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Harrys Höllen-Cocktail

Harrys Höllen-Cocktail

Titel: Harrys Höllen-Cocktail
Autoren: Jason Dark
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zu spät gekommen. In diesem Fall aber genau richtig.
    Natürlich hatte auch ich die Worte gehört. »Nein, Harry, nichts geht mehr. Sie haben recht!«
    Noch immer funkelte er mich an. »Für euch nicht, ihr Hunde! Für euch geht nichts mehr. Er wird den Höllen-Cocktail trinken. Beide werden ihr Glas leeren…«
    »Nein, Harry! Mein Freund hat den Drink ausgekippt!«
    Der Keeper zuckte zusammen, drehte sich und sah die Lache auf der Bar. Sprechen konnte er kaum. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Er bewegte seine Augendeckel, der Mund stand halboffen, und er sah so aus, als wollte er jeden Augenblick anfangen zu weinen. Die gesamte Aktion hatte nicht sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Trotzdem wunderte es mich, daß noch keiner der Gäste reagierte. Wahrscheinlich waren die meisten schon zu angetrunken, aber die Reaktion kam. Eine an der Bar sitzende Frau streckte ihren Arm aus. Sie schrie nicht, aber der Satz hörte sich so an, als sie mit sich überschlagender Stimme brüllte: »Der hat eine Pistole!«
    Dieser Satz Wirkte wie ein Signal!
    Ich wunderte mich darüber, wie schnell sich eine Bar leeren konnte. Allerdings blieben fünf Personen neben Bill und Germaine zurück, während die anderen von ihren Hockern rutschten und in das Lokal hineinflohen, wo sie natürlich mit den übrigen Gästen zusammenstießen, die nicht schnell genug Platz schaffen konnten.
    Das Chaos war da. Von diesen Hully-Gully-Typen besaß keiner die Übersicht und Nerven, die Masse in die richtigen Bahnen zu lenken, damit jeder rasch genug zum Ausgang kam. An der Tür stauten sich die Menschen. Jeder schob und drückte, weil er zuerst auf der Straße sein wollte, obwohl noch nichts passiert war, was Gäste hätte in Gefahr bringen können.
    Stühle und Tische fielen um. Auch die Getränke und Flaschen landeten am Boden, und manch teurer Champagner bildete perlende Lachen, auf denen die Leute noch ausrutschten.
    Ich behielt Harry im Auge und gleichzeitig auch die fünf Personen, die Germaine und Bill umstanden.
    Harrys Höllenbrüder!
    Er hatte sich wieder gefangen. »Bon«, sagte er, »ein Glas ist ausgekippt, aber es bleibt noch das zweite. Und das wird eure kleine Freundin leeren. Roland!« rief er. »Stoß ihr das Messer schon mal tiefer zwischen die Rippen!«
    Roland mußte der Mann direkt hinter Germaine sein. Seine Augen hinter der Brille zuckten, er würde sicherlich nicht zögern, aber ich war noch schneller und sprang auf Harry zu.
    Plötzlich hing sein Kopf schief und auch zurückgedrückt. Es lag an der Berettamündung, die ich gegen und auch unter sein Kinn gepreßt hatte.
    »Er kann es versuchen«, sagte ich hart. »Sollte ich jedoch nur einen Schrei der Frau vernehmen, puste ich dir von unten her ein Loch durch den Schädel. Und glaube nicht, daß dich Asmodis schützen kann. Die Waffe hier ist mit geweihten Silberkugeln geladen!«
    Harry ächzte. Sein Atem pfiff über die Lippen. Ich hatte noch eine Hand frei, dachte an die magische Kreide und holte sie hervor. Das bekam Harry mit. Er schwitzte plötzlich.
    »Sag ihnen, daß sie sich zurückziehen sollen. Wenn nicht, werde ich dich anmalen!«
    Harry schwieg.
    Dafür meldete sich Bill Conolly. »John, die zeigen sich hier ziemlich verstockt. Dieser Hundesohn hinter Germaine hat schon leicht zugedrückt. Ich sehe das Blut rinnen.«
    Da hob ich den linken Arm und zog mit der magischen Kreide einen Strich quer über die Wange des Keepers. Für einen Moment konnte er es nicht begreifen, Unglaube zeichnete sich auf seinen Zügen ab, bis er zusammensackte und aufschrie.
    Ich hielt ihn fest.
    »Verschwindet!« brüllte ich den Kerlen zu, die einsahen, daß ich die besseren Karten hatte.
    Ich hielt Harry fest und drückte ihn in die Ecke der Bar, wo sich auch meine Freunde und die anderen fünf Höllenbrüder befanden. Jetzt konnte ich auch sie kontrollieren.
    Sie zogen sich tatsächlich zurück. Ihre Gesichter verhießen nichts Gutes.
    Bill Conolly, der so lange dem Druck hatte standhalten müssen, drehte jetzt auf. Noch auf dem Hocker sitzend fuhr er herum. Sein Hammerschlag traf das Gelenk des Mannes, der die Waffe gehalten hatte. Der Kerl schrie auf, die Kanone entfiel seiner Hand, und auch Roland hatte sich zurückgezogen.
    Das Messer hatte eine blutende Wunde an der Hüfte hinterlassen. Germaines Kleid färbte sich dort rot. Sie selbst sank nach vorn und stützte sich nur mühsam ab.
    Ich konnte beruhigt sein, denn auch Bill hatte seine Waffe gezogen und hielt die Höllendiener
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