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Happy End fuer Harriet

Happy End fuer Harriet

Titel: Happy End fuer Harriet
Autoren: Meg Alexander
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sein.
    “Ein Kompliment aus Ihrem Munde, Sir?” Harriet nahm unaufgefordert auf dem kleinen Schemel Platz. “Verzeihen Sie, Euer Gnaden, aber für mich sind Sie ein Schwindler. Ich glaube, Sie jagen den Menschen gerne Angst ein, nur um sich zu amüsieren.”
    Er schnaubte unwillig. “Sie haben auf jeden Fall keine Angst vor mir.”
    “Nein, ich finde Sie eher unterhaltsam”, versetzte Harriet, erhob sich und stellte sich neben ihn. Geschickt rückte sie die Kissen zurecht, damit der Duke bequemer sitzen konnte.
    “Machen Sie nicht solch ein Aufheben um mich”, wehrte er ab. “Ich kann mich selber um mich kümmern.”
    “Daran hege ich keinerlei Zweifel”, erklärte Harriet. “Leider muss ich Sie jetzt verlassen, Sir. Die anderen warten gewiss schon mit dem Dinner auf mich.”
    “Lassen Sie sie warten”, versetzte der Duke mürrisch, und Harriet musste lachen.
    Spontan neigte sie sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. “Ich komme bald wieder”, versprach sie. “Aber jetzt müssen Sie sich ausruhen.”
    “Ich tue den lieben langen Tag nichts anderes.” Als sie sich anschickte zu gehen, hielt er sie fest. “Du wirst doch bleiben, Mädchen?” In den so schroff ausgestoßenen Worten lag eine anrührende, flehende Bitte, der sich Harriet nicht verschließen mochte. Sie versicherte ihm, dass sie nicht abreisen würde, und beobachtete, wie er sich daraufhin entspannte und die Augen schloss.
    “War es sehr schlimm für dich?” erkundigte sich Elizabeth besorgt, als Harriet in den Schlafraum kam, und fügte hinzu: “Du ahnst ja gar nicht, wie sehr ich mich vor ihm fürchte.” Sie beaufsichtigte gerade die Zofe dabei, wie diese die Reisekoffer auspackte. “Er ist noch unzugänglicher als Lady Brandon.”
    “Der Duke ähnelt ihr nicht im Geringsten”, widersprach Harriet. “Er und ich haben uns prächtig verstanden, und dir wird es ganz ähnlich ergehen.”
    “Ich werde mich nie in seiner Gegenwart entspannt fühlen. Oh, wie sehr wünschte ich, George wäre bei mir.”
    “Ach, Lizzie, du weißt doch: Hunde, die bellen, beißen nicht. Du musst dich ihm unerschrocken stellen, dann hast du nichts zu befürchten.”
    “Das kann ich nicht.” Elizabeth seufzte. “Außerdem ist er sehr krank.”
    “Und er langweilt sich schrecklich, meine Liebe. Ich glaube, er liegt da oben meistens allein und grübelt. Ihm fehlt etwas, womit er seinen Geist beschäftigen kann.”
    “Ich würde ihm gern Gesellschaft leisten. Aber ich habe keine Ahnung, worüber ich mit ihm reden sollte.”
    Harriet überlegte kurz. “Du könntest ihm von Wellington erzählen”, schlug sie dann vor. “Der General hat dich stets gut leiden können.”
    “Er war nur wegen George so freundlich zu mir”, wehrte Elizabeth bescheiden ab.
    “Unsinn! Wellington hat ein Faible für hübsche Frauen. Ich finde, er flirtet gerne und gut und wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet. Wo sind die Jungen?” erkundigte sich Harriet.
    “Sie haben zu Abend gegessen, und nun kümmert sich Kathie um sie.” Elizabeth stieß einen tiefen Seufzer aus. “Ich glaube, wir müssen jetzt nach unten gehen.”
    Auf dem Weg zur Treppe trafen Elizabeth und Harriet ihren Bruder Adam, der auf sie zugerannt kam, dicht gefolgt von Justin. “Wir hatten immensen Spaß”, stieß er atemlos hervor. “Ihr solltet die Ställe sehen! Lord Ashbys Pferd ist ein spanischer Hengst, und er ist der Einzige, der ihn halten kann. Sagt Piers. Und Piers hat mir versprochen, mir das Reiten beizubringen.”
    “Mir auch”, meinte Justin. “Und es gibt sechs Welpen. Ich darf einen haben, wenn ich möchte. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher als einen kleinen Hund.”
    Harriet beugte sich zu Justin hinunter und gab ihm einen Kuss auf die Nase. “Natürlich darfst du einen haben”, stimmte sie zu. “Aber jetzt ist es allerhöchste Zeit für euch beide, zu Bett zu gehen.”
    “Es ist noch viel zu früh”, protestierte Adam halbherzig, denn er ahnte, dass Harriet in diesem Punkt unnachgiebig bleiben würde.
    “Nein, es ist ganz im Gegenteil schon ziemlich spät”, bestätigte sie seine Vermutung. “Außerdem müsst ihr morgen in aller Frühe aufstehen, weil es so viel zu tun gibt.”
    “Piers hat mehrere Terrier und will uns mit auf Rattenjagd im Schuppen nehmen.”
    “Genau. Und ich glaube kaum, dass er Lust hat, auf Langschläfer zu warten. Wo ist denn Kathie?”
    “Da kommt sie schon.” Adam lehnte sich über das Treppengeländer und winkte der
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