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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition)
Autoren: Bentley Little
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Absicht!«
    »Ich spritze meine Einfahrt ab«, wiederholte er. »Ihr wart zufällig im Weg.« Er lächelte. »Ich habe euch gesagt , dass ihr verschwinden sollt«, fügte er unschuldig hinzu.
    »Fick dich!«
    »Idiot!«
    Die Jungendlichen zeigten ihm trotzig den Mittelfinger und sausten den Gehsteig hinunter. Immer noch mit einem Lächeln im Gesicht blieb Julian mehrere Minuten lang stehen, bis er sicher war, dass die Skateboarder verschwunden waren und nicht wieder zurückkamen. Schließlich lief er zum Blumenbeet hinüber, drehte den Wasserhahn zu, stellte die Düse wieder auf »Dusche« und goss das restliche Wasser auf Claires Chrysanthemen.
    Als er wieder ins Haus ging, grinste James. »Das war spitze, Dad!«
    Er lächelte seinen Sohn an. »Das ist mein Job.«
    Claire stand in der Küchentür und sah besorgt aus. »Mir gefällt das nicht«, sagte sie.
    Julian nickte, aber erwiderte nichts, das musste er nicht. Sie hatten bereits über die Situation gesprochen. Es waren nicht nur die Teenager. Es war alles. Die ganze Nachbarschaft verschlechterte sich. In den vergangenen paar Jahren hatte es mehrere Zwangsvollstreckungen gegeben, mehr als die Hälfte der Häuser wurden jetzt vermietet. Die Kinder, die dort wohnten, waren schroffer als die Kinder, die vorher dort gelebt hatten.
    »Vielleicht sollten wir umziehen«, schlug Claire vor.
    Er hatte in die gleiche Richtung gedacht, obwohl er gezögert hatte, es anzusprechen. Claire war sentimental, und es war nicht nur das Haus, das sie zusammen ausgesucht hatten, als sie nach Jardine gezogen waren, sondern Megan und James hatten beide ihr ganzes Leben hier verbracht. In diesem Haus steckten viele Erinnerungen. Die Nachbarschaft wurde jedoch schlimmer, und trotz der schlechten Wirtschaftslage stand ihre Familie eigentlich im Moment finanziell ziemlich gut da. Er und Claire waren beide berufstätig, ihr Haus war jetzt mehr wert als vor fünfzehn Jahren, als sie es gekauft hatten, und wenn sie jemals umziehen würden, wäre wahrscheinlich jetzt der richtige Zeitpunkt. Man könnte ein Schnäppchen machen, und sie befanden sich in der glücklichen Position, daraus einen Vorteil zu ziehen.
    »Ich denke, wir könnten es machen, wenn wir wollten«, sagte Julian.
    »Nein!«, schrie Megan, als sie die Diskussion mithörte. »Ich will nicht umziehen!«
    »Ich schon«, mischte sich James ein.
    Julian schaute seinen Sohn an und ihre Blicke trafen sich. Eine Sympathiewelle brach über ihn herein. Die letzten paar Jahre waren für den Jungen schwer gewesen. Aufgrund von Budgetkürzungen war das Einzugsgebiet der Schule geändert und James zu Beginn der fünften Klasse in eine neue Schule versetzt worden, in der er niemanden kannte und nicht wirklich Freunde gefunden hatte. Ein Jahr vorher waren seine zwei besten Freunde, Omar und Logan, umgezogen: Omar nach Phoenix, wo sein Dad einen Job gefunden hatte, und Logan nach Santa Fe, um bei seiner Großmutter zu leben, weil sein Dad seinen Job verloren hatte. Sein anderer Freund, Robbie, lebte immer noch hier, aber Robbie besuchte diesen Sommer eine Reihe von Ferienlagern, weil seine beiden Eltern arbeiteten und er jemanden brauchte, der ihn tagsüber beaufsichtigte. Seit das Schuljahr also vorbei war, hatte James die meiste Zeit allein, im Haus, vor dem Computer oder vor dem Fernseher verbracht.
    Julian konnte die Situation seines Sohnes nachvollziehen. Er fühlte sich ebenfalls fehl am Platz. Er war in Kalifornien aufgewachsen, in einem großen Ballungsraum, und er war nur hierher-gezogen, weil es der Ort war, an dem Claire leben wollte. Sie kam aus Jardine, und da ihre Eltern älter wurden, ihre Schwester hier wohnte und viele ihrer Jugendfreunde hier geblieben waren, um zu arbeiten oder zu heiraten oder beides, hatte sie sich danach gesehnt, dorthin zurückzukehren, seit sie sich kannten. Als Webdesigner konnte er überall arbeiten, und nachdem was passiert war, nachdem er seinen Job bei Automated Interface gekündigt und freiberuflich arbeitete, nachdem Claire beschlossen hatte, die Anwaltskanzlei in Los Angeles zu verlassen, in der sie gearbeitet hatte, um sich ihre eigene private Kanzlei aufzubauen, hatte er schließlich zugestimmt, mit ihr nach New Mexiko zu ziehen. Das bedeutete, dass sie ihren Lebensstil einschränken mussten, aber sie waren beide noch jung, und wenn sie eine Gelegenheit nicht jetzt wahrnehmen wollten, wann dann?
    Leider bot Jardine nicht direkt das idyllische ländliche Erlebnis, das er erwartet hatte. Er hatte
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