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Happy End fuer Harriet

Happy End fuer Harriet

Titel: Happy End fuer Harriet
Autoren: Meg Alexander
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Geräusch, bei dem sie spürte, wie sich die feinen Härchen in ihrem Nacken aufrichteten. Nach einigen Schrecksekunden erkannte sie erleichtert, dass der alte Mann lachte!
    “George weiß, was gut ist”, verkündete er. “Du bist ein nettes Frauenzimmer. Brütest du schon etwas aus?”
    Elizabeth wurde ob dieser intimen, in derart ungehörige Worte gekleideten Frage vor Scham bis zum Haaransatz dunkelrot, und Lavinia murmelte einen schwachen Protest vor sich hin.
    “Vater”, sagte sie nervös, “ich denke nicht …”
    “Das tust du nie”, rief der Duke zornig. “Scher dich davon, wenn du eine deutliche Sprache nicht ertragen kannst.”
    Lavinia beeilte sich, zur Tür zu kommen. Als sie an ihr vorbeiging, legte Harriet ihr eine Hand auf den Arm. “Wärest du bitte so freundlich”, bat sie, “nachzusehen, ob meine Brüder wieder da sind?” Es überraschte sie nicht, Tränen in den Augen des Mädchens zu sehen, und Zorn wallte in ihr auf. “Ich werde gleich nach unten kommen und mit dir sprechen.”
    Dem Duke waren Harriets halblaut gesprochene Worte nicht entgangen. “Sieh mal an, wen haben wir denn hier?”, stieß er grollend hervor.
    “Euer Gnaden, darf ich Ihnen meine Schwester Harriet vorstellen? Sie hat mich auf der Reise von Brüssel hierher begleitet.”
    “Harridan? Also so etwas wie eine alte Vettel!” Der alte Mann musterte sie unverfroren. “Der Name scheint gut zu ihr zu passen!”
    “Verzeihen Sie, Euer Gnaden, aber zu meinem großen Leidwesen scheinen Sie mich falsch verstanden zu haben. Daher werde ich deutlicher sprechen. Mein Name ist Harriet.”
    In dem folgenden Schweigen hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Es wurde nur von Lord Ashby gebrochen, der einen eigentümlichen Laut von sich gab. Dann, zur Überraschung aller Anwesenden, brach der Duke in Gelächter aus.
    “Mit meinen eigenen Waffen geschlagen”, rief er, plötzlich gut gelaunt, aus. “Lady Swanbourne, Ihre Schwester hat keinerlei Respekt vor Autoritätspersonen.”
    Nach kurzem Zögern erwiderte Elizabeth: “Harriet hat eine Neigung zu unkontrolliert lebhaften Äußerungen und kann daher gelegentlich ihre Zunge nicht im Zaum halten.” An ihre Schwester gewandt, fuhr sie fort: “Harriet, Seine Gnaden fühlt sich nicht wohl …”
    “Wohl genug, um mit dieser jungen Dame fertig zu werden”, unterbrach der alte Mann. “Und nun, Lady Swanbourne, berichten Sie mir von meinem Sohn.”
    Elizabeth vergaß ihre Furcht vor dem Duke, als sie ihm von George erzählte. Doch schon nach wenigen Minuten spürte sie, wie sein Interesse nachließ. Er wurde müde, und zögernd erhob sie sich und ging in Richtung Tür.
    “Ihre Schwester bleibt noch ein Weilchen bei mir, Madam, damit wir uns besser kennenlernen”, erklärte er zu ihrer Überraschung. “Du, Hugh, wirst Lady Swanbourne in den Salon geleiten.” Der Duke grinste zufrieden, als er mit Harriet allein war.
    “So, Miss, Sie haben also meine älteste Tochter erzürnt, Lavinias Partei ergriffen, Hugh überrascht und mir widersprochen. Und all das innerhalb kürzester Zeit. Sie sind ja noch nicht einmal einen halben Tag hier. Was haben Sie dazu zu sagen?” Er versuchte, sie mit einem strengen Blick einzuschüchtern, doch Harriet straffte lediglich die Schultern.
    “Nichts, Euer Gnaden”, entgegnete sie fest. “Es stimmt alles, aber ich glaube, ich hatte gute Gründe für mein Verhalten.”
    “Aufsässig, wie? Einige gute Manieren sind manchmal recht angebracht.”
    “Wie recht Sie haben.” Harriets Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass sie das Benehmen des Duke für ungehörig hielt.
    “Nur mal angenommen, ich würde entscheiden, dass ich Sie nicht hier haben will. Was dann?” Er verzog das Gesicht zu einer boshaften Miene.
    “Dann würde ich das Haus verlassen.” Harriet ließ sich nicht verunsichern. Sie hatte vom ersten Moment an gewusst, von welchem Kaliber der Duke war. Wenn sie nur das geringste Zeichen von Schwäche erkennen ließ, würde er sie verachten.
    “Und wohin würden Sie gehen?”
    “Ich habe viele Freunde in England.”
    “Ach ja, tatsächlich? Und würden diese Freunde ein willensstarkes, aufsässiges Frauenzimmer aufnehmen, das auf Biegen und Brechen seinen eigenen Weg geht?”
    Zur Antwort schenkte Harriet ihm ein bezauberndes Lächeln.
    “Sie Wildfang! Verschonen Sie mich mit Ihren Tricks. Ich kenne Frauen wie Sie. Sie würden jeden Mann herumkriegen.” Seine furchteinflößende Miene schien jetzt nur gespielt zu
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