Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow
Autoren: David M Pierce
Vom Netzwerk:
mir rüber.
    »Nicht doch«, sagte ich. »Ich will nichts weiter, als daß Sie sich eine neue Bleibe suchen. Sie haben bis Ende des Monats Zeit .«
    Sie schaute mich verblüfft an. »Das ist alles ?«
    »Das ist alles, aus und Schluß«, sagte ich.
    »Nachtigall, ick hör dir trapsen«, sagte sie. »Ich glaube, ich laß mich doch lieber verhaften; dann bin ich zu den Sechs-Uhr-Nachrichten wieder zu Hause .«
    »Ah, aber überlegen Sie mal den ganzen Schlamassel, den Sie dann haben«, sagte ich. »Anwalt, Bürgschaft und wieder ein paar einschlägige Zeilen in Ihrem Register. Und nichts hindert mich daran, noch mal reinzuschauen, morgen und morgen und immer wieder morgen, wie Dingsda mal gesagt hat .«
    »Dingsda kann mich mal«, sagte sie.
    »Und mich kann mal der Typ da drin, wer immer das sein mag«, sagte ich und zeigte in Richtung Schlafzimmer, »wenn Sie ein braves Mädchen sind .«
    »Schon gut«, sagte sie, »Sie haben sich deutlich ausgedrückt. Ein bißchen Grips hab ich schon noch .«
    »Vielen Dank, Miss Linnear «, sagte ich, steckte meinen Notizblock ein und ging zur Tür. »Es war mir ein Vergnügen .«
    » Hhm «, sagte sie. »Ich lach mich tot. Was ich nicht begreife: Was springt dabei für Sie raus ?« Sie sah mich mißtrauisch an. »Es sei denn, Sie tun es für den Wunderknaben da oben .«
    »Nie von ihm gehört«, sagte ich. »Und für mich springt gar nichts dabei raus. Ich suche nur für meinen armen Bruder ein anständiges Apartment in der Gegend hier. Er ist behindert, wissen Sie, Polio, und er braucht eine Wohnung in der Nähe seines Arbeitsplatzes .«
    Sie schüttelte den Kopf. »Muß Liebe schön sein«, sagte sie.
    »Und seien Sie so nett und hinterlassen Sie ihm eine ordentliche Bude«, sagte ich im Hinausgehen. »Dafür wäre er Ihnen sehr verbunden .« Sie knallte die Tür hinter mir zu.
    »Shakespeare, Trottel«, rief sie mir nach. »Dingsda. Morgen und morgen.«
    »Und ich dachte, es war von den Beatles«, rief ich zurück. »Man lernt nie aus .«

5

    Ich schlenderte zu meinem Auto und fand, daß ich meine letzte kleine Aufgabe gar nicht mal so übel gemeistert hatte. Das Leben besteht nun mal nicht nur aus großen Aufgaben, wissen Sie, und meins ganz besonders nicht. Normalerweise hatte ich drei oder vier Jobs, falls man sie so nennen konnte, die mehr oder weniger gleichzeitig liefen. Manche ließen sich relativ schnell erledigen, manche gab ich schon im Vorfeld auf, manche bestanden aus Sicherheitsverträgen, die jährlich liefen und die meine Aufmerksamkeit nur alle paar Wochen erforderten, ein paar Kinkerlitzchen hier und da, könnten Sie sagen. Ich beabsichtige, eines Tages eine Monographie über Kinkerlitzchen zu verfassen, sobald ich herausgefunden habe, was eine Monographie ist.
    Da es schon ungefähr an der Zeit war, fuhr ich von Elroy gleich über die Hollywood Hills nach Inglewood runter, wo ich Ellena und ihre Tochter abholte. Die Tochter setzten wir ein paar Straßen weiter bei einer Freundin ab, dann nahmen wir die Autobahn Richtung Norden und kamen gerade rechtzeitig an, um an dem Nachmittagsexodus teilhaben zu können. Ellena sprach kaum etwas während der Fahrt, bestimmt, weil sie sich Sorgen um pobre Chico machte.
    Als wir in Parson’s Crossing eintrafen, saßen Ricky und sein Kumpel Tommy auf dem Mäuerchen einer Veranda, die seitlich am Dienstgebäude entlanglief, schaukelten mit den Beinen und verdrückten Feierabend-Biere. Während ich parkte, sagte Ricky etwas zu seinem Freund, zerkrumpelte die leere Bierdose, warf sie in einen Drahtmülleimer und kam zu uns herüber. Er half seiner Frau aus dem Wagen, küßte sie auf die Wange und fragte sie, wie es ihr gehe. Sie lächelte zu ihm hoch und sagte, es gehe ihr gut. Wir setzten uns alle auf den Vordersitz von Rickys Jeep und fuhren los. Tommy schaute uns nach.
    »Wie weit ist es ?« fragte ich Ricky.
    »Zwanzig Minuten Fahrt, dann noch vielleicht zehn Minuten zu Fuß«, sagte er. »Bist du sicher, daß es dir gutgeht, Mama? Du weißt doch, wie holprig die Strecke da oben wird. Wäre es nicht besser, wenn du auf uns wartest? Du könntest solange bei Mae’s bleiben .«
    »Wenn Sie das tun«, sagte ich, »lassen Sie die Finger von ihrer Pekannußpastete .«
    Ellena schüttelte trotzig den Kopf. »Ich komme mit«, sagte sie. Sie tätschelte ihrem Mann beschwichtigend den Arm.
    Er zuckte die Achseln. »Da ist man machtlos .«
    »Was haben Sie Tommy erzählt ?« fragte ich ihn.
    »Nichts.«
    »Irgendwas müssen Sie ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher