich. »Bin gleich da .«
    Ich legte auf, räumte die Geräte weg, machte ein bißchen Ordnung, schloß ab und fuhr die kurze Strecke zur Apartmentanlage meines Vermieters mit dem Wagen, und wenn ich »seine« sage, meine ich, daß sie ihm gehörte, plus der Geschäftskomplex, in dem sich mein Büro befindet, plus einige andere Gebäude, die wahllos über den Teil des Valley verstreut waren, das man Studio City nennt. Da ich nicht genau wußte, was im Busch war, parkte ich ein Stückchen von seinem Haus entfernt die Straße runter, ging in die Gasse hinein, die am Haus entlangführte , und durch den Dienstboteneingang und kletterte dann die fünf Stockwerke auf der Feuertreppe zu seinem Apartment hoch. Seine Türglocke klingelte raffinierterweise in den ersten paar Tönen der Beatles-Nummer » Yesterday «.
    Elroy ließ mich herein. Er war Anfang zwanzig, mit einem fast perfekt geschnittenen, quadratischen, sonnengebräunten, faltenlosen Gesicht; sein schulterlanges blondes Haar wurde hinten hübsch ordentlich von einer Art Serviettenring-Konstruktion zusammengehalten. Man traf ihn meistens mit Sonnenbrille, antiquierten Jeans, ausgewaschenem T-Shirt und Gummisandalen für 29 Cents an, aber an jenem Vormittag trug er einen dunklen Zweireiher, ein Hemd mit Knopfkragen, Schlips und ordentliche Schuhe.
    Er führte mich zum Zimmer, das nach vorn hinausging, öffnete die Glastür, die zum Balkon führte, und trat dann hinaus, wobei er einen vorsichtigen Blick über die niedrige Balkonmauer warf. Er bedeutete mir, mich zu ihm zu gesellen, was ich auch tat. Er zeigte nach unten. Ich schaute nach unten durch das abnehmbare Glasdach des hauseigenen Swimmingpools.
    »Siehst du das ?« flüsterte er.
    »Ja«, flüsterte ich zurück. »Sieht mir ganz nach einem Mädchen aus, das obenrum nichts an hat .«
    »Genau das ist es«, sagte er. »Komm rein .«
    Wir gingen wieder ins Wohnzimmer und machten es uns bequem, ich auf einem Segeltuch-Sofa, er auf einem Segeltuch-Regiesessel.
    »Das ist nicht nur ein Mädchen«, sagte er, »das ist außerdem eine Mieterin, 2-B. Gloria Linnear . Gorgeous Gloria.«
    »Also, was ist mit ihr ?«
    Elroy seufzte. » Gorgeous Gloria ist eine Geschäftsadresse. Ich hätte ja nichts gegen gelegentliche Kunden einzuwenden, aber sie zieht so viele Nummern in ihrer Bude ab, daß ich erwäge, ihr einen Check-In-Schalter einzurichten. Gorgeous Gloria muß raus .« Er kramte eine kleine silberne Haschpfeife aus einer Tasche hervor, zündete sie an, zog sich
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