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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
Autoren: beltz Verlag
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nichts mit Cannabis und Kiffen zu tun haben. Dein Leben ist wertvoll, du bist wertvoll. Falls du das gerade nicht ernst nehmen kannst, weil du dich selbst nicht leiden magst, frage dich, woran das liegt.
Verleite andere nicht gedanken- und verantwortungslos zum Mitkiffen.
Ziehe immer mal wieder Bilanz, ob du durch deinen Cannabisgebrauch schon spürbare Nachteile in Kauf nehmen musstest, z. B. durch Nichterreichen eines Klassenziels, Schulverweis, Schulwechsel, Lehrstellenabbruch, Arbeitsplatzverlust oder Beziehungsschwierigkeiten mit dir nahestehenden Menschen.
Überlege öfters was sich in deinem Leben konkret für dich verändern würde, wenn du auf den Gebrauch von Cannabis verzichten würdest.
Kiffen kann genussvoll sein, und Kiffen kann für dich zu einem ernsthaften Risiko werden. Niemand anderes ist letztlich für deine Entscheidungen verantwortlich außer dir selbst.
    Wie auch immer, ich wünsche dir jedenfalls ausdrücklich, dass du die Zeit, welche du in deinem Leben mit Cannabis verbringst, relativ unbeschadet überstehst und dich nicht in deinem privaten schlechten Cannabisfilm als Hauptakteur wiederfindest.
Ein immer gleicher Haschischfilm
    Trotz unterschiedlicher persönlicher Lebensgeschichten sowie familiärer Muster, welche einen Cannabisgebrauch begünstigen, schält sich aus der Arbeit mit Marihuana- und Haschischkonsumenten sowie deren Eltern betont häufig das Drehbuch für einen immer gleichen Haschischfilm heraus. Schauplätze und Nebenrollen wechseln. Der Hauptdarsteller mag zwar Spielräume zur persönlichen Interpretation seiner Rolle nutzen, doch folgt er im Wesentlichen der Dramaturgie eines wenig abwechslungsreichen Drehbuchs. Als Cannabiskonsument könnte dir die Rolle des Hauptdarstellers unter Umständen auf den Leib geschrieben sein.
    Die Handlung deines Cannabisfilms setzt irgendwann im Alter zwischen 11 und 16 Jahren ein. Die Vorgeschichte lässt sich nur durch Rückblenden erschließen. In diesem Alter erlebst du den ersten Kontakt zu Cannabis. Deine Neugier setzt sich durch und du probierst Marihuana oder Haschisch, welches dir von Kollegen oder Freunden angeboten wird. Im persönlichen Alltag schlägst du dich mit ähnlichen Problemen herum wie deine Altersgenossen, doch mit dem Unterschied, dass du dich von ihnen stärker bedrückt oder dich ihnen weniger gewachsen fühlst. Du merkst sehr schnell, dass dir deine anfänglich noch sporadischen Erfahrungen mit Cannabis eine Linderung des empfundenen Lebensdrucks bescheren. Deine Probleme lösen sich zwar nicht, aber sie werden durch die dämpfenden Wirkungen von »Gras« oder »Shit« weich gespült. Du fühlst dich vorübergehend besänftigt, wie in Watte gepackt und kiffst regelmäßiger.
    Ersten heftigen Stress bekommst du, als deinen Eltern klar wird, dass die Veränderungen, welche sie an dir als ihrem Sohn wahrnehmen, mit dem Gebrauch von Cannabis zusammenhängen. Der Ärger, den sie dir bereiten, mag dazu führen, dass du vorübergehend weniger oder gar nicht mehr kiffst. Doch ist das nur ein kurzes Zwischenspiel. Schnell merkst du, dass dir die lieb gewonnenen Wirkungen der Droge deiner Wahl fehlen. Du konsumierst erneut und steigerst rasch die Dosis wie die Häufigkeit. Gleichzeitig fängst du an, dich zu tarnen, um den Argwohn deiner Eltern zu zerstreuen. Deiner ersten Lüge folgt die zweite. Du erfindest plausibel klingende Geschichten für deine Abwesenheit von zu Hause und deinen schleichend wachsenden Geldbedarf. Die Lügen potenzieren sich. Doch sie helfen nicht mehr weiter. Zu offenkundig wird dein Cannabiskonsum. Du gerätst in einen Dauerclinch mit deinen Eltern, welche mit wechselnden Strategien versuchen, dir und deinem ausufernden Cannabiskonsum Grenzen zu setzen. Die Auseinandersetzungen zwischen euch nehmen an Heftigkeit zu. Um dem zu entgehen, legst du über alles den einlullenden Haschischnebel. Du kiffst jetzt nahezu täglich oder sogar mehrmals täglich. Das beschert dir ein zusätzliches Problem: Woher nimmst du das nötige Geld für deinen Stoff? Mit hoher Wahrscheinlichkeit entwendest du deinen Eltern erste kleinere Geldbeträge. Bald schreckst du selbst nicht mehr davor zurück, deine Geschwister zu bestehlen. Du vertickst CDs, Computerspiele und was dir sonst noch in die Hände fällt. Dein moralisches Schuldkonto wächst. Da dies schwer zu ertragen ist, musst du dein noch schlagendes soziales Gewissen zum Verstummen bringen. Da dir das nicht immer gelingt, rastest du zunehmend aus, wenn du unter
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