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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General
Autoren: Isaac Asimov
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Die Handelsfürsten
     
    HÄNDLER … mit der Unfehlbarkeit der
Psychohistorik wuchs auch die wirtschaftliche
Einflußsphäre der Stiftung. Die Händler wurden
wohlhabend, und mit der Wohlhabenheit kam die Macht … es
wird manchmal übersehen, daß Hober Mallow seine
Karriere als ein einfacher Händler begann; eines jedoch
steht fest, nämlich, daß er sie als erster der
Handelsfürsten beschloß …
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA
     
1
     
    Jorane Sutt, Sekretär des Bürgermeisters von
Terminus, verschränkte seine schmalen Hände und sagte:
„Das Ganze ist mir ein Rätsel. Es kann sogar –
aber das sage ich Ihnen streng vertraulich – wieder eine
von Hari Seldons Krisen sein.“
    Der Mann, der ihm gegenübersaß, suchte in der
Tasche seiner kurzen smyrnischen Jacke nach einer Zigarette.
„Davon verstehe ich nichts, Sutt. Die Politiker haben es
sich zur Regel gemacht, bei jeder Bürgermeisterwahl
‚Seldon-Krise’ zu schreien.“
    Sutt lächelte. „Ich treibe aber jetzt keine
Wahlpropaganda, Mallow. Wir haben es mit Atomwaffen zu tun und
wissen nicht, wo sie herkommen!“
    Der deutete auf die 3-D Sternkarte vor sich. Er betätigte
ein paar Schalter, und eine Gruppe von etwa einem Halbdutzend
Sternsystemen leuchtete rot auf.
    „Das“, sagte er erklärend, „ist die
Republik Korell.“
    Der Händler nickte. „Ich war schon einmal dort. Ein
Rattennest! Ich glaube, man kann es eine Republik nennen, aber es
wird jedesmal ein Angehöriger der Familie Argo zum Kommdor
gewählt. Und wen Argo nicht leiden kann – nun, der
lebt nicht lange.“ Seine Lippen kräuselten sich
verächtlich. „Ich war dort, ich weiß
Bescheid.“
    „Aber Sie sind immerhin zurückgekommen, was nicht
jeder von sich behaupten kann. Drei Handelsschiffe sind im
letzten Jahr im Bereich der Republik verschwunden, obwohl sie
unter dem Schutz der Stiftungskonvention standen und mit den
neuesten Kernwaffen und Kraftfeldschirmen ausgerüstet
waren.“
    „Und wie hat sich Korell dazu
geäußert?“
    Sutts Augen funkelten grimmig. „Wir konnten ihn nicht
gut fragen. Das wertvollste Gut der Stiftung ist der Ruf ihrer
Macht, und diesen Ruf genießt sie in der ganzen Peripherie.
Glauben Sie denn, wir können es ums leisten, drei Schiffe zu
verlieren und dann zu fragen, wo sie geblieben sind?“
    „Nun, wie wäre es dann, wenn Sie mir sagten, was
Sie von mir wollen?“
    „Darauf komme ich gleich zu sprechen. Sie werden
zugeben, daß es kein Zufall sein kann, wenn wir im Laufe
eines Jahres und noch dazu im gleichen Sektor drei Schiffe
verlieren. Schließlich kann Atomkraft nur mit Atomkraft
besiegt werden. Wenn aber Korell die Atomkraft besitzt, so erhebt
sich die Frage, woher er sie bekommt.“
    „Wissen Sie es?“
    „Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder haben die
Korellier sie selbst wiederentdeckt …“
    „Unwahrscheinlich!“
    „Sehr! Aber die andere Möglichkeit ist die,
daß es bei uns Verrat gegeben hat.“
    „Meinen Sie wirklich?“ Mallows Stimme war
kalt.
    „Das wäre gar nicht so ausgefallen“, sagte
der Sekretär ruhig. „Seit die Vier Königreiche
die Stiftungskonvention angenommen haben, hat es in jeder der
Nationen eine recht erhebliche Menge von Leuten gegeben, die
nicht mit der Konvention einverstanden waren. Jedes der
ehemaligen Königreiche hat auch seine ehemaligen Adeligen,
die ja die Stiftung nicht gut lieben können. Und vielleicht
werden nun ein paar von ihnen aktiv. Nun, ich will Ihnen sagen,
worauf ich hinauswill. Sie sind selbst Smyrnier, also ein Mann
aus den ehemaligen Vier Königreichen. Sie kennen Ihre
Landsleute. Und Sie sind ein Händler, sogar einer der
besten. Sie waren schon einmal in Korell und kennen die
Korellier. Und dort sollen Sie hingehen.“
    Mallow atmete schwer. „Als Spion?“
    „Nein, ganz und gar nicht. Als Händler – aber
mit offenen Augen. Wenn Sie feststellen können, woher Korell
Atomkraft hat – nun, ich darf Sie vielleicht darauf
aufmerksam machen, daß zwei der verlorengegangenen Schiffe
smyrnische Mannschaft hatten.“
    „Wann soll ich abfliegen?“
    „Wann ist Ihr Schiff startbereit?“
    „In sechs Tagen.“
    „Gut, dann starten Sie in sechs Tagen. Näheres
erfahren Sie beim Flottenministerium.“
    „Einverstanden!“ Der Händler stand auf und
schüttelte Sutt kräftig die Hand, dann ging er.
    Sutt wartete noch einen Auganblick, dann erhob er sich
ebenfalls und trat in das angrenzende Büro des
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