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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition)
Autoren: Bentley Little
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nach unten und traf seinen Freund im Wohnzimmer. Er konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, als er sah, wie Robbie neidisch die Treppe hochschaute. Das Haus der Caldwells war nur einstöckig.
    »Vielen Dank dafür«, sagte Robbies Mom.
    »Das machen wir gerne«, antwortete seine eigene Mom. »James freut sich sehr, dass Robbie vorbeikommt.«
    »Hey«, sagte James, als er unten an der Treppe angekommen war, und nickte seinem Freund zur Begrüßung zu.
    »Cooles Haus«, meinte Robbie zu ihm.
    »Oder?«
    »Warum führst du ihn nicht herum?«, schlug sein Dad vor. »Du könntest mit dem Keller anfangen.«
    Robbie riss die Augen auf. »Ihr habt einen Keller?«
    James nickte, sein Lächeln verschwand.
    Sein Dad stieß ihm spielerisch mit dem Ellbogen an. »Es überrascht mich, dass du ihm das nicht gesagt hast. Wolltest es wohl geheim halten, was?«
    »Ja.« James nickte erneut und versuchte zu wahren, was von seinem Lächeln übrig war.
    »Nehmen wir ihn unter die Lupe!«
    Begeisterung vortäuschend, die er nicht empfand, führte James seinen Freund durch das Wohnzimmer, durch das Ess-zimmer und in die Küche. »Das ist die Tür«, sagte er und deutete darauf.
    »Cool!« Robbie öffnete sie. »Es sieht wie ein Schrank aus, aber da ist eine Treppe!« Er lief augenblicklich hinunter und James folgte ihm widerwillig; bevor er die Treppe hinabstieg, schaltete er oben das Licht an.
    Vielleicht hatte er es sich in seinem Kopf zu etwas ausgemalt, was nicht da war, aber als er unten ankam, spürte er eine deutliche Enttäuschung. Das war nicht die gruselige Kammer, vor der er sich gefürchtet hatte, sondern lediglich ein kleiner Abstellraum voller Kisten und Säcke mit nicht ausgepacktem Kram aus ihrem alten Haus. Er warf einen kurzen Blick in die Ecke, in der der dreckige Mann in seinem Traum gestanden hatte. Ein Hometrainer lehnte an der Wand.
    »Das ist Wahnsinn!« Robbie ging auf die enge freie Stelle in der Mitte des Kellers zu. »Du solltest deine Eltern fragen, ob du daraus dein Zimmer machen kannst!«
    James schüttelte den Kopf. »Nicht genug Licht. Außerdem habe ich gerne ein Fenster.«
    »Du könntest zusätzliche Lichter anbringen. Und du hättest tonnenweise Privatsphäre. Und wenn ein Tornado zuschlägt, wärst du absolut sicher.«
    »Komm schon! Wie oft gibt es in New Mexico Tornados?«
    »Manchmal.«
    »In Jardine? Niemals.«
    »Aber das ist so super! Und es ist unterirdisch!«
    Auch wenn der Keller nicht das war, was er sich im Kopf ausgemalt hatte, wollte James nicht länger hierbleiben, als er musste, also sagte er: »Du willst ›super‹ sehen, dann schau dir mein eigentliches Zimmer an. Es ist oben. Von meinem Fenster kannst du die Straße sehen.«
    Robbie grinste. »Das ist auch cool.«
    »Wir können Leute ausspionieren.« James ging voraus, die Stufen hoch in die Küche, die beiden huschten an den Eltern vorbei, die sich immer noch im Wohnzimmer unterhielten, und rannten hoch in den zweiten Stock. James riss seine Tür auf und ging stolz zur Seite, als sein Freund das Zimmer betrat.
    »Wow«, staunte Robbie, als er die Poster an der Wand, den eingebauten Fernsehschrank und den Sitzsack auf der großen Fläche am Boden zwischen Bett und Schreibtisch auf sich wirken ließ.
    »Schau mal hier!« James ging ans Fenster und deutete nach unten. Auf dem Gehsteig vor dem Haus lief langsam ein älteres Paar Arm in Arm vorbei. Auf der Straße daneben radelten zwei Männer in Rennoutfits in die andere Richtung.
    »Das ist spitze.«
    »Und sie können uns nicht so gut sehen, weil die Äste im Weg sind. Selbst wenn sie in unsere Richtung schauen würden – was sie nicht tun.« James grinste. »Das ist mein Zimmer. Hier wohne ich.«
    »Du hast solches Glück.«
    »Und sobald ich meine Wii habe, verlasse ich mein Zimmer nur noch zum Essen.«
    »Kann ich dann vorbeikommen?«
    James fiel auf eine Art in den Sitzsack, die er für eindrucksvoll lässig hielt. »Klar.«
    Robbie lehnte sich gegen die Fensterbank. »Du kommst also dieses Jahr wirklich auf die Fillmore zurück?«
    »Ja. Gott sei Dank.«
    »War die Pierce wirklich so schlimm?«
    »Ich habe es dir gesagt – es ist eine schreckliche Schule. Ich hatte dort keine Freunde. Keine. Die Kinder sind alle – ich weiß nicht – Versager. Ich bin einfach nur froh, dass ich da raus bin.«
    »Na ja, ich bin froh, dass du zurückkommst.«
    Jemand rief von unten herauf. Robbies Eltern gingen fort. Die beiden eilten hinunter. Robbie stieg die Schamesröte ins Gesicht, als
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