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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig
Autoren: F. Paul Wilson
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Doch er sah nichts und hörte nur seinen eigenen keuchenden Atem und das Hämmern seines Herzschlags.
    Er setzte über die ersterbenden Flammen des ersten Molotowcocktails hinweg und sah, dass der Wildpfad sich zu einer kleinen Lichtung öffnete, in deren Mitte der hohe Baum stand. Es bestand durchaus die Chance, dass Narbenmaul sich in der Nähe der Lichtung aufhielt, vielleicht sogar hinter dem Baumstamm. Es gab nur einen Weg, das herauszufinden…
    Er schleuderte eine weitere Feuerbombe – eine weitere Explosion erfolgte. Aber auch jetzt keine Spur von Narbenmaul. Er musste den Baum erreichen. Er umkreiste ihn – nichts. Die Lichtung war leer.
    Er ließ den Stahlspeer fallen – er würde ihn nur behindern – und rannte zum Baumstamm und begann zu klettern.
    Seine Hüfte protestierte und die Anstrengung verstärkte seine Kopfschmerzen.
    Kletterten Rakoshi auf Bäume? Jack konnte sich keinen Grund denken, weshalb nicht. Sie hatten sicherlich keine Höhenangst. Er kletterte weiter, beeilte sich und stieg so hoch, bis die Äste unter seinem Gewicht bedenklich zu knacken begannen. Zufrieden, dass Narbenmaul, das viel schwerer war als er, ihn in dieser Höhe niemals erreichen würde, beschloss er zu warten.
    Ein Blick auf die Uhr verriet ihm die Zeit: kurz vor drei. Wann ging die Sonne auf? Er wünschte sich, er hätte sich wenigstens diese Information noch besorgt. In der Stadt war es unwichtig, so etwas zu wissen, aber hier draußen…
    Er suchte sich ein bequemes Plätzchen, hatte aber wenig Glück, und ein Schläfchen stand völlig außer Frage. Wenigstens ließen die Schmerzen in seiner Hüfte ein wenig nach. Außerdem tröstete ihn der Gedanke, dass Narbenmaul ihn hier oben nicht überrumpeln konnte.
    Durch das Laubwerk konnte er auf der Lichtung unten einige helle Sandflecken erkennen. Sie wirkten inmitten der Schwärze ringsum wie graue Leichentücher. Im Osten erschien der Parkway als heller Schein, doch im Westen herrschte die endlose Schwärze der Pine Barrens –
    Jack erstarrte, als er ein Licht sah – nein, zwei Lichter –, die über den Baumwipfeln nach Westen wanderten… in seine Richtung. Zuerst dachte er an ein Flugzeug oder an einen Hubschrauber, aber die Lichter waren unterschiedlich groß und schienen nicht aneinander befestigt zu sein. Sein zweiter Gedanke waren UFOs, aber diese Lichter schienen überhaupt keine greifbaren Objekte zu sein. Sie sahen aus wie Lichtblasen… reines Licht und sonst nichts.
    Er hatte schon von solchen Erscheinungen gehört, sie aber noch nie mit eigenen Augen gesehen… Die Menschen hier draußen nannten sie Kiefernglanz, aber niemand wusste genau, was sie waren. Jack wollte es jetzt auch nicht herausfinden und wäre dankbar gewesen, wenn sie nicht auf ihn zugekommen wären. Aber genau das taten sie. Die beiden Lichtblasen hatten ein eindeutiges Ziel: ihn.
    Sie verlangsamten ihren Flug, als sie die Lichtung erreichten, und Jack konnte mehr von ihnen erkennen. Was er sah, gefiel ihm gar nicht. Ein Licht war groß wie ein Basketball, das andere nur wenig größer als ein Softball. Licht sollte keine Blasen, keine Kugeln bilden. Das durfte nicht sein. Außerdem wirkte die blassgrüne Farbe ziemlich gespenstisch.
    Jack krümmte sich, als sie sich dem Baum näherten. Er hatte Angst, sie würden ihn berühren, aber etwa zwei Meter vor den Ästen wichen sie auseinander. Er hörte ein schrilles Summen und spürte, wie seine Haut zu kribbeln begann, als sie um seinen Platz herumhuschten. Auf der anderen Seite vereinigten sie sich wieder zur ihrer Paarformation, aber anstatt ihren Weg fortzusetzen, sanken sie auf einer Spiralbahn zur Lichtung hinab.
    Jack verrenkte sich den Hals, um ihren weiteren Weg zu verfolgen. In Richtung von Hanks Leiche? Nein, die lag auf der Nordseite des Baums. Und sie strebten in die andere Richtung.
    Er sah sie über einer freien Sandfläche verharren, dann begannen sie einander in einer engen Kreisbahn zu jagen zuerst langsam, dann mit zunehmender Geschwindigkeit. Schließlich verschmolzen sie zu einem leuchtenden Ring aus fahlem grünem Licht. Sie rasten schneller und schneller im Kreis, wobei die zunehmende Fliehkraft den Ring größer und größer werden ließ, bis sie in die Nacht davonschossen und nach Westen rasten, woher sie gekommen waren.
    Gott sei Dank. Die ganze Episode hatte vielleicht eine Minute gedauert, doch sie machte ihn unruhig. Er fragte sich, ob so etwas jede Nacht passierte, oder ob Narbenmauls Anwesenheit etwas damit zu
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