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Harrys Höllen-Cocktail

Harrys Höllen-Cocktail

Titel: Harrys Höllen-Cocktail
Autoren: Jason Dark
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stoppte ihn radikal. Die Klinge verfärbte sich sofort, so daß ich Angst um die Waffe hatte.
    Der Teufel holte Harry zu sich.
    Vor meinen Augen wurde er in die Tiefe gezogen. Seine Beine waren bereits gestreckt, als hätten sich unsichtbare Hände um die Fußfesseln gelegt.
    Der Oberkörper stand senkrecht, das Gesicht zeigte grimassenhaft verzerrte Züge, die Augen wollten ihm aus den Höhlen quellen, der Mund stand schief, und der Keeper sank immer tiefer.
    »Zwei Niederlagen konnte ersieh erlauben!« rief der Teufel, »eine dritte nicht mehr…«
    Harrys Schrei gellte auf.
    Ich ging einen Schritt zurück, denn aus dem Boden schlug das Feuer, das ihn in Sekundenschnelle verzehrte.
    Es gab keinen Harry mehr, keinen Höllen-Cocktail und auch keine magische Zone. Der Kreis war verschwunden.
    Nur noch der Galgenarm mit dem abgerissenen Strick daran baumelte wie eine finstere Drohung über mir und erzählte von einerschrecklichen Geschichte…
    ***
    In der Bar hatte sich einiges verändert!
    Zunächst einmal waren die restlichen Mitglieder der Höllendiener nicht vergangen oder verbrannt. Mit dem Tod ihres Anführers war auch der Bann von ihnen genommen worden.
    Auf der Theke brannte etwas.
    Der Höllen-Cocktail hatte sich von selbst entzündet. Fetter Qualm stieg träge gegen die Decke.
    Das alles begriffen Bill und ich. Germaine ebenfalls, um die sich ein Arzt kümmerte, aber nicht Inspektor Carnu, dessen Gesichtsfarbe zwischen blaß und rot wechselte, als er Bill und mich abwechselnd anschaute und mit flüsternder Stimme nach Erklärungen verlangte.
    »Die gibt es«, sagte ich.
    »Und?«
    »Glauben Sie mir denn?«
    »Weiß ich nicht.«
    Ich deutete auf die Höllendiener. »Falls Sie sich erinnern, werden sie ihnen Aufschluß geben. Auch über den Mord an zwei Killern, die wahrscheinlich zur Mafia gehören.«
    »Wieso?«
    Ich schüttete mir einen Whisky ein und entdeckte die Barmaid. Sie hatte sich von meinem Schlag wieder erholt, saß hinter der Bar mit blassem Gesicht auf einem Hocker und hatte Angst.
    »Harry hatte alles inszeniert. Er schloß einen Pakt mit dem Teufel, Kollege.«
    »Das glauben Sie?«
    Ich trank und nickte.
    Carnu wandte sich wütend ab. Bill winkte mich heran. »Ich habe doch geschossen«, sagte er.
    »Und?«
    »Der Mann ist verbrannt. Das geweihte Silber, weißt du…«
    »Schon klar, Alter. Ich verstehe nur nicht, daß es immer noch Menschen gibt, die sich mit der Hölle einlassen.«
    »Die wird es immer geben.«
    »Die Befürchtung habe ich leider auch, mein Freund…«
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 55 »Todeszone London«
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