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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow
Autoren: David M Pierce
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gesagt haben. Wie oft kreuzt Ellena hier nach der Arbeit mit einem großen, gutaussehenden Gringo auf ?«
    »Ach so. Ich habe ihm erzählt, daß wir uns ein Grundstück draußen in der Nähe von Walton ansehen, das mein Onkel und ich vielleicht kaufen wollen. Okay?«
    »Okay. Haben Sie jemals ihm oder irgend jemand anderem gegenüber etwas von Chico erwähnt ?«
    »Nie. Warum?«
    »Ich frag nur«, sagte ich.
    Wir fuhren eine Weile schweigend weiter. Ellena lehnte ihren Kopf an die Schulter ihres Mannes. Sie zog ihn wieder zurück, als wir von der asphaltierten Straße in einen Feldweg einbogen. Ungefähr fünfzig Meter weiter stießen wir auf ein verschlossenes Tor, das mit Warnschildern für die Öffentlichkeit gespickt war, und zwar des Inhalts, sich fernzuhalten und warum. Ricky gab mir einen Schlüssel, ich sprang hinaus, öffnete das Vorhängeschloß, wartete, bis der Jeep das Tor passiert hatte, und hopste wieder hinein. Ein eingespieltes Team.
    Der Weg wurde zusehends schlechter. An einigen Stellen war die Straßendecke wie bei Fallgruben mit nebeneinandergelegten Baumstämmen ausgebessert worden, die Lücken hatte man provisorisch mit Erde gefüllt. Ich fragte Ricky, ob es viele solcher Straßen im Schutzgebiet gebe.
    »Alle paar Meilen«, sagte er und schaltete auf Vierradantrieb, um einen rutschigen Hügel hinaufzufahren. »Wie ein Gitternetz. Als Dienstwege, als Feuerwehrzufahrten, als Feuerschneisen und auch als Grenzmarkierungen, damit wir jeden beliebigen Abschnitt anhand seiner Koordinaten erkennen können. Weiter nördlich, wo Tommy arbeitet, wird es hügeliger, darum ist das Gitternetz da oben auch nicht so gleichmäßig .«
    »Wer legt diese Straßen an ?«
    »Das erledigen die Holzarbeiter beim Fällen«, sagte er. »Die Bäume hier sind alle zweiter oder dritter Wuchs. Es wird aber allmählich. Wenn es hier ein bißchen mehr Wasser gäbe, wie weiter oben im Norden von Kalifornien, würde es noch schneller gehen .«
    Wir waren oben auf der Steigung angekommen; Ricky stellte den Motor ab.
    »Schön, was, querida ?« sagte er in die plötzliche Stille hinein.
    Ellena stimmte ihm zu. Wahrscheinlich war es schön, vorausgesetzt, man findet Bäume schön, weil Bäume so ungefähr das einzige waren, soweit das Auge reichte: niedrige, baumbedeckte Hügel, die sich in der Ferne zu höheren, baumbedeckten Bergen auftürmten. Ich für meinen Teil heb mir das Wort »schön« für die wirklich schönen Dinge auf, wie zum Beispiel für Büstenhalter Marke »Triumph krönt die Figur« und Neonreklame von Cocktailgläsern, die an und aus blinkt.
    »Wo liegt der Wonderland Park, von hier aus gesehen ?« fragte ich Enrique, als wir alle ausstiegen und uns streckten.
    »Sie können ihn von hier aus nicht erkennen, aber er ist nur anderthalb Meilen entfernt, da drüben«, sagte er und zeigte in die Richtung.
    »Da drüben wäre dann südlich ?«
    »Wäre es .« Er schloß den Kofferraum auf und holte einen schweren Gürtel heraus, an dem eine Machete in einer Lederscheide befestigt war, ein Pistolenhalfter, eine Feldflasche, die er schüttelte, um festzustellen, daß sie voll war, sowie ein oder zwei andere nützliche Dinge, und schnallte ihn um. Dann ergriff er die Hand seiner Frau, und wir gingen in den Dschungel hinein. Also gut, in den Wald, wenn Sie unbedingt wortklauberisch sein wollen, aber für mich war es ein Dschungel. Ellena trug eine Einkaufstüte, die sie mitgebracht hatte.
    »Wofür die Safari-Ausrüstung ?« fragte ich Ricky mit übertriebener Sorge. »Bären? Wölfe? Big-Foot-Indianer ?«
    »Gesunder Menschenverstand«, sagte er. »Wenn ich hinfalle und mir das Bein breche, kann ich mir mit der Machete eine Schiene bauen und mit der Pistole Lärm schlagen .«
    »Und aus der Feldflasche trinken«, sagte ich. »Kapiere .«
    Der Weg war angenehm zu gehen, obwohl ich keinen klaren Pfad ausmachen konnte, auf dem wir liefen. Der Boden unter unseren Füßen bestand aus herabgefallenen Nadeln und federte weich, und die Bäume standen weit genug auseinander, daß wir uns nicht mit der Machete einen Durchgang hauen mußten.
    »Gibt es hier irgendwelche Tiere ?« fragte ich Ricky nach einer Weile. »Bin nur mal neugierig .«
    »Jede Menge«, sagte er stolz. »Eichhörnchen, Schlangen, Kojoten, Stachelschweine, Spitzmäuse, vielleicht auch ein oder zwei Rotluchse, Waschbären — ich habe noch nie einen Wolf gesehen, aber Tommy behauptet, er schon, obwohl das auch ein Hund gewesen sein könnte. Vielleicht
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