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Harrys Höllen-Cocktail

Harrys Höllen-Cocktail

Titel: Harrys Höllen-Cocktail
Autoren: Jason Dark
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gesehen.«
    »Das ist es leider.«
    Ich schlug auf den Lenkradring. »Deshalb müssen wir den Fall hart angehen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Er hat Vorrang«, erklärte ich mit Nachdruck. »Unbedingten Vorrang vor allem. Stell dir mal vor, hier in London laufen noch ein paar Typen mit, die auf eine solche Art und Weise unter Kontrolle stehen. Das wäre nicht auszudenken.«
    Bill nickte. »Wobei ich mich frage, wie es möglich gewesen ist, daß der Mann explodierte?«
    »Du liest doch Krimis.«
    »Und?«
    »Es gibt Geschichten, wo Menschen eine Minibombe ins Gehirn operiert worden ist, die dann durch Fernzündung in die Luft gejagt wurde.«
    »An so etwas denkst du?« fragte Bill.
    »Ja.«
    »Ich nicht.«
    »Nenn mir den Grund.«
    »Die Sachen, die du da aufgezählt hast, kommen ja nicht nur in Krimis vor. Wir haben sie leider schon erlebt. Und immer ist etwas von derjenigen Person zurückgeblieben, die es erwischt hat. Nur hier nicht.«
    »Das macht auch mich nachdenklich.«
    »Weshalb, John?«
    »Ich kann es dir nicht sagen.«
    »Weil Magie mit im Spiel ist.«
    Mein Lächeln fiel knapp aus. »Ich freue mich darüber, Bill, daß du so denkst.«
    »Was sollte ich sonst?«
    »Stimmt, was solltest du?« Ich war nachdenklich geworden und überlegte, wer dahinter stecken konnte. Obwohl ich zahlreiche Dämonen und teuflische Wesen kannte, fiel mir keine Lösung ein. Diese Art, jemand umzubringen, paßte auf keinen meiner alten Bekannten.
    »Du weißt nichts«, resümierte Bill. »Nein.«
    »Der Teufel?« fragte Bill.
    »Hör auf.« Ich winkte ab. »Es hat keinen Sinn, alle uns bekannten Dämonennamen gegenseitig aufzuzählen und darauf zu hoffen, daß der richtige Typ darunter ist. Wir müssen den Fall diesmal von einer anderen Seite her angehen.«
    »Und von welcher?«
    »Das ist klar. Von der kriminalistischen. Es ist zwar schon lange her, daß man mich so etwas gelehrt hat, aber einige Dinge habe ich noch behalten. Und wenn ich nicht mehr weiterweiß, werde ich mich an Chiefinspektor Tanner wenden.«
    »Tu das, aber nicht sofort.«
    »Nein, wir werden uns in deine Flunder setzen und zu der Leihwagenfirma fahren. Die müssen ja über den Mann einige Informationen besitzen. Vielleicht kommen wir dort weiter.«
    »Dein Wort in meinem Gehörgang«, sagte Bill und stieg in den Porsche um.
    Ich ließ mir etwas mehr Zeit. Viele Gedanken kreisten durch meinen Kopf.
    Es kam Schlimmes auf uns zu…
    ***
    Harry grinste, als er auf den leblosen Körper schaute. Er dachte an den Scheck, der ihm erst einmal sicher war. Fünfzigtausend lohnten sich schon. Und wenn er die anderen Papierchen noch mitrechnete, die er bekommen hatte, sah er sein großes Ziel schon dicht vor Augen. Es war doch gut, wenn man einen starken Partner im Rücken hatte, der sich auch an seine Versprechen hielt.
    Zuvor mußte er mit dem Spanier fertig werden.
    Wie ein Häufchen Elend lag er da. Kalt hatte ihn der Treffer erwischt. So mußte es auch sein. Zudem war er nicht der einzige, dem es so ergangen war.
    Weitere würden ihm folgen. Die Côte d'Azur sollte zu einer Küste des Schreckens werden.
    Angst würde umgehen, wenn sich so etwas mal herumgesprochen hatte. Schon jetzt waren einige Typen nicht mehr aufzufinden, und weitere mußten folgen.
    Harry hatte mindestens zwei Stunden Zeit. Danach mußte er die Bar wieder öffnen, um seiner normalen Arbeit nachzugehen. In diesen zwei Stunden würde er alles erledigt haben.
    Der Keeper bückte sich und schleifte den Körper zur Seite. Dabei mußte er sich anstrengen. Das wilde Leben an der Côte hatte seine Spuren bei Ramon hinterlassen. Er war viel zu fett und wirkte sogar aufgeschwemmt. Harry wischte ihm den Schweiß von der Stirn. Anschließend trat er bis dicht vor die Wand, wo ein schmaler grauer Kasten hing, dessen kleine Tür er öffnete. Gleichzeitig ging in dem Kasten das Licht an. Es fiel auf eine in den Kasten eingepaßte Schalttafel, über die der Blick des Keepers glitt. So primitiv der Raum auch aussah, in ihm steckte doch eine gewisse Technik.
    Ein leises Summen ertönte, und ein Teil der Wand glitt auf im Boden versteckten Schienen zur Seite. Jetzt erst war zu erkennen, daß das Mauerwerk eine Attrappe war.
    Dahinter lag ein Raum.
    Kein normaler, denn die Kammer wurde von einem düsteren Licht erfüllt. Viel war nicht zu sehen. Den Mittelpunkt des Raumes bildete ein Galgen!
    Harry grinste, als sein Blick darauf fiel. Er freute sich darüber, den Galgen wieder sehen zu können und auch die breite
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