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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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während die letzten Reste Magnesium verbrannten, begann die wasserfeste Farbe, eine Mischung aus Nitrozellulose und Aluminiumpulver, zu glimmen. Die dotierende Beschichtung auf der Baumwollhaut war eigentlich eine brennbare Substanz, die als Treibstoff in Raketen verwendet wurde. Das Glimmen entwickelte sich zu
einer offenen Flamme, die sich durch die Außenhülle brannte und brennende Stofffetzen auf einen Gastank fallen ließ. Das Feuer brannte ein Loch in den Tank und bewirkte so, dass eine Wasserstoffwolke in das auflodernde Inferno gepresst wurde.
    Herb Morrisons Stimme verwandelte sich in einen Schrei des Entsetzens: »… es gerät in Brand! Flammen lodern auf, und es stürzt ab! Feuer, Feuer, passt auf, passt auf, bringt euch in Sicherheit!«
    Der Himmel schien schlagartig schwarz zu werden, als ob alles Licht auf dem Landefeld in die Explosion über dem Luftschiff gesogen worden wäre. Der würdevoll gemächliche Anflug der Hindenburg verwandelte sich in eine Folge rasend schnell ablaufender Sekunden, während es immer schneller ging.
    »… es ist ein Feuer, und es wird immer größer!«, rief Morrison. »Wie furchtbar, o mein Gott, was geschieht da? Es brennt, es geht in Flammen auf, und es stürzt auf den Ankermast … Alle wissen, das ist grauenvoll. Dies ist eine der schlimmsten Katastrophen, die je stattgefunden haben. Die Flammen steigen höher und höher, oh, hundert oder hundertfünfzig Meter hoch!«
    Sekundenlang hing das Schiff in der Luft, während die enorme Hitze sein Skelett verbog und zum Schmelzen brachte. Die Außenhaut kräuselte sich beim Aufprall und verbrannte restlos. Das Fauchen des entweichenden und explodierenden Gases und die intensive Hitze sorgten dafür, dass man sich vorkam, als stünde man vor dem offenen Schlund eines Hochofens. Das Heck des Luftschiffes sackte zuerst ab, und Angehörige der Bodenmannschaft versuchten in panischer Angst vor dem herabstürzenden Wrack zu flüchten. Einer von ihnen war nicht schnell genug und wurde von den Trümmern verschluckt, als der Zeppelin auf die Erde krachte.

    In seiner Kabine auf dem A-Deck spürte Chester Bowie, wie ein Ruck durch das ganze Luftschiff ging, während sein Heck an Auftrieb verlor. Er hörte Schreie aus dem Aussichtssalon und das Gepolter umkippender Möbel, während das Luftschiff vom Himmel fiel. Die Decke über ihm leuchtete dunkelorange auf, als der Wasserstoff explodierte. Das Schiff sackte weiter ab, und das Donnern brennenden Gases überlagerte das grässliche metallische Ächzen, als sein Gerippe zusammenbrach. Er blieb in seinem Bett liegen.
    Zuerst glaubte er, dass ihm die Ironie des Schicksals wohl ein Grinsen abnötigte, doch dann merkte er, dass er schallend darüber lachen musste. Er wusste, dies war kein Unfall. Die Deutschen waren bereit, ihr eigenes Luftschiff zu opfern, um zu verhindern, dass sich die Vereinigten Staaten in den Besitz dessen setzten, was er gefunden hatte. Sie hatten ihn um den halben Globus gejagt und nun sogar die Hindenburg vernichtet, nur um ihn aufzuhalten! Und er war ihnen immer noch um einen Schritt voraus. Chester öffnete den Mund weiter, lachte noch lauter, mittlerweile wie ein Wahnsinniger. Es war einfach zu lustig.
    Die Hitze traf ihn wie eine solide Wand, gefolgt von einem weiteren Feuersturm. Er starb sofort, wobei er sein eigenes Gelächter bis zuletzt über dem Toben der Flammen hörte, die ihn verschlangen.
    Der Scharfschütze wartete noch einige Sekunden lang ab und verfolgte, wie das riesige Luftschiff endgültig in sich zusammensank, mit gebrochenem Rückgrat, als auch der Bug auf die Erde krachte. Flammen und Rauch stiegen in den Himmel, als sein Kadaver zerfloss. Das Skelett gab unter dem Hitzesturm nach und zerbarst zu einem Haufen geschmolzener Streben und verbrannten Fleisches.
    »Es ist ein grauenhafter Absturz, Ladys und Gentlemen. All
der Rauch und das Feuer, es ist vollständig zerschmettert, und es hat den Ankermast noch nicht einmal erreicht …« Morrisons Stimme wurde von einem herzzerreißenden Schluchzen erstickt, das bis in die heutige Zeit herüberschallt. »Oh, diese armen Menschen …«

Zentralafrikanische Republik Gegenwart
    Cali erwachte von rasendem Gewehrfeuer.
    Es schien, als würden die offenen Fenster ihres Hotelzimmers den Lärm noch verstärken. Sie spannte sich innerlich an und wartete auf das Gegenfeuer aus dem Dschungel, das sicher gleich einsetzen mochte. Stattdessen hörte sie das stetige Prasseln eines heftigen Regenschauers und
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