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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig
Autoren: F. Paul Wilson
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tun hatte.
    Und da er gerade an Narbenmaul dachte…
    Er ließ seinen Blick erneut über die Lichtung wandern, aber auch jetzt rührte sich dort nichts.
    Er versuchte sich zu entspannen und Pläne für den Sonnenaufgang zu schmieden…
     
     

4
     
    Jack wartete nicht, bis es taghell war. Gegen halb fünf verblassten die Sterne. Um fünf, wahrscheinlich noch eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang, war ihm der graue Himmel hell genug, um seinen Tarzanplatz zu verlassen und auf den Erdboden zurückzukehren.
    Steif und mit schmerzenden Knochen quälte er sich nach unten, wobei er ständig die Lichtung beobachtete. Sie blieb leer – bis auf Hank. Sobald er neben dem Baumstamm stand, öffnete er die Snapple-Flaschen und versah ihre Öffnungen mit Stoffstreifen. Eine nahm er in die Hand und hielt das Feuerzeug bereit.
    Der Plan war simpel: Er wollte bei Hanks Leiche beginnen und von dort Narbenmauls Spuren folgen. Und zwar so lange und so weit er konnte. Er hatte keine Ahnung, wie lange er ohne Nahrung und Wasser durchhalten würde, aber er würde es so lange wie möglich versuchen. Im Augenblick träumte er nur von einer Tasse Kaffee.
    Während er sich der Leiche näherte, stellte er fest, dass die Insekten nicht untätig gewesen waren. Fliegen summten um Hanks Kopf herum, während es vor Ameisen in der Halswunde und am Armstumpf nur so wimmelte. Jack dachte kurz daran, ihn zu beerdigen, aber dazu hatte er im Augenblick weder die Zeit noch das notwendige Werkzeug.
    Ein Geräusch erklang hinter ihm. Jack wirbelte herum. Er legte die Leinentasche in den Sand und presste den Daumen auf das Reibrad seines Gasfeuerzeugs, während er die morgendliche Lichtung absuchte.
    Da… am anderen Ende, an der Stelle, wo in der Nacht die beiden seltsamen Lichtpunkte verschwunden waren, ein Sandfleck, der sich bewegte, sich drehte, sich erhob. Nein, kein Sand. Das war riesengroß und sehr dunkel.
    Narbenmaul.
    Jack wich unwillkürlich einen Schritt zurück, dann blieb er stehen. Das Rakosh rührte sich nicht. Es stand einfach da, vielleicht zehn Meter weit entfernt, wo es sich für die Nacht eingegraben hatte. Hanks Arm baumelte in seiner dreifingrigen Hand. Es hielt ihn wie einen Dauerlutscher. Die obere Hälfte des Arms war vom Fleisch befreit. Der rosige Knochen war mit Sand bestäubt.
    Jack spürte, wie sein Magen sich verkrampfte und sein Herz zu rasen begann. Das war seine Chance. Er zündete den Stoffstreifen der Benzinflasche an, machte einen Schritt über die Schultertasche hinweg. Langsam bückte er sich, holte eine zweite Flasche hervor und zündete sie an der Ersten an.
    Er musste gleich beim ersten Wurf treffen. Er wusste von früheren Begegnungen, wie schnell und beweglich diese Wesen trotz ihrer Körpermasse waren. Er wusste aber auch, dass er sie nur mit einer dieser Brandbomben treffen müsste, und schon wäre es mit ihnen vorbei. Ohne Vorwarnung und so unauffällig wie möglich schleuderte er den Molotowcocktail in seiner rechten Hand. Das Rakosh duckte sich, wie erwartet, aber Jack wartete schon mit der zweiten Flasche… warf sie mit links, folgte dem Rakosh und versuchte es, in der Fluchtbewegung zu treffen. Beide Wurfgeschosse gingen daneben. Das Erste landete in einer dumpfen Explosion, doch die zweite Flasche rutschte durch den Sand, unversehrt, die Lunte durch den Luftzug beim Werfen erloschen.
    Während das Rakosh vor den Flammen zurückwich, holte Jack den dritten Cocktail heraus. Sein Herz schien zu stolpern, seine Hand zitterte, und er hatte gerade die Lunte angezündet, als er spürte, dass etwas auf ihn zuflog, und zwar nahe, zu nahe. Er duckte sich, aber nicht schnell genug. Der Rest von Hanks Arm traf ihn mitten im Gesicht.
    Angeekelt hustend, kippte er nach hinten. Jack spürte, wie der dritte Cocktail aus seinen Fingern rutschte. Er drehte sich, duckte sich und rollte sich zur Seite. Er war in Sicherheit, als die Flasche explodierte, doch er rollte weiter, weil die Flasche auf seiner Schultertasche gelandet war. Er spürte eine sengende Hitzewoge, als auch der letzte Molotowcocktail hochging.
    Sobald die Flammen heruntergebrannt waren, stürmte Narbenmaul über die Lichtung. Jack lag noch auf dem Rücken im Sand. Instinktiv zuckte seine Hand zur P-98, aber er wusste, dass Kugeln nutzlos waren. Er entdeckte den Stahlspeer neben sich, packte ihn, schwenkte ihn herum, sodass das stumpfe Ende im Erdreich steckte und die Spitze auf das heranstürmende Rakosh deutete. Er dachte an die Situation in seinem
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