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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
Autoren: beltz Verlag
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inneren Druck gerätst oder dich in Auseinandersetzungen mit deinen Eltern, Geschwistern oder Freunden rechtfertigen musst. Immer weniger hast du deine Impulse unter Kontrolle. Um dein schuldbeladenes Selbstwertgefühl zu retten, trumpfst du mächtig auf. Du allein hast den Plan. Nur du weißt, wo es langgeht im Leben. Niemand anderes hat dir etwas zu sagen. Grandios wie der »King« persönlich stolzierst du durch die Welt. Auf die Gefühle der Menschen, welche dir nahestehen, nimmst du wenig Rücksicht. Zwischendrin öffnet sich jedoch für Minuten, Stunden oder gar Tage ein Türchen, wo du in den Resten deiner Liebenswürdigkeit, den Bindungen an deine Familie oder in deinen Selbstzweifeln ansprechbar bist. Schlägst du die Tür wieder zu, dreht sich die Spirale weiter. Es bleibt nicht aus, dass dich die »Nichtigkeiten« des Lebens zunehmend weniger interessieren. Du arbeitest immer weniger für die Schule, versuchst dich mit möglichst wenig Aufwand durchzumogeln, riskierst durch »Freischichten« deine Lehrstelle oder deinen Job. Was zählt, sind Kiffen, Chillen und Fun. Dein Verhalten wirkt im Ganzen unreif. Jedem fällt es auf, bloß nicht dir selbst. Form und Ton deiner Ausdrucksweise werden unsäglich und immer häufiger der Situation gänzlich unangemessen. Es fällt schwer, dich noch zu achten oder zu respektieren. Innerlich hast du vermutlich sogar den Respekt vor dir selbst verloren. Dennoch hältst du noch lange nicht inne. Zuflucht suchst du in der scheinbar jedwede Schwierigkeit abtuenden Floskel: »Das ist mir doch egal«, welche du gebetsmühlenhaft wiederholst, sobald es innerlich eng zu werden droht. Mit diesem »Fertigmacher« kannst du Jahre deines Lebens verbringen und verlieren. Irgendwann kommst du dann an den Punkt, an dem du realisierst, dass du von den meisten Altersgenossen, auf welche du früher in verächtlicher Überheblichkeit herabgeschaut hast, in allen Belangen überholt und abgehängt worden bist. Sie haben ihren Platz im Leben gefunden, während du selbst die Orientierung verloren hast. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stehst du ohne qualifizierten Schul- oder Berufsabschluss da und bist in mindestens zweifacher Hinsicht abhängig: abhängig von dem Konsum von Cannabis und abhängig von der finanziellen Unterstützung durch andere, seien es deine Eltern, Hartz IV oder sonstige Dritte. An diesem Punkt dein Leben endlich noch einmal in die eigene Hand zu nehmen und ihm eine andere Richtung zu geben ist zwar schwierig, aber nicht unmöglich. Das haben vor dir schon viele andere Cannabisabhängige geschafft.
    Mit kleinen Nuancen läuft so oder so ähnlich die Dramaturgie in einem immer gleichen Cannabisfilm ab. Kommt dir dieser Film in Teilen oder als Ganzes bekannt vor? Spielst du gar eine tragende Hauptrolle darin? Falls ja, solltest du deine Rolle frühzeitig abgeben. Sie verspricht nicht erfolgreich genug zu sein. Sei versichert, dass der Film an jeder beliebigen Stelle einen Schnitt und eine alternative Fassung erfahren kann, wenn der Hauptdarsteller aus eigenem Antrieb das Drehbuch umschreibt.
    Du findest das Ganze unsäglich übertrieben? Dann blättere zurück zu dem Familienbericht zwischen den Servicekapiteln, der das gleiche Szenario durchspielt. Du zweifelst, ob du dem trauen kannst? Dann führe dir »Mein Leben als Kiffer« von Amon Barth zu Gemüte, der als Exkiffer über jeden Zweifel erhaben sein dürfte. Sein Bericht liest sich wie das Drehbuch zum Film.
Ein Kiffertest der etwas anderen Art
    Zum Abschluss möchte ich dir einen Vorschlag zu direktem Handeln unterbreiten. Zuvor harren allerdings noch einige Fragen deiner Antwort. Beantworte sie einfach mit »Ja« oder »Nein«. Dafür gibt es weder Punkte noch ein Ergebnis. Überdenke die Fragen bloß und ziehe deine eigenen Schlüsse daraus.
Fragen:
Hast du schon einmal versucht, weniger zu kiffen oder ganz damit aufzuhören?
Hast du noch Kontakt zu Freunden, die nicht kiffen?
Bist du mit deinem Leben im Augenblick zufrieden?
Dient dir der Cannabisgebrauch dazu, deine Gefühle zu regulieren?
Kiffst du vor der Schule oder während der Arbeitszeit?
Hat dich schon einmal eine Person, die es gut mit dir meint, auf deinen Cannabisgebrauch angesprochen? Falls ja, hast du deren Äußerungen ernsthaft erwogen oder umgehend zurückgewiesen?
Hast du wegen des Kiffens Ärger mit deiner Familie oder mit Freunden?
Spürst du als Folge des Kiffens körperliche Nebenwirkungen oder eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte?
Hast du wegen
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